Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Programmatic Advertising
Adblocker-Rate sinkt erstmals – Früchte der Aufklärung?

Adblocker-Rate sinkt erstmals – Früchte der Aufklärung?

Anton Priebe | 18.04.16

Nachdem die Adblocking-Quote bisher konstant geblieben ist, vermeldet der OVK nun weniger blockierte Impressions. Sind die Aufklärungskampagnen erfolgreich?

Der BVDW vermeldet zum ersten Mal seit knapp einem Jahr einen Rückgang der Adblocker-Rate. Allerdings beträgt dieser nur 1,4 Prozentpunkte. Ein Fünftel der Display-Ads wird immer noch blockiert.

Adblocking geht leicht zurück

Der Online-Vermarkterkreis, bestehend aus insgesamt 18 großen Online-Vermarktern unter dem Dach des BVDW wie United Internet, Bauer Media Group, SevenOne Media oder IP Deutschland, vermeldet erstmals eine Verringerung der blockierten Display-Werbung durch Adblocking. Seit dem zweiten Quartal 2015 messen zwei Drittel der Mitglieder hierzulande regelmäßig die Adblocker-Quote in den eigenen Werbenetzwerken auf Desktop-Geräten und veröffentlichen quartalsweise den aktuellen Zwischenstand. Lag die Rate in Q4 2015 noch bei 21,52 Prozent, ist sie nun auf 20,09 Prozent gesunken.

OVK Adblockerrate Q1 2016
Die Entwicklung der Adblocker-Rate seit Frühjahr 2015, Quelle: BVDW/OVK

Zeigt die Aufklärung der Nutzer Wirkung?

Auch wenn damit immer noch jede fünfte Impression verhindert wird, sieht der stellvertretende Vorsitzende des OVK Oliver von Wersch, G+J Digital Products, darin einen Erfolg:

oliver_von_wersch-BVDWDer leichte Rückgang der Adblocker-Rate stimmt uns vorsichtig optimistisch und zeigt, dass die Maßnahmen und Aufklärungsaktivitäten des OVK bzw. BVDW sowie der Publisher und Vermarkter inzwischen Früchte tragen. Unsere Nutzer verstehen zunehmend, dass kostenlose Inhalte und Services im Internet in erster Linie durch Werbung refinanziert werden.

Die Aufklärungskampagnen der Branche fallen sehr unterschiedlich aus. Während manche einen kleinen Hinweis für die Nutzer mit der Bitte um die Deaktivierung ihres Tools auf ihrer Website positionieren, fahren andere Publisher wie BILD.de schwerere Geschütze auf und sperren ihre Inhalte für Adblock-User. Auch Gruner + Jahr ist mit GEO.de und weiteren Portalen diesen Schritt der „Content-Sperre“ gegangen. So soll den Besuchern deutlich gemacht werden, dass die Bannerwerbung zur Finanzierung der Inhalte notwendig ist.

Bislang ist die Adblock-Quote relativ konstant geblieben und der Rückgang somit ein Novum. Ob die beobachtete Entwicklung tatsächlich auf die Kampagnen zurückzuführen und damit ein Grund zur Freude für Vermarkter ist, werden die nächsten Zahlen zeigen.

Kommentare aus der Community

Kapaun am 29.04.2016 um 14:33 Uhr

Online-Werbung ist mit den Jahren immer aggressiver geworden. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass Werbedienstleister kompromittiert werden und verseuchtes Material verteilen. Vor einigen Wochen erst wurde so der berüchtigte Locky-Trojaner verbreitet. Angesichts dieser Sachlage glaube ich nicht, dass wir es hier mit einem realen Rückgang der Blocker-Zahlen zu tun haben. Und wenn Internetplattformen mit Blockade von Blocker-Usern reagieren, dann werden sie damit leben müssen, dass ihre Besucherzahlen sinken – weil dann nur noch diejenigen auf ihre Seiten gehen, die unbedingt wollen.

Antworten
Barolo am 19.04.2016 um 23:59 Uhr

Wer Blocker blockt hat das System nicht verstanden. Der Bogen wurde überspannt und Verzicht ist doch gar nicht so schwer.

Antworten
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*