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Digitalisierung
Bürojobs im Wandel: Wie sich unsere Arbeitswelt gerade verändert
Die Zukunft der Arbeit, wie sie nach Meinung des Adobe Think-Tanks aussieht , © Adobe

Bürojobs im Wandel: Wie sich unsere Arbeitswelt gerade verändert

Ralf Scharnhorst | 06.07.17

Adobe rief einen Think-Tank zusammen, um die Zukunft unserer Arbeit zu diskutieren – Gastautor Ralf Scharnhorst berichtet.

Werden wir bald alle überflüssig, weil Roboter, Computer und Algorithmen unsere Arbeit übernehmen? Durch künstliche Intelligenz betrifft es nicht nur den Fließband-Arbeiter, sondern zunehmend Bürojobs.

Die bei Adobe versammelten Experten sind jedoch durchgehend optimistisch. Die vertretenen Unternehmen würden gerne mehr Talente einstellen statt weniger und befinden sich in diesem Bereich in einem Wettbewerb.

Daher wollen sie die Arbeitswelt nicht nur effizienter machen. Desk-Sharing reduziert einerseits den Bedarf an Büroräumen. Unternehmen wie Philips in Hamburg, bei denen es keine festen Schreibtische mehr gibt, haben dadurch durchschnittlich 20% gespart. Viel größer ist aber der Gewinn an Flexibilität. Teams sind nicht mehr hierarchisch festbetoniert auf Jahre, sondern werden aufgabenweise zusammengesetzt. Das Lernen innerhalb der Unternehmen wird dadurch schneller.

Die Zukunft der Arbeit, wie sie nicht aussieht
Die Zukunft der Arbeit, wie sie nicht aussieht

Ole Wintermann von der Bertelsmann-Stifung:

80 Prozent der Büro-Arbeiter könnten mobil arbeiten, aber nur 25 Prozent tun es. Das liegt an mangelnder Führung, IT und Fortbildung.

Führung ist ersetzbar, Motivation nicht 

Die Arbeit soll motivierender werden, dazu müssen die Wertvorstellungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufeinander abgestimmt werden. Aber „ich wurde noch nie von einer Maschine motiviert“, sagt Dr. Nanne von Hahn, o2 – hier bleibt der Mensch unersetzlich.
Dagegen ist Führung ersetzbar durch Struktur: siehe Wikipedia. Auch die Frage der Motivation stellt sich hier weniger – zumindest ist kein Geld notwendig, um Mitarbeiter für diese gemeinnützige Platform zu gewinnen.

Und Unternehmen brauchen immer weniger Größe, um Macht zu haben. Digital-Experte Matthias Schrader:

10-Personen-Teams sind in der Lage, Märkte zu schaffen oder zu zerstören

– siehe Whatsapp gegen die SMS.

Ist das nächste Uber eine Genossenschaft? 

Seit langem gibt es in der Politik Demokratie, in der Arbeit aber nicht. Aber es wird immer leichter, ohne Chef zusammen zu arbeiten. Der Organisationsforscher Ayad Al-Ani „Warum sollten Web-basierte Taxiunternehmen nicht als Genossenschaft organisiert sein?“
Für Web- und Marketing-Arbeiter braucht es wahrscheinlich nicht einmal eine Genossenschaft, ein Coworking-Office kann ausreichen, um unterschiedliche Talente zusammenzubringen.

Wie unsere Arbeitswelt morgen konkret aussieht – da können sich die Experten nicht auf ein Modell einigen. Aber sie sind sich sicher: die Geschwindigkeit der Veränderung steigt, die Möglichkeiten werden vielfältiger. Daher liegt es an uns, uns selbst mit unseren Fähigkeiten und Motivationen zu kennen. Nur so können wir in der Vielfalt der Möglichkeiten die Jobs, Arbeitsplätze, Arbeitsteilung mit den Algorithmen und den Platz finden, an dem wir uns wohl fühlen.

Kommentare aus der Community

Bruno Mayer am 13.07.2017 um 04:35 Uhr

G E N O S S E N S C H A F T !!! Super Hinweis, Herr Scharnhorst !!!
Und in München gibt es nicht nur die größte Taxigenossenschaft der Welt (Taxi München) , sondern
m.M. nach auch die erfolgreichste und vielfältigst-kommunikative (!!!!) Wohnungs-Neubau-Genossenschaft (Wagnis e.G.).
Aber zunehmend die Meisten sitzen unter Leuten nur aufs Handy starrend (Biergarten/ U-Bahn/ Königsplatz-Stufen),
haben aber bzgl. der Wichtigkeit von Demokratie oder den Zusammenhalt von Europa NULL WISSEN.
Hingegen begeistern bits and bites and games. Und glauben FREUNDE zu haben (FB). Erbärmlich.

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