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Karrieretipps
Peinlich: Diese Phrasen lassen dich wie einen Anfänger aussehen

Peinlich: Diese Phrasen lassen dich wie einen Anfänger aussehen

Sabine Hutter | 09.06.16

Auch wenn du mal keine Ahnung hast oder unsicher bist, musst du dich nicht als unerfahren darstellen. Vermeide dazu diese acht Floskeln und Wörter.

Wenn du noch neu im Beruf bist oder gerade erst ein neues Karrierelevel erreicht hast, bist du vielleicht noch ein wenig unerfahrener als deine Kollegen. Dies bedeutet aber nicht, dass du dein Licht unter den Scheffel stellen musst. Was viele nämlich nicht wissen: Einige Phrasen und Wörter lassen dich automatisch unerfahren wirken, auch wenn du das gar nicht beabsichtigst. Adrian Granzella Larssen hat sie für The Muse zusammengetragen und die möchten wir euch nicht vorenthalten.

#1: „Ich weiß es nicht.“

Natürlich musst du nicht alles wissen, aber du musst mit deinem Unwissen auch nicht hausieren gehen. Sonst wirkst du, als hättest du keine Ahnung. Alternativen dazu:

  • „Die Antwort auf diese Frage suche ich auch gerade.“
  • „Lass uns Markus anrufen, er wird uns dabei helfen können.“
  • „Ich weiß zwar nicht, wo sich das Teil gerade befindet, aber ich habe mitbekommen, dass es am Freitag an die Beschwerdeabteilung weitergegeben wurde.“

#2: „Da muss ich zuerst meinen Chef fragen.“

Jeder muss ab und an die Entscheidung anderer abwarten, sei es die des direkten Vorgesetzten oder die des Aufsichtsrats. Aber du musst es nicht so darstellen, als wärst du ein reiner Befehlsempfänger. Versuche es lieber mit: „Das hört sich alles gut an. Lass mich erst mal mit ein paar Kollegen aus dem Team sprechen, bevor wir weitermachen.“ So wirkst du wie ein aufmerksamer Mitarbeiter.

#3: „Sorry, ich bin nur der Junior Consulter.“

Hast du einen nicht allzu beeindruckenden Jobtitel, musst du ihn nicht überall einbringen. Anstatt am Telefon zu sagen: „Ich bin der Marketing-Assistent bei …“, versuche es lieber einmal mit „Ich arbeite im Marketing bei …“. So hörst du dich gleich erfahrener an.

#4: „Wahnsinnig“, „extrem“ oder sonstige Superlative

Spare dir unnötige Adjektive und Adverbien, wenn sie Emotionen in deine Kommunikation legen, wo sie eigentlich einfach und faktenbasiert sein sollte. Sag nicht: „Es tut mir schrecklich leid, aber ich bin diese Woche völlig überbucht“, sondern besser: „Leider bin ich diese Woche schon ausgebucht, passt es Ihnen nächste Woche?“.

#5: „Hallo, ich bin Vanessa.“

Im Privatleben oder in Social Media-Kanälen mag es in Ordnung sein, sich nur mit dem Vornamen vorzustellen. Im Berufsleben sieht es aber ein wenig so aus, als wüsstest du selbst nicht, was du hier eigentlich tust. Stell dich lieber mit deinem vollen Namen und ggf. auch mit dem Grund deines Erscheinens oder deiner Anwesenheit vor. Ein Beispiel: „Hallo, ich bin Vanessa Musterfrau aus dem Marketing-Team.“

#6: „Ich, ich, ich“.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen mit einem geringeren sozialen Status häufiger das Wörtchen „Ich“ verwenden. Je mehr du Sätze ohne „Ich“ formulierst, desto erfahrener und professioneller wirkst du.

#7: „Ich bin immer verfügbar, egal zu welcher Zeit.“

Bist du wirklich immer verfügbar? Statt dich so darzustellen, als hättest du keinerlei Termine, gib deinem Gegenüber doch besser zwei bis drei Zeitfenster, aus denen er einen Termin wählen kann. Wie wäre es beispielsweise mit: „Am Dienstag- und Mittwochnachmittag kann ich gut. Zwischen 13.00 und 17.30 Uhr bin ich flexibel“.

#8: „Ich hoffe, bald etwas von Ihnen zu hören.“

Du solltest nicht „hoffen“, dass du etwas von deinem Gegenüber hörst, sondern davon ausgehen. Die Phrase hört sich an, als würdest du schon damit rechnen, keine Antwort zu bekommen. Versuche es stattdessen besser mit „Ich freue mich auf unser Gespräch“ oder „Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören“.

Welche Phrasen wirken aus deiner Sicht unprofessionell und unerfahren?

Quelle: Mashable

Kommentare aus der Community

Wolfgang am 06.01.2017 um 19:42 Uhr

#1: „Ich weiß es nicht.“
„Die Antwort auf diese Frage suche ich auch gerade.“ Der Ratschlag, ist ja noch schlimmer als die ursprüngliche Aussage. Ich würde dann nachfragen, wie lange suchen Sie schon oder wo suchen Sie, unterm Schreibtisch.
Je nach Kontext könnte „Ich bin noch dran“ oder „Ich weiß es nicht, aber ich kümmere mich darum“ gute antworten sein.

#2: „Da muss ich zuerst meinen Chef fragen.“
oder von mir aus „Da muss ich intern/im Team Rücksprache halten“ ist ein guter Trick um Zeit zu gewinnen. Manchmal wird einen zu irgendwas von irgendwem (z.B. Kunden) eine schnelle Antwort abverlangt, das man besser gründlich überdenken sollte. Ob sich „Sie überrumpeln mich gerade.“ professioneller anhört bezweifle ich.

Antworten
Markus von Schoenebeck am 06.01.2017 um 16:57 Uhr

Der Artikel ist furchtbar – und einige der Antworten ebenfalls! Produkte mit Lügen zu verkaufen nennt man wohl Marketing. Sich selbst mit Lügen zu verkaufen ist mindestens enttäuschend bis hin zu abstoßend.

Antworten
Dr. Rainer Rauch am 02.01.2017 um 19:07 Uhr

grottenschlechter Artikel !!!
Frau Hutter sollte mal das Kapitel „Pragmatik“ eines Lehrbuchs der Linguistik nachschlagen.
Herr Baltus
„Ich würde mich freuen, bald von Ihnen zu hören.“
Ob Ihnen das gefällt oder nicht, aber genau so ist es richtiges Deutsch !!!
„Ich freue mich, bald von Ihnen zu hören.“ ist einfach unhöflich und komisch !!!
rr

Antworten
Namen sind irrelevant am 04.01.2017 um 08:29 Uhr

Ich habe gerade kurz den Artikel überflogen, der mir heute morgen aufgefallen ist und ich muss mir auch gerade denken – Ernsthaft?

Mir wurde in den letzten Jahren immer stärker bewusst, wie verlogen und heuchlerisch auch die „professionelle“ Arbeitswelt ist und mit welchem Einsatz auch weiter dafür gesorgt wird, dass es so bleibt ..

Ich sehe das mittlerweile als gesamtgesellschaftliches Phänomen .. anstatt mit Fakten offen und ehrlich umzugehen und den persönlichen individuellen subjektiven Standpunkt als solchen auch zu benennen (ich glaube, ich denke, ich weiß, ..), wird verzögert, getäuscht, verallgemeinert, vereinfacht und kaschiert. Im Widerspruch zu unserer physischen Umgebung hat sich in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Tat ein postfaktisches Verhalten etabliert, das aber an den physischen Umweltbedingungen zwangsläufig nicht nur scheitern wird, sondern muss.
Ganz abgesehen vom Konsumverhalten derer, die erwarten, dass ihnen alles in möglichst einfach verständlichen und gefälligen Phrasen vorgeworfen wird, damit sie selbst möglichst wenig Rücksicht nehmen oder analysieren müssen. Oberflächlichkeit ist Usus in globalen Unternehmen, trotz aller Beschwörungen von HR usw.. vielleicht, weil viele gar nicht mehr in der Lage sind, unter die Oberfläche blicken und einfache Sachverhalte erkennen zu können.

Antworten
Heinz Diederichs am 16.06.2016 um 10:49 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass viele vorwiegend junge Leute in nahezu jeden 3. Satz „keine Ahnung“ einflechten.
Nach spätestens 10 Minuten entsteht dann bei mir der Eindruck, dass sie keine Ahnung haben! Dieser Eindruck entsteht automatisch, ganz gleich, ob diese Person WIRKLICH AHNUNG oder KEINE AHNUNG hat.

Antworten
Markus Wenner am 11.06.2016 um 16:13 Uhr

Die Vermeidung der Aussage „Ich weiß es nicht“, führt doch lediglich zu arrogantem Rumgeschwurbel. Es sollte doch möglich sein, zuzugeben, dass man etwas nicht weiß, gerne mit dem Zusatz „…, aber ich mache mich kundig“ oder „ich kümmere mich darum“.

Antworten
Max Blatter am 11.06.2016 um 11:44 Uhr

Es beruhigt mich, dass auch Sie selbst an einer Stelle Ihres Textes in die Falle getreten sind, vor der Sie warnen: „Darf ich Sie bitten, mir noch …“ Was, wenn Sie darauf die Antwort erhalten: „Nein, lieber nicht!“ – Besser also: „Ich bitte Sie, mir noch…“
Das erinnert mich an ein Interview mit Willy Brandt in seiner Zeit als Bundeskanzler, das mal im Fernsehen wiederholt wurde, wo der Interviewer ihn mit Suggestivfragen löcherte und Brandt ihn mit kurzen Antworten und sichtlich steigendem Vergnügen auflaufen liess: „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass (blablabla) …“ – „Nein, dieser Meinung bin ich nicht!“ – „Sie meinen also, dieser Aspekt (blablabla) sei nicht relevant?“ – „Ja!“

Antworten
Barbara Vögeli am 11.06.2016 um 01:04 Uhr

Guten Abend Frau Hutter

Unerfahrenheit hat den Vorteil, dass es beim Gegenüber eine verständnisvolle Haltung auslöst im Gegensatz zu einer gewissen Unprofessionalität, welche meist mit der Abwesenheit von Achtsamkeit gleichgesetzt werden kann.

Was mir auffällt sind Sätze die mit Ja, nein beginnen und mit „aber“ und „eigentlich“ gespickt sind.

Den Ausführungen von Herr Baldus kann nur beigepflichtet werden. Achtsamkeit in der Kommunikation kann jede Situation ins Positive verändern. Solange es sich jedoch „nur im Phrasen“ in Abwesenheit einer entsprechenden inneren Haltung, handelt, wird dies ein Kunde, Kollege usw. keinesfalls ernst nehmen können. Kommunikation bedeutet andere Menschen in das gemeinsame Feld des Erleben oder Erschaffen einzuladen. Authentizität schafft letztendlich „mehr Wert“ für alle Beteiligten. So meine Erfahrungen.

Freundliche Grüsse
Barbara Vögeli

Antworten
Felix Hartmann am 11.06.2016 um 08:00 Uhr

Ich kann Frau Vögeli nur beipflichten.
Mir drängt sich bei Lektüre der 8 Phrasen der Begriff „mehr Schein als Sein“ auf. Und dieser Versuch ist in meiner Beobachtung selten von Erfolg gekrönt. Ich persönlich würde diese Form von semantischem Persönlichkeitsupgrad jedenfalls in meinem Team ungern sehen wollen, da unsere Zusammenarbeit von direkter Ehrlichkeit geprägt ist und diese von unseren Kunden und Kollegen as Wert wahrgenommen wird. Dieser Wert würde durch Nutzung dieser Tips faktisch konterkariert.

Antworten
Kompetenz.Persönlich.Gestalten. am 13.06.2016 um 07:52 Uhr

Ihren Ausführungen stimme ich gerne bei, Herr Hartmann. Authentizität sollte im Verhalten entscheidend sein. und nicht antrainiertes, professionelles Wording.

Antworten
Michael Baldus am 10.06.2016 um 11:27 Uhr

Hallo Frau Hutter,

mein absoluter Favorit bei misslungenen Aussagen sind Sätze, die mit „würde“ formuliert werden.

z.B.: Ich würde mich freuen, bald von Ihnen zu hören

Subbotschaft: Wenn Sie sich nicht melden, ist auch okay oder ich freue mich wahlweise dann vielleicht auch nicht oder…Was soll „würde“ eigentlich bedeuten? Es ist doch gar nicht schwer, mehr Verbindlichkeit in seine Aussage zu legen, oder?

Überhaupt sind auch Konjunktive immer schwierig: könnte, müsste… Am besten noch in der Kundenkommunikation: „Sie müssten mir dann dies oder jenes zuschicken“ Warum muss der Kunde überhaupt etwas tun? Kann ich ihn nicht vielleicht motivieren, indem ich ihn einlade etwas zu tun? Warum bittet man nicht auch einfach um Hilfe: „Bei der Bearbeitung Ihres Falles XY benötige ich Ihre Hilfe: Darf ich Sie bitten, mir noch dies und das zuzusenden, um Ihren Fall optimal bearbeiten zu können?“ Die allermeisten Menschen sind nämlich sehr hilfsbereit, wenn man Sie freundlich bittet.

Auch Phrasen wie: „Wir sollten…“ – warum soll ich denn etwas? Sehe ich als Kunde doch überhaupt nicht ein. Auch in der Kommunikation mit Kollegen wenig geschickt. „Lasst uns doch…“ klingt doch besser – zumindest aus meiner Sicht.

Negativ-Aussagen finde ich auch immer ungünstig. Ein positiv denkender Mensch wird auch immer einen Weg für eine positive Aussage finden. Oder sind wir etwa alle Pessimisten?

Oder? Was meinen Sie?

Viele Grüße

Michael Baldus

Antworten
Malte am 14.06.2016 um 15:52 Uhr

1. ich würde es „Über eine zeitnahe Antwort würde ich mich freuen“ formulieren. Alleine schon um das ich am Satzanfang loszuwerden. Freuen tue ich mich, wenn die Antwort zeitnah eintrifft. Dass sie kommt steht dabei außer Frage ;)

2. Mir gefallen beide Texte nicht. Der zweite redet mir zu viel um den heißen Brei herum.
„Bei der Bearbeitung ihres Falles XY benötige ich dies und das. Können Sie mir das bitte zusenden?“ reicht mMn völlig aus.

3. Warum der Kunde etwas tun soll lässt dich damit beantworten, weshalb der Kunde auf das Unternehmen zugegangen ist. Es kommt immer darauf an, wie genau es gemeint ist. In dieser Formulierung gehe ich davon aus, dass der Verkäufer den Großteil der Arbeit macht, aber der Kunde regulierend eingreifen kann, bzw. benötigte Informationen liefert.
Anders verhält sich die Sache, wenn „Wir sollten…“ eigentlich als „Du solltest…“ gemeint ist.

4. Negativ-Aussagen haben durchaus ihre Berechtigung. ich würde „immer“ durch „meistens“ ersetzen.

Antworten
Dr. Rainer Rauch am 02.01.2017 um 19:16 Uhr

Herr Baldus,

„würde“ ist keine Phrase, sondern u.a. eine Möglichkeit eine notwendige Aufforderung „höflich“ zu formulieren. Sie vermeiden ja auch nicht das Wort „bitten“, auch wenn Ihre „Bitte“ in Wirklichkeit eine Aufforderung, eine Anordnung oder ein Befehl ist. rr

Antworten
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