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Digitalpolitik
Google: Brave reicht DSGVO-Beschwerde ein und fordert Trennung der Dienste

Google: Brave reicht DSGVO-Beschwerde ein und fordert Trennung der Dienste

Nadine von Piechowski | 23.03.20

Die Betreiber des Webbrowsers Brave schießen scharf gegen den Suchmaschinenriesen Google: Dieser verstoße mehrfach gegen die Datenschutzgrundverordnung.

Google arbeitet gerade fieberhaft daran, den Usern verlässliche Informationen zum Coronavirus zu liefern. Nun muss sich der Suchmaschinengigant aber mit etwas ganz anderem beschäftigen: Der DSGVO. Denn die Betreiber des quelloffenen Browsers Brave werfen Google vor, die Privatsphäre der User gleich mehrfach zu verletzten. Zum Schutz dieser schreibt die DSGVO der EU vor, dass Unternehmen nur dann personenbezogene Daten sammeln dürfen, wenn dafür entweder eine gesetzliche Grundlage vorliegt oder die Erlaubnis der User eingeholt wurde. Laut Brave würde Google diese Voraussetzung nicht erfüllen. Denn der Suchmaschinenkonzern sammle über seine vielen Dienste persönliche Daten, speichere diese und verknüpfe sie miteinander. So entstehe laut Beschwerde eine umfassendes User-Profil, dessen Erstellung die Nutzenden niemals zugestimmt hätten. Brave fordert von Google daher, eine Art weltweites Opt-In für alle Dienste zu implementieren.

Trotz Anfrage: Google gibt keine Auskunft zu Daten

Die Betreiber des Browsers Brave reichten gleich an mehreren Stellen Beschwerden gegen Google ein: Bei der Europäischen Kommission, dem Bundeskartellamt und der Verbraucherschutzbehörde sowie bei der französischen, britischen und irischen Wettbewerbsbehörde. Zuvor bat Brave Google nach eigenen Angaben gemäß Art. 15 DSGVO um Auskunft zu dem Umgang mit Daten. Der Suchmaschinenkonzern antwortete zwar, gab aber auch nach einer sechsmonatigen Kommunikation keine konkrete Antwort. In der DSGVO-Beschwerde sagte Brave, dass Google die Daten nicht übergreifend in allen Geschäftsbereichen nutzen dürfe, nur weil das Unternehmen über diese verfüge. Das Unternehmen hinter dem Webbrowser fordert daher, dass Google die einzelnen Dienste voneinander trennt. Auch dürfen Daten nicht mehr miteinander verknüpft werden. Google aktualisiert zwar am 31. März 2020 die eigenen Nutzungsbedingungen. Eine Verbesserungen der Datenschutzerklärung, die zuletzt im Oktober 2019 aktualisiert wurde, ist allerdings nicht geplant.

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