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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google Venice Update: Das sagen die Experten

Google Venice Update: Das sagen die Experten

Arne Behr | 13.06.12

Mit dem neuen Google-Algorithmus "Venice" erhält der lokale Bezug wesentlich mehr Gewicht und wird zum SERP-Pusher.

Das Venice Update pusht Seiten mit lokalem Bezug und wird die Rankings gehörig durcheinanderbringen, wie wir gestern berichteten. Was tun, sprach angesichts dessen wohl nicht nur mancher überregionale Shop-Betreiber.

Auch den Suchmaschinenwerbern und SEO-Experten wird der neue Algorithmus nicht entgangen sein. Was also liegt näher, als sich bei denen zu erkundigen, die sich damit auskennen?

Wir haben genau das getan und einige Experten auf dem Gebiet nach ihren Einschätzungen, Tipps und Tricks gefragt.

 

Bianca Jacobi, Geschäftsführerin Pink The WEB:

Die Google-Suche hat sich als Standard-Zugang zum Internet so etabliert, dass es nur konsequent ist, die Suchanfragen mit lokaler Relevanz nun noch besser abzubilden. Der User erwartet bei sehr vielen Anfragen Ergebnisse aus seiner Umgebung, und die soll er auch bekommen. Der aktuelle Schritt mit Venice ist sicher noch nicht ganz ausgereift, aber verbessert auch jetzt schon die Suchergebnisse. Für die meisten SEOs ändert sich nichts, da das Ausbauen lokaler Verzeichnisse seit Jahren zur gängigen Praxis gehört. Wie genau sich nun der Weg für die Praxis entwickelt, und wie die schon vielfach vorhandenen Stadt- / Land- / Orts- Verzeichnisse ranken, bleibt abzuwarten. Am Ende geht es um das Produkt. Wer lokal anbietet, hat Venice auf seiner Seite – wer dies nicht tut, hat für viele Suchanfragen auch einfach geringere Relevanz. Lokale Relevanz lässt sich mit entsprechenden Landingpages natürlich auch vortäuschen. Hier wäre ich allerdings vorsichtig, weil das Identifizieren solcher Seiten andere für Google wichtige Ranking-Faktoren schnell negativ beeinflussen kann.

Ich erwarte außerdem, dass der User weiter erzogen wird, und die Suchanfragen mit lokalem Bezug rückläufig werden. Damit ändern sich auch die Suggests. In weiteren Feinjustierungen wird es sicher auch Seiten geben, die für genannte Fake Lokal-Verzeichnisse abgestraft werden. Um das „Ranking“ zu prüfen, rate ich übrigens zu einem guten Onpage-Tracking. Am Ende sieht man so am besten, was funktioniert und was nicht.

 

Patrick Klingberg, Geschäftsführer wirkungsvoll GmbH:

Da das Venice Update bereits im Februar ausgerollt wurde, kam die Erweiterung des Keywordsets für die wenigsten SEOs überraschend. Davon betroffen werden nur Abfragen mit lokalem Bezug (z.B. Gastronomie) sein. Bei diesen werden in Zukunft lokale Unternehmen weiter oben gelistet. Das kann unter Umständen sogar großen Brands schaden.

Sollte man feststellen, dass man mit seiner Seite signifikant in den SERPs abrutscht, so ergeben sich diverse Optimierungsmöglichkeiten: Dazu gehört, seinen Fokus auf Content mit lokalem Bezug zu legen und/oder Ordner bzw. Subdomains für lokalrelevante Ergebnisse hinzuzufügen. Wie bei allen Updates heißt es hier aber zunächst: Ruhe bewahren!

 

Jonas Weber, SEO & Online Marketing Consultant webhelps! Online Marketing GmbH:

Die Suchresultate werden noch relevanter und persönlicher. Selbst für Suchen wie „Zahnarzt“, also ohne den Zusatz „Stadt“, kann Google jetzt lokale Suchergebnisse anzeigen, hier individuelle Praxen. D. h. selbst kleine lokale Unternehmen haben jetzt die Chance, sich für stark umkämpfte Begriffe zu platzieren, aber natürlich nur, wenn die Suchen aus dem eigenen Einzugsgebiet getätigt werden.

Für Website-Businessmodelle, die ohne physische Adresse agieren (z. B.) Affiliate Websites, wird es noch schwerer, sich für generische, umkämpfte Begriffe zu platzieren. Sie werden Rankings verlieren. Übrigens ist nach meinem Gefühl das Update schon seit 2, 3 Monaten in Deutschland, zumindest teilweise, ausgerollt.

Zusammengefasst: für die kleinen, lokalen Davids eine gute Entwicklung, für die großen, rein webbasierten Goliats eher schlecht. Für den User eine positive Entwicklung.

 

Ron A. Hillman, Co-Founder / CEO Yachtico.com:

Vergleichen Sie beispielsweise einmal die Unterschiede zwischen Hamburg und Berlin beim Begriff „Boote mieten“ über Google AdPreview.

Ein Anbieter rankt da erfolgreich mit Städte-Subdomains in einer Ergebnisliste, die auch schon so regionale Unterschiede aufweist. Schon durch rel=“alternate“ hreflang=“x“ kam in den letzten Tagen die Diskussion mit subdomains bei den Sprachen/Ländern erneut auf.

Vielleicht sind diese auch jetzt ein wichtiges Kriterium, um lokalen Bezug nachzuweisen.

Kommentare aus der Community

Olga am 14.06.2012 um 16:16 Uhr

Es ist doch einfach unmöglich alle 3 Monate seine Website oder seinen Webshop an immer neue Updates anzupassen. Bei solchen Umständen ist es kaum von der Konkurrenz zu reden. Die Konkurrenten gelten dann nur Standort abgrenzt, oder? Ist es dann möglich, seine Website für andere Standorte bekannt zu machen?

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Benjamin Wichert am 14.06.2012 um 13:42 Uhr

Ich beobachte Venice bereits seit Anfang 2012 in Deutschland, speziell für unsere Kunden. Was jedoch in den letzten Tagen bei mir persönlich passiert ist nicht nachvollziehbar: Es werden vermehrt Ergebnisse mit Bezug zu Berlin angezeigt (auch die berliner Subdomain bei „Boote mieten“). Das ist für mich aber nicht korrekt, da ich in Dortmund sitze und auch meinen Standort in der Suche Dortmund habe. Da muss wohl nochmals nachjustiert werden. :-)

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