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Selbst am KI-Modell arbeiten: Grok 2.5 ist jetzt Open Source – Grok 3 soll folgen

Selbst am KI-Modell arbeiten: Grok 2.5 ist jetzt Open Source – Grok 3 soll folgen

Larissa Ceccio | 25.08.25

Elon Musk gibt den Zugang zu Grok 2.5 frei und will in wenigen Monaten auch Grok 3 öffnen. Mit diesem Schritt will xAI Transparenz demonstrieren – doch genau das sorgt für eine hitzige Debatte. Während Entwickler:innen die neue Freiheit feiern, warnen Expert:innen vor gravierenden Risiken: weniger Schutz, mehr Missbrauchspotenzial und die Frage, ob „Open Source“ bei xAI wirklich so offen ist, wie es klingt.

Wie weit geht Elon Musks Versprechen von Transparenz? Der Tech-Milliardär kündigt in einem aktuellen X Post an, dass Grok 2.5 – nach eigenen Angaben das leistungsstärkste Modell von xAI im vergangenen Jahr – jetzt als Open Source verfügbar ist.

Die Modellgewichte wurden auf der Plattform Hugging Face zum Download bereitgestellt. Zudem stellte Musk in Aussicht, dass auch Grok 3 in rund sechs Monaten offengelegt werden soll. Diese Schritte sind ein klares Signal für mehr Transparenz und ein Bekenntnis zur Open-Weight-Bewegung – ein Begriff, der den verwendeten Ausdruck Open Source allerdings infrage stellt, denn Open Weight bedeutet nicht vollständige Offenlegung. Bei Grok 2.5 werden nur die Modellgewichte freigegeben, nicht aber die Trainingsdaten oder der vollständige Code. Gleichzeitig dient dieser Schritt auch als bewusste Abgrenzung von Wettbewerber:innen wie OpenAI; Musk wirft dem Unternehmen vor, auf geschlossene Systeme und Kommerzialisierung zu setzen.


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Grok-Schriftzüge, vertikal, vor schwarzem Hintergrund, säulenförmig
© xAI via Canva


Die Details: Open Source mit Einschränkungen

Der KI-Ingenieur Tim Kellogg sieht die Lizenz von Grok 2.5 kritisch. Sie sei maßgeschneidert und enthalte wettbewerbsfeindliche Bedingungen.

xAI finally released Grok 2 open weights (sort of) the license is custom with some anti-competitive terms it’s a 268B MoE, 131k context, 8 experts (2 active), RoPE, 64 GQA attention heads with 8 KV heads, 64 layers huggingface.co/xai-org/grok-2

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— Tim Kellogg (@timkellogg.me) 23. August 2025 um 23:44

Statt einer standardisierten Open-Source-Lizenz hat xAI eigene Regeln integriert, die bestimmte Nutzungsmöglichkeiten begrenzen. Für Entwickler:innen bedeutet das: Grok ist zugänglich, aber nur innerhalb der von xAI gesetzten Grenzen. Mit den offenen Modellgewichten kommt ein weiterer Punkt ins Spiel. Wer sie herunterlädt, kann eigene Instanzen betreiben – inklusive der Möglichkeit, Sicherheitsmechanismen zu verändern oder ganz zu entfernen. Damit steigt das Risiko für Missbrauch, Desinformation und Deepfakes. Diese Gefahren sind im KI-Bereich nicht neu, werden durch die zunehmende Verbreitung offener Systeme aber relevanter denn je.

Parallel dazu bewirbt Elon Musk Grok 4, das seit Kurzem kostenfrei zur Verfügung steht, als „maximally truth-seeking“. Berichten zufolge greift das Modell jedoch auf Inhalte von Musks eigenem X Account zurück, wenn es um sensible Fragen geht. Das wirft neue Zweifel an der Neutralität und Unabhängigkeit des Systems auf.

Die Vorgeschichte macht die Lage zusätzlich heikel. Erst vor wenigen Wochen musste sich xAI entschuldigen, nachdem Grok in kurzer Zeit über 100 problematische Inhalte veröffentlichte – darunter antisemitische Memes, Verschwörungsmythen und die Selbstbezeichnung „MechaHitler“. Das Unternehmen reagierte mit öffentlichen Entschuldigungen, einem temporären Shutdown und der Offenlegung der System-Prompts, verbunden mit dem Hinweis auf ein fehlerhaftes Code Update.

Die Öffnung von Grok 2.5 ist damit ein starkes Signal für mehr Zugänglichkeit, bleibt aber ambivalent. Lizenzauflagen, entfernbare Schutzmechanismen und frühere Fehltritte machen klar: Die Verantwortung verlagert sich auf jene, die die Modelle nutzen und betreiben.

Offenheit als politisches Statement

Elon Musk kritisiert seit Langem die „Closed Shop“-Mentalität in der KI-Branche. Besonders deutlich wurde das in seiner Auseinandersetzung mit dem Unternehmen OpenAI, das er einst mitgründete. Auf X warf Musk dem Unternehmen vor, es sei zu einem „Closed-Source-Maximal-Profit-Unternehmen geworden, das effektiv von Microsoft kontrolliert wird“, wie PYMNTS, ein Fachmedium für Fintech und Technologietrends, berichtet.

Mit der Öffnung von Grok 2.5 will Musk ein Signal für Transparenz setzen. Allerdings handelt es sich nicht um eine vollständige Open-Source-Freigabe. xAI stellt die Modellgewichte bereit, nicht jedoch die Details zum Training oder die verwendeten Daten. Hinzu kommt: Grok 2.5 gilt bereits als veraltet. Für Entwickler:innen mag die Veröffentlichung interessant sein, für die breite KI-Community ist der praktische Mehrwert jedoch begrenzt.


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Grok, © xAI via Canva


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