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E-Commerce
Gefälschte Kundenbewertungen: Betrug im großen Stil – so funktioniert das Millionengeschäft

Gefälschte Kundenbewertungen: Betrug im großen Stil – so funktioniert das Millionengeschäft

Marc Stahlmann | 23.04.14

Kundenbewertungen liegen voll im Trend, fast jeder Konsument nutzt sie, Unternehmen auch. Ein gutes Viertel der Bewertungen ist manipuliert.

Online-Bewertungen befinden sich auf einem Allzeithoch. Jeder zweite deutsche Internetnutzer hat bereits online seine Erfahrungen mit einem Produkt oder einer Dienstleistung geteilt, wie eine aktuelle BITKOM Studie ergab. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass circa 75 Prozent der Konsumenten Bewertungen vor der Kaufentscheidung heranziehen. Kundenbewertungen sind so zu einem sehr großen Faktor im Kaufverhalten geworden und haben einen entscheidenden Einfluss auf den Abverkauf eines Produktes.

Unternehmen schlafen nicht, Bewertungen sind mächtig

Sie sind so mächtig, dass mittlerweile zwischen 20 und 30 Prozent aller Bewertungen im Netz von Unternehmen manipuliert sind. Unternehmen haben schon lange erkannt, dass gute Bewertungen positiv fürs Geschäft sind. Auch wenn es äußerst zweifelhaft klingen mag, haben sie das Potential von Manipulationen längst erkannt und nutzen es aktiv. Wo manipuliert werden kann, wird manipuliert. Der Bereich ist teilweise hoch professionalisiert und setzt die Fälschung von Kundenbewertungen systematisch um. Dies ist keine Nische, sondern ein Millionengeschäft.

5 sterneDas Internet hat eine große Transparenz geschaffen

Im ersten Schritt sind Kundenbewertungen natürlich begrüßenswert und als Vorteil für den Konsumenten zu sehen. Dank des Internets herrscht mittlerweile eine unglaublich große Transparenz – jede Information ist von jedem Fleck der Erde sekundenschnell erreichbar. Trotz aller Vorteile für den Konsumenten, hat sich hier auch ein großer Graubereich entwickelt. Konsumenten werden in ihrer Kaufentscheidung bewusst getäuscht und beeinflusst.

Bewertungen sind im richtigen Kontext und wirken vertrauensvoll

Die Konsumenten, auch wenn einige bereits die nötige Skepsis haben, messen Kundenbewertungen einen großen Stellenwert zu. Sie lesen in der Erwartung einer vertrauensvollen Quelle, da Bewertungen im richtigen Umfeld angesiedelt sind, und messen der Sache großes Vertrauen zu. Manipulieren Unternehmen an dieser Stelle, entweder durch positive Bewertung für das eigene Produkt oder negative Bewertungen für Konkurrenzprodukte, ist dies äußerst fragwürdig und sogar rechtlich strafbar. Zusätzlich ist bei Bekanntwerden eine Schädigung des Rufes und der Reputation sehr wahrscheinlich.

Die Gefahr erwischt zu werden, ist bei guter Ausführung nahezu ausgeschlossen

Wie schon erwähnt, ist der Markt in Teilen bereits hoch professionalisiert. Manipulierte Bewertungen werden im großen Stile umgesetzt – technische Entwicklungen wurden zur schnelleren Ausführung und Aushebelung der Sicherheitsmechanismen erschaffen. Es muss jedoch auch erwähnt werden, dass die Bandbreite der Qualität und Ausführung auch stark variieren kann. Im Markt geht die Ausführung von selbst manipulierenden Mitarbeitern oder Praktikanten, über Internet-Portale für Kleinstarbeiten, Nebentätigkeiten für Texter bis hin zur Manipulation auf Agenturniveau.

manipulation

Manipulierte Bewertungen ist Schleichwerbung, Schleichwerbung ist strafbar

In Deutschland werden manipulierte Bewertungen als Schleichwerbung eingeordnet. Nach dem Gesetz müssen Konsumenten immer erkennen können, ob eine Bewertung aus freien Stücken entstanden ist, oder illegalerweise durch das Unternehmen beeinflusst beziehungsweise manipuliert wurde. In der Praxis ist dieser Nachweis allerdings äußerst schwierig und nicht als Gefahr für die ausführenden Unternehmen zu sehen.

Teils hohe Professionalisierung im Markt

Um die Erkennungsmechanismen der Portale auszuhebeln, genügt in den meisten Fällen schon wenig Know-how. Gängige Sicherheitsvorkehrungen werden einfach umgangen dank sich verändernden IP-Adressen, neu erstellten E-Mailadressen oder genügend Pflege der jeweiligen Accounts. Auch werden teils Bewertungen komplett automatisch erstellt durch Software zur Accounterstellung, zur Einstellung der Bewertung und sogar zur Erstellung einzigartiger Bewertungstexte. Dafür werden Textbausteine aus großen Datenbanken immer wieder neu kombiniert. Zusätzlich werden auch viele Bewertungen von professionellen Schreiberlingen erstellt, die viel Sorgfalt bei der Beschreibung und der Hervorhebung der positiven Aspekte eines Produktes zeigen. Auch um zusätzliche Maßnahmen zur Bewertungsauthenzität der Portale zu umgehen, wie zum Beispiel bei Amazon: „Dieser Kunde hat dieses Produkt wirklich gekauft“, werden Produkte einfach bestellt und innerhalb der Rückgabefrist zurückgesendet. Die Ausführung variiert hier sehr stark und verändert die Wahrscheinlichkeit für eine normale Person eine gefälschte Bewertung zu erkennen.

appDie Erkennung durch die Portale greift für alle Ausführungen fast nie. Tests haben gezeigt, dass mindestens 95 prozent aller abgegebenen Bewertungen durchgekommen sind. Auch wenn sie noch so falsch oder offensichtlich manipuliert gewesen sind.

Authentische Bewertungen sind das Kapital der Seiten

Reine Bewertungsportale leben von der Glaubwürdigkeit. Somit sind diese schon bestrebt keine manipulierten Bewertungen in ihren Portalen zu veröffentlichen, der Kampf ist jedoch aussichtslos. Aufgrund der schier riesigen Menge an Bewertungen und der fortgeschrittenen Professionalität ist diese Aufgabe nicht für Unternehmen wie Amazon und Co. zu bewerkstelligen. Manipulierte Bewertungen sind nicht verhinderbar. Ein großes deutsches Reisebewertungsportal beschäftigt nach eigenen Angaben bereits mehr als 30 Mitarbeiter zur Prüfung auf Wahrheitsgehalt. Trotz vorgeschalteter Software, die filtert und verdächtige Merkmale erkennt, sind auch hier fingierte Bewertungen nicht ansatzweise auszuschließen.

Alle Unternehmen, die ein zu bewertendes Produkt haben, kommen in Frage

Im Internet kann heutzutage fast alles bewertet werden, es gibt beispielsweise Bewertungsportale für Reisen, Restaurants, Produkte oder Ärzte. Ohne jemanden etwas unterstellen zu wollen, kann hier keine Gruppe ausgeschlossen werden. Das Feld muss jedoch auch auf die gesamte Online Reputation ausgeweitet werden. Dazu sollte man sich fragen: Wie wird in Blogs über mich berichtet? Wie wird in Foren über mich berichtet? Wie in den sozialen Medien wie Twitter und Facebook? Kann ich das als Unternehmen beeinflussen? Auch in diesen Bereichen wird manipuliert zum Beispiel durch fingierte Forenbeiträge.

bewertungenHöhere Platzierung in Toplisten und die Ausnutzung des Herdentriebs

Was viele in der Einordnung gefälschter Bewertung nicht bedenken, sind zwei weitere Aspekte, die wie Gold für ausführende Unternehmen sind. Zum einen werden bei vielen Seiten Produkte mit vielen und guten Bewertungen auch bevorzugt angezeigt, oder rutschen in den Listen weiter nach oben. Diese höhere Platzierung kann einen großen Einfluss auf den Verkauf haben – für einen Hotelbetreiber kann eine höhere Platzierung schnell mehrere Tausend Euro pro Bett pro Saison ausmachen.

Zum anderen folgen Menschen dem Herdentrieb. Das Vorhandensein von einigen positiven Bewertungen am Anfang erhöht die Wahrscheinlichkeit für weitere positive Bewertung immens. Dieser Effekt funktioniert ebenso umgedreht – eine Eigendynamik entsteht. Es kann also reichen nur am Anfang, bei Produkten mit wenigen Bewertungen, wohlwollende Rezensionen zu verfassen. Diese anfänglich positiven Bewertungen ziehen dann auch überdurchschnittlich viele weitere positive, reale Bewertungen nach sich.

Es muss einem einfach klar sein, dass es gefälschte Bewertungen gibt, jedoch niemals alle!

Um Fake-Bewertungen als User zu erkennen, gibt es einige Tipps und Aspekte, die bei der Identifizierung helfen. In vielen Fällen ist es jedoch nahezu unmöglich herauszufinden, ob eine Bewertung manipuliert ist oder nicht. Sehr wichtig ist die bloße Erkenntnis, dass einige Bewertungen manipuliert sind. Mit dieser Erkenntnis verändert sich die Wahrnehmung und Einordnung, zusätzlich zum normalen Menschenverstand und dem eigenen Bauchgefühl, schon erheblich.

Mit diesen Punkten steigt die Wahrscheinlichkeit einer Manipulation:

  • Werbliche Sprache: Klingen die Formulierungen wie aus einem Werbeprospekt? Werden große Lobeshymnen ohne Begründung gegeben? Wird nur im Superlativ geschrieben?
  • Realer Name: Wurde die Bewertung unter einem realen Namen abgegeben oder unter einem Pseudonym?
  • Anzahl der Bewertungen: Im Bewerter-Profil kann geschaut werden, ob der Nutzer nur ein Produkt bewertet hat oder mehrere? Auch mal negative Bewertungen?
  • Anteil positiver/negativer Bewertungen: Gibt es bei einem Produkt fast nur sehr positive und fast nur sehr negative Bewertungen?
  • Ausführlichste Bewertungen: Listet eine Bewertung jedes noch so kleine technische Detail auf? Macht sich jemand freiwillig diese Arbeit?
  • Höchstbewertung: Viele Bewertungen mit vollen 5 Sternen?

Im Artikel „8 Indikatoren, an denen ihr gefälschte Kundenbewertungen erkennt“ haben wir diese und weitere Tipps aufgegriffen und ausführlich erklärt.


reinhold beckmannReinhold Beckmann, hier wurden Bewertungen manipuliert:

Als prominentes, aktuelles Beispiel dient der Amazon Eintrag zum Musikalbum von Reinhold Beckmann „Bei allem sowieso vielleicht“, bei dem ganz offensichtlich manipuliert wurde.

Hier wurden auf eine sehr plumpe Weise fingierte Bewertungen zum Album erstellt, die nicht lange unentdeckt blieben. Mehrere Faktoren sprechen stark für manipulierte Sternchenbewertungen. Die Bewertungen wurden im gleichen Zeitraum (17. und 18. März) abgegeben, fast alle Profile haben Synonyme oder Fantasienamen und die Rezensenten haben alle neue Accounts und keine weiteren Produkte bewertet. Es wurden ausschließlich 5 Sterne Bewertungen vergeben, die Texte sind reine Lobeshymnen aus Superlativen ohne nähere Beschreibung und das Verhältnis von nur positiven zu nur negativen Bewertungen ist sehr auffällig.


Augen auf, möglichst viele Bewertungen – positive wie negative – heranziehen.  Nicht auf eine Sache beschränken.

Welchen Stellenwert messt ihr Produktbewertungen zu? Habt ihr schon offensichtlich manipulierte Bewertungen gefunden? Schreibt ihr selbst für Geld positive Bewertungen?

Kommentare aus der Community

Dr. Fuchs am 20.09.2021 um 15:55 Uhr

Habe bei Telegram den Kanal trustpilotwatch gefunden. Sehr interessant und aufschlussreich!

Antworten
barbara am 08.07.2021 um 16:17 Uhr

„Das eigene Misstrauen steigt mit der Nähe zur Manipulationsbereitschaft.“
ICK trust mir voll und dett is jut!!!
PS Dr. Fuchs hat´s auf den Punkt gebracht. Merci

Antworten
Max Muster am 24.05.2021 um 14:36 Uhr

Trustpilot, Finanzwelt etc. manipulieren Bewertungen, indem siebenstündigst Bewertungen nicht zulassen!!
Bitpanda ist mieserabel, wird aber innerhalb von 4 Wochen bei trustpilot von 3 auf fast 5 hochgelobt… nur 1 Beispiel von mehreren….

Antworten
Dr. Fuchs am 20.09.2021 um 15:56 Uhr

Lies bei Telegram den Kanal trustpilotwatch

Antworten
Norbert Weber am 29.06.2019 um 06:10 Uhr

Bei all der Panik, sollten wir uns doch vor Augen führen, dass wahrscheinlich lediglich 0,5% der Bewertungen gefakt sind. Der Rest ist echt. Bei den gefälschten Bewertungen sind vor allem die negativ gefälschten Bewertungen sowohl für den Verbraucher als auch für die Unternehmen hochgefährlich. Vielleicht wird eines Tages auch mal darüber berichtet.

Antworten
Peter Fricke am 03.02.2021 um 07:32 Uhr

0,5% wären kein Grund zu sehr vielen Einlassungen zum Thema. Worauf gründet Ihre Annahme das nur 0,5% der Bewertungen gefakt sind?

Antworten
Dirk am 30.07.2018 um 19:12 Uhr

Wieso wurde meine Quellenangabe einfach gelöscht?

Antworten
Anton Priebe am 31.07.2018 um 09:16 Uhr

Hi Dirk,

ohne zu wissen, worauf du dich genau beziehst – Links gehen nicht durch unseren Spamfilter. Wahrscheinlich lag’s daran.

Beste Grüße
Anton

Antworten
Alex am 26.04.2018 um 09:27 Uhr

Nicht wirklich hilfreicher Artikel..

Antworten
Denis am 05.02.2018 um 15:14 Uhr

Guter Artikel.
Habe im Netz nach „Bewertungsportale Abzocke“ gesucht und bin somit auf diese Seite gestoßen.
Da ich das Verhalten von Trustpilot sehr komisch fand in der ich kürzlich einen Händler sachlich kritisierte kam mir der Gedanke das da irgentwas nicht stimmt und fast alles was ich hier lese trifft auf Trustpilot zu.
War echt so blauäugig das ich dachte das Trustpilot wie der Name vorgauckelt Vertrauensvoll ist, mag so sein aber nicht dem jenigen der einen ihrer „Kunden“ negativ bewertet.
Interssant ist auch das hier, sogar schon schockierend.
https://bewertungs-fabrik.com/trustpilot-bewertungen/

Antworten
Svenny am 15.01.2018 um 17:27 Uhr

Fingierte Googlebewertungen sind krass. Jeder Spinner kann schreiben was er will und dann dieses Theater drum herum.
Oder Unternehmen die sich selbst Bewertungen schreiben. Da kriege ich echt Zucker! Allerdings gibt es ja sogar echt renommierte Portale die das zu lassen und ignorieren obwohl Sie sogar Tipps geben, wie man fingierte Bewertungen erkennt. Also ich habe im Internet einiges erlebt.
Daher…aber guter Artikel. Schön geschrieben. Wirklich Klasse!

Antworten
Karsten Gulden am 16.11.2017 um 09:53 Uhr

Die Dunkelziffer dürfte in der Tat höher liegen. Insbesondere auf den Handelsplattformen wird Missbrauch mit den Bewertungen im Höchstmaß betrieben, die zu massiven Umsatzeinbußen von Mitbewerbern führen können. Das Wettbewerbsrecht kann in diesen Fällen helfen. Problematisch ist in der Tat die Beweisführung. Aber auch hier kann der Gesamteindruck entscheidend sein und ein Gericht zur Überzeugung bringen, dass der Missbrauch offensichtlich ist. Im Ergebnis ist allen Beteiligten anzuraten, weder Bewertungen zu kaufen, noch diese zum Kauf anzubieten, noch die Verwendung von kommerziellen Bewertungen zu dulden.

Antworten
Content-Werkstatt am 15.09.2017 um 13:00 Uhr

Tja, Marc, gar nicht mal so schlecht, Dein Artikel, auch wenn man davon ausgehen könnte, dass Du die Google-Nutzer manipulierst, indem Du ganz plakativ schon in Deiner Metabeschreibung behauptest, 20 – 30 % aller Bewertungen seinen gefälscht. Aber das ist ja ganz etwas anderes …. Schon klar!
Wo hast Du diese Information denn her? Quellenangabe? Und wenn es eine Quelle geben sollte: Woher weiß die das denn? Na das wäre aber fein, denn dann könnte man immer diese Quelle befragen. Neue Geschäftsidee, hurra!

Auch Deine nette Idee, dass sich Firmen alleine mit manipulierten Bewertungen über Wasser halten können (positive Bewertungen am Anfang) halte ich für völlig aus der Luft gegriffen. Glaubst Du das ernsthaft? Sorry, aber hier mangelt es ein wenig an Sachverstand.

Und zu guter Letzt: Bewertungen sind Meinungen und keine Tatsachen. Wenn ich auf Grund echter Bewertungen Schund kaufe, kann ich die Ware zurückschicken (das Fernabsatzgesetz schützt mich besonders). Genauso verhält es sich, wenn ich auf Grund gefälschter Bewertung etwas kaufe, was mir persönlich nicht gefällt. Kann mir ein „echter“ Bewerter die Garantie geben, dass mir der Artikel genauso gefällt wie ihm? Na also …

Das ist wieder mal ein hausgemachtes Problem, das aufgeblasen und ausgeschlachtet wird. Aber zumindest können wir mit dem Finger auf jemanden zeigen. Bloß nicht auf uns selbst …

LG, content-werkstatt

Antworten
Gaby am 29.08.2016 um 01:07 Uhr

Zwischen 20 und 30 Prozent manipuliert? Das glaube ich nicht, das muss wesentlich mehr sein. Gerade habe ich mit einem eBay-Kauf ein Kärtchen mit folgendem Wortlaut erhalten: „3 Amazon-Rezensionen schreiben – POWERBANK geschenkt bekommen“. Zwar steht im Kleingedruckten, dass man sich mit richtigem Namen und dem Amazon-Konto anmelden muss und dass es völlig egal ist, ob man die Produkte negativ oder positiv bewertet. Merkwürdig finde ich aber, dass man Produkte bewerten kann, die man nicht nur NICHT bei Amazon gekauft hat, sondern die man überhaupt nicht gekauft hat und somit gar nicht kennt. Wie oberfaul ist das denn?

„Listet eine Bewertung jedes noch so kleine technische Detail auf? Macht sich jemand freiwillig diese Arbeit?“ – Nee. Ausführlich schreibt man bestenfalls, wenn man sich über das Produkt oder die damit verbundene Abwicklung aufregt. Trotzdem lese ich die Kundenbewertungen viel und gerne – aber ich glaube nicht alles was da steht. Aber man sollte ja sowieso nicht alles glauben, was im Internet geschrieben wird.

Ich finde es völlig legitim, wenn der Online-Händler mir eine Powerbank verspricht, wenn ich 3 Amazon-Rezensionen schreibe und seine Produkte bewerte, denn er weist darauf hin, dass ich diese auch in seinem Onlineshop und nicht bei Amazon gekauft haben kann. Letztendlich liegt es an mir, ob ich auch Produkte bewerte, die ich nicht kenne. — Andererseits ist nicht zu unterschätzen, wie viele Menschen, die sonst vielleicht Hartz IV zum Opfer fallen würden, mittlerweile von dieser „Einnahmequelle“ leben. „Gefälschte Kundenbewertungen“ haben mehrere Gesichter, wenn sie das Gehalt aufbessern.

Ganz ehrlich: Ich hadere noch mit mir wegen der Powerbank.

Antworten
Michael Vaith am 08.02.2015 um 14:55 Uhr

Meine negative Bewertung wurde einfach gelöscht !!!
Ich denke das dieser Händler alle schlechten Bewertungen gelöscht hat und somit bei der Gesamtbewertung ein “ Sehr Gut“ enstanden ist.

Gruß

Mike

Antworten
Udo Michel am 06.02.2015 um 10:55 Uhr

Also ich nutze Bewertungen zur Orientierung. Ob man immer alles glauben kann oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Bei genug Bewertungen kann man sich aber schon eine Meinung bilden. Ob das jetzt bei Amazon, Holidaycheck, Trusted Shops oder Semado ist, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Irgendwann entwickelt man ein Gespühr dafür was man glauben kann.

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Christian am 15.01.2015 um 09:53 Uhr

Danke für den informativen Artikel! Es sit schade, dass so eine gute Sache wie Produktbewertungen in letzter Zeit so einen schlechten Ausmass annimmt. Es ist selten möglich, eine echte Bewertung zu lesen, entweder sind sie nur gut oder richtig schlecht. Ich bin der Meinung, dass man sich dagegen als Händler und Person wehren muss und darf. Bewertungen können Meinungsäußerungen oder Tatsachenbehauptungen sein. Beide Varianten sind zulässig, wenn sie der Wahrheit entsprechen und überprüfbar sind. Wenn nicht, es gibt genug Beispiele im Internet für erfolgreiche Gerichtsurteile.

Antworten
Dr. Werner Fuchs am 01.05.2014 um 01:56 Uhr

Die größten Faker sind die Top 100- oder Top 10-Rezensenten, die jeden Tag ein Dutzend 5-Sterne-Rezensionen verfassen und mit kostenlosen Produkten gepampert werden.

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