Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Branding
Wie du Typographie geschickt als Marketing-Instrument einsetzt

Wie du Typographie geschickt als Marketing-Instrument einsetzt

Andreas Wieland | 18.07.17

Die Wahl einer passenden Typographie ist für die Wahrnehmung deiner Website ausschlaggebend. Worauf es dabei ankommt.

Man kann nicht nicht kommunizieren!
– Paul Watzlawick

Daher kommuniziert auf deiner Website alles. Design, Farben, Texte, Bilder. Auch die Typographie beziehungsweise der Font. Betrachten wir den Mosaik-Stein Typographie genauer.

Welche Funktionen hat Typographie?

Das englische Wikipedia definiert Typographie wie folgt: „Typography is the art and technique of arranging type to make written language legible, readable, and appealing when displayed.“

Das heißt, eine Typographie hat zwei wesentliche Funktionen:

  • eine Botschaft für das Publikum lesbar machen
  • eine Botschaft dem Publikum schmackhaft machen

Lesbarkeit ist gerade für das Web entscheidend.

Funktion Lesbarkeit

Im Web wiegt das Kriterium Lesbarkeit schwer. Es ist anstrengender, einen Text auf einem Desktop oder einem mobilen Endgerät zu lesen, als einen Buchtext oder einen Zeitungstext auf Papier.

Auch von Fonts mit Serifen nehmen Webdeisgner häufig Abstand, da diese auf dem Bildschirm häufig nicht optimal abgebildet werden.

Funktion „Botschaft schmackhaft machen“

Ein Font, eine Typographie, verströmt eine gewisse Atmosphäre. Nehmen wir die Website eines Rechtsanwaltes. Hier siehst du häufig Times Roman oder Fonts, die stark an Times Roman erinnern. Dies wirkt traditionell und ein bisschen konservativ.

Typographie auf einer Anwalts-Seite
Quelle: Screenshot Rechtsanwalt Klinger, München

Ganz anders die Typo bei diesem Modeblog, dem man seine Fashionkompetenz gern abkauft.

Quelle: Screenshot Modeblog janneinwonderland
Quelle: Screenshot Modeblog janneinwonderland

Die Wirkung ist unterschwellig. Als Betrachter macht man sich dabei gar keine Gedanken. Aber stell dir einfach mal vor, der Rechtsanwalt würde die Typographie des Modeblogs benutzen und umgekehrt – die Wirkung wäre verheerend.

Ist die Typographie also ein wichtiges Marketing-Instrument?

Typographie als Marketing-Instrument

Walter Schönert kritisiert in seinem Buch „Werbung, die ankommt“ Übertreibungen im Bereich der Typographie. Für ihn geht es in erster Linie um Lesbarkeit, weniger um Künstlerisches. Er akzeptiert größere Investitionen an Zeit und Ressourcen in Typographie nur dann, wenn es die zu vermittelnde Botschaft tatsächlich voranbringt.

Fakt ist aber, dass Typographie gerade bei großen Marken zwingender Bestandteil des Styleguides ist.

Wie gehst du also vor, wenn du deine Typographie oder Schriftfamilie auswählst?

Vorgehensweise und Schluss

Am Ende eine kurze Gebrauchsanweisung zur Wahl von Typographie und Font.

  • Denke zuerst an deinen Leser und deinen potenziellen Kunden. Wer ist er? Welchen Lifestyle hat er? Welche Werte sprechen ihn an?
  • Welche Font beziehungsweise welche Font-Kombi repräsentiert das?
  • Was machen deine Konkurrenten? Willst du hier im gleichen Brei mitschwimmen oder kleine Gegenakzente setzen?
  • Willst du selbst auf Fontsuche gehen oder delegierst du das extern an Designer?
  • Vermeide mehr als 2 Fonts.
  • Benutzt du unterschiedliche Fonts für Headline und Fließtext, sollten diese angenehm kontrastieren.
  • Lass deine Schrift atmen. Gib Platz zwischen Buchstaben und Zeilen.
  • Achte auf eine gut lesbare Zeilenlänge.
  • Teste den Font auf allen Kanälen, die du selbst gestalten und bestimmen kannst.
  • Ist der Font lesbar in verschiedenen Größen auf verschiedenen Endgeräten?
  • Wie wirkt der Font der Headline für sich? Denk daran, die meisten Leser lesen nicht, sondern skimmen. Sie erfassen die Headlines als erstes.
  • Wie wirkt die Zusammensetzung im Web, im Print-Bereich, in Flyern et cetera?

Typographie ist ein kleiner, aber feiner Bestandteil deines Contents. Widme deinem Styleguide dafür eine angemessene Passage.

Wie sind eure Erfahrungen mit Typographie? Was geht gut, was geht gar nicht? 

Quelle: Sarkemedia

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*