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Geotargeting – näher ist nicht immer besser

Geotargeting – näher ist nicht immer besser

Atilla Wohllebe | 17.12.13

Geotargeting bietet mehr Möglichkeiten. Doch näher ist nicht gleich besser - das zeigt eine neue Studie zu standortbasiertem Online Marketing.

Dem Smartphone sei Dank steigt die Nutzung von Geotargeting unter Marketern stetig an. Denn kaum etwas liegt näher, als potenziellen Kunden Werbung zuzuspielen, wenn sie gerade in der Nähe sind – GPS macht’s möglich. Doch was genau heißt eigentlich „in der Nähe“? Und steigt die Effektivität der Werbung mit der abnehmenden Distanz des Umworbenen zum eigenen Store?

Je näher der Kunde, desto besser – oder nicht?

Dazu hat Eyeview von 2012-Q2 bis 2013-Q3 die Effektivität von ortabhängiger Video-Werbung für Automarken in Bezug auf die Distanz zum nächsten Autohändler untersucht, wie eMarketer berichtet. Als erfolgreiche Anzeige wurde dabei verbucht, wenn ein Nutzer innerhalb von 30 Tagen nach Sehen der Anzeige die Website des Herstellers besucht. Hierbei zeigt sich, dass der Erfolg der ortsabhängigen Werbung umso größer ist, je näher sich der Nutzer an einem PoS der Brand befindet. So schauen 7,6 Prozent aller Nutzer, die mit einem Abstand von null bis fünf Meilen eine entsprechende Werbung auf ihrem Smartphone gesehen haben, innerhalb der nächsten 30 Tage auf der Website des Herstellers vorbei.

Geotargeting für Automarken – Quelle: eMarketer.com

Bis auf einen Ausreißer von 0,5 Prozentpunkten im Bereich von fünf bis zehn Meilen zieht sich die angestellte Vermutung – je näher, desto erfolgreicher – durch die gesamte Statistik durch, wobei man kritisch anmerken muss, dass bei einer Distanz von 50 bis 100 Meilen noch immer 3,7 Prozent danach auf der Website des Herstellers vorbeischauen, die Nutzung von Geotargeting also durchaus positiv, aber nicht unbedingt kritischer Erfolgsfaktor zu sein scheint.

Effektvität von Geotargeting branchenabhängig

In einer weiteren Studie zum Thema hat JiWire den Erfolg von CPG-Ads untersucht. Dabei hat das Unternehmen zusätzlich untersucht, was passiert, wenn Geotargeting für Werbung auf Smartphones genutzt wird, während sich der Nutzer im Store befindet.

Näher ist nicht besser – Quelle: eMarketer.com

Die Performance der Werbung ist dabei am besten, wenn sich der Nutzer zwei bis Fünf Meilen entfernt vom nächsten Store befindet. Interessant ist der rapide Abfall des Erfolgs, wenn fünf bis zehn Meilen Distanz dazwischen liegen…

Alltägliche Güter nicht geeignet

Beim Kauf von alltäglichen Dingen ist Geotargeting nicht unbedingt empfehlenswert. Schließlich kaufen wir Güter des alltäglichen Bedarfs nicht in einem viele Kilometer weit entfernten Supermarkt, sondern eben am ehesten „um die Ecke“. Der Kaufprozess von einem „Luxusgut“ wie beispielsweise eines Autos ist deutlich länger und dem Prozess geht ein viel höherer Informationsbedarf voraus, weshalb der Besuch der Website des Herstellers durchaus nachzuvollziehen ist.

Nutzt ihr bereits Geotargeting für eure Werbung? Und konntet ihr Performance-Unterschiede bei der Distanz feststellen?

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