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E-Commerce
E-Commerce: Wie Big Data das Online-Shopping revolutionieren wird
© Jim / Flickr, CC BY-SA 2.0

E-Commerce: Wie Big Data das Online-Shopping revolutionieren wird

Anton Priebe | 25.02.14

Big Data und neue technische Entwicklungen können das Einkaufen im Netz grundlegend verändern - eine Vision des zukünftigen Online-Shoppens.

Big Data – ein Stichwort, das Marketer in der heutigen Zeit an jeder Ecke hören. Diese Datenflut, die das Internet mittlerweile produziert, muss doch nutzbar gemacht werden! Größere Datenmengen erfordern (unter anderem) verbesserte Computerleistung, schnellere Verarbeitungsprozesse, mehr Speicherkapazitäten sowie ausgeklügelte Verwaltungsschnittstellen und liefern irgendwann genauere Informationen, nachdem die Daten richtig ausgewertet worden sind. Das alles mit einem Ziel: Mit Hilfe von Big Data soll präziser und schneller auf Kundenwünsche reagiert werden.

Das wird laut Linda Bustos von Get Elastic vor allem den E-Commerce zukünftig grundlegend verändern. Neue Technologien werden in ihrer Struktur und hinsichtlich des Lernprozesses dem menschlichen Gehirn immer ähnlicher. Diese intelligente Technik, gespeist von Unmengen an Daten, wird einen effizienteren, individuelleren und vor allem automatisierten Einkauf ermöglichen. Die Big Player im Business haben mit Übernahmen von Firmen, die sich mit Robotertechnologie beschäftigen, gezeigt, in welche Richtung es gehen wird.

Artificial Neural Networks

Maschinelles Lernen und Mustererkennung wird durch künstliche neuronale Netze möglich gemacht. Diese Form der Informationsverarbeitung ist mittels Deep Learning in der Lage, Sprache aufzunehmen, künstlich abzuwandeln oder zu übersetzen sowie Bilder oder Schrift zu erkennen und zu verarbeiten.

Damit ergeben sich folgende Szenarien:

Sprachverarbeitung

Mit Sprachverarbeitung wurden in der Vergangenheit schon erste Online-Shopping-Experimente getätigt. Es wäre nicht nur denkbar, dass wir in Zukunft einer E-Commerce-Plattform sagen, was wir suchen, sondern auch dass das System uns antwortet. Der Kunde könnte beispielsweise sein Handy zur Hand nehmen und per Mikrophon angeben: „Ich suche einen Laptop mit mindestens 2 GB Arbeitsspeicher und einem Dual-Core Prozessor, der möglichst lange ohne Netzanschluss auskommt und bei Kundenbewertungen gut abschneidet.“ Das System könnte fragen: „Welches Betriebssystem bevorzugen Sie? Wie wichtig ist Ihnen die Größe des Bildschirms? Wie sieht der finanzielle Rahmen aus?“ et cetera. Damit wird uns die Auswahl erheblich erleichtert, ohne dass wir per Hand etwas eingeben müssten.

Mustererkennung

Google hat bereits eine Technologie entwickelt, die menschliche Gesichter und Körper erkennt. Auch Facebook taggt bei neu hochgeladenen Fotos automatisch das Gesicht der Fotographierten. Autorin Bustos zieht Google Glass als Möglichkeit in Betracht, Dinge im Sichtfeld zu scannen, herauszufinden, wofür du dich interessierst und alternative Angebote vorzuschlagen.

Automatische Fotoanalyse könnte Kundenvorlieben und -geschmack anhand der Einkäufe erkennen und ein Profil erstellen. Darüber hinaus wird mit dieser Technik ein Snapshot aus der Realität zum Vorbild für die Suche nach dem passenden Produkt.

Emotionale Signale, wie zum Beispiel die Freude über ein Angebot oder Unentschlossenheit beim Kunden zu verwerten, sind ebenfalls kein Wunschdenken mehr. Die Technik wird sicherlich auch bald im E-Commerce Anwendung finden und für verbesserte Vorschläge sorgen.

Anticipatory Shopping

Amazons „Anticipatory Shipping“ lässt ebenfalls ein neues Einkaufen in der Zukunft erahnen. Das jüngst angemeldete Patent sieht die Verbesserung der logistischen Schritte des Konzerns vor, damit der Kunde schneller an seine Ware kommt. Das besondere dabei ist – die Einkäufe sind schon auf dem Weg, bevor der Kunde sie überhaupt bestellt hat. Im Grunde genommen werden jedoch „nur“ die Vorlieben der Kunden analysiert und in Frage kommende Ware in Lieferzentren in der Nähe untergebracht. Das optimiert die Lieferzeiten. In Verbindung mit Drohnen klingelt es wahrscheinlich bald an der Tür, bevor man den Browser geschlossen (oder das letzte Wort gesprochen?) hat.

Das Potential für E-Commerce ist gewaltig. Seht ihr noch weitere Möglichkeiten, wie wir in Zukunft online Shoppen werden? Oder ist das alles nur aus der Luft gegriffen?

Quelle: Get Elastic

 

Kommentare aus der Community

Anett am 03.03.2014 um 20:29 Uhr

Ich finde es auch erschreckend wie sehr wir nur noch aus Datenbündeln bestehen.

Antworten
Peter Amgalgen am 27.02.2014 um 07:52 Uhr

“Big data is like teenage sex: everyone talks about it, nobody really knows how to do it, everyone thinks everyone else is doing it, so everyone claims they are doing it.”

–Dan Ariely

Antworten
Daniel am 26.02.2014 um 21:48 Uhr

Wahnsinn! Aber auch erschreckend… Wer einen Blick nach Japan wirft, kann auch einen kleinen Blick in eine mögliche Zukunft erhaschen… Dort leben die Menschen schon weit mehr in einer virtuellen Welt als wir. Virtuelle Pop-Stars, virtuelle Hochzeiten, virtuelles Freundetreffen in MMORPGs. Die Japaner haben kaum noch reale Freunde, reale Beziehungen oder reale Vorbilder. Das finde ich traurig :-/

Antworten
gawron am 26.02.2014 um 10:58 Uhr

eine provokative meinung dazu:
leider ist das wohl nicht aus der luft gegriffen. was für eine schreckliche welt. der mensch reduziert auf ein reines datenbündel, optimiert für maximalen konsum.

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