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Digitale Prozesse neu denken: So sieht der KI-Einsatz in der Praxis aus

Digitale Prozesse neu denken: So sieht der KI-Einsatz in der Praxis aus

Ein Gastbeitrag von Hartmut Deiwick | 12.03.25

Künstliche Intelligenz gilt vielfach als Beschleuniger für Unternehmen im Online-Marketing-Alltag. Wir zeigen, wie unserer Performance-Marketing-Agentur mit KI einen Effizienzgewinn schafft und warum davon sowohl Angestellte als auch Kund:innen profitieren.

Von kaum einem Thema versprechen sich Führungskräfte in der Marketing-Welt derzeit so viel Effizienzgewinn wie von Künstlicher Intelligenz. Während das aber vor allem viele große Unternehmen und Agenturen mit gewachsenen Strukturen vor große Herausforderungen stellt, kann eine traditionell stark IT-getriebene Agenturgruppe wie die Smarketer Group agil und flexibel ihre Strukturen anpassen. Dabei kommt es der Gruppe eng vernetzter Spezialagenturen zugute, dass sie sich seit 2024 ohnehin im Rahmen einer Neupositionierung organisatorisch neu aufstellt. Denn bestehende Prozesse mit KI anzupassen ist oftmals schwerer als digitale Prozesse neu unter der KI-Prämisse zu denken. 

Mittelfristig gibt es eine Reihe von Themenfeldern, in denen für eine Performance-Marketing-Agentur die Unterstützung durch Künstliche Intelligenz in Frage kommt. Das beginnt bei der täglichen Kommunikation mit Kund:innen mit Hilfe von Agentic AI, geht weiter in Felder wie Kampagnenplanung und –optimierung mit Hilfe von Predictive Analytics und endet noch lange nicht bei der automatisierten Content-Erstellung und der Individualisierung von Werbemitteln. Möglich wird hier in Zukunft vor allem eine deutlich feinere und individuellere Personalisierung und Segmentierung in der Zielgruppenansprache. 

Zwischen Wissensmanagement und E-Mail-Unterstützung 

Erfolge konnten wir unter anderem bei Assistenz- und Wissensmanagementlösungen verbuchen. In diesem Bereich setzt die Agenturgruppe bereits auf ein eigenes KI-Tool, das den Mitarbeitenden sämtliches relevante Unternehmens-Know-how bereitstellt. Die Mitarbeitenden werden dabei in ihrer täglichen Arbeit, bei administrativen Themen und im Rahmen der Kommunikation mit Kund:innen unterstützt. Unser eigens erstelltes „Smarketer GPT“ beschleunigt beispielsweise die Recherche und liefert verlässliche relevante Insights, sodass man vieles nicht mehr wie in der Vergangenheit erst in anderen Abteilungen anfragen muss. 

Beispielsweise lassen sich E-Mails im Rahmen und mit Hilfe einer Sentimentanalyse auswerten. Die KI leitet daraus die möglichen next steps und Reaktionsvorschläge ab und bereitet Vorschläge für E-Mails vor. Sicher ist bereits jetzt, dass Agentic AI in der Smarketer Group in Zukunft eine größere Rolle spielen und viele Prozesse vereinfachen soll. Hinzu kommt die Beschleunigung des Geschäfts – denn nicht zuletzt erwarten Kund:innen inzwischen kürzere Response-Zeiten als früher. 

Entscheidend sind bei solchen Einsätzen der Datenschutz und die Datenhoheit, insbesondere weil etwa im Hinblick auf account-bezogene Analysen auch mit vertraulichen Unternehmensdaten gearbeitet wird. Gerade kleinere Agenturen sollten dieses Themenfeld nicht nur als rechtliche Pflicht, sondern auch als strategisches Unterscheidungsmerkmal begreifen, zumal bei Missbrauch der Daten rechtliche, ethische und wirtschaftliche Konsequenzen drohen. Nicht zuletzt fordern die beauftragenden Unternehmen immer häufiger aus gutem Grund vertraglich ein, dass lediglich abgeschlossene LLM-Systeme auf die Daten zugreifen.  

Daher läuft unsere Lösung beispielsweise, wie viele andere, in einer Sandbox im Unternehmen und wird von den unternehmenseigenen Development Teams entwickelt und optimiert. Mittelfristig können dazu auch die gruppeneigenen Datenspezialist:innen der Agentur summ-it aus Polen einen wichtigen Beitrag leisten. Gleichzeitig dient die GPT-/LLM-Lösung aber auch als Leuchtturmprojekt und zum Sammeln von Erfahrungen, von der die Gruppe in den nächsten Jahren eine Vielzahl an weiteren KI-Anwendungen ableiten kann. 

Auswertungen von Kampagnen und Accounts 

Doch nicht alles im KI-Bereich wird selbst entwickelt – einige KI-bezogene Anwendungen hängen eng mit den Fähigkeiten der jeweiligen Marketingplattformen zusammen. Google ermöglicht bekanntermaßen mit Performance Max, nach bestimmten Vorgaben und Marketing-Zielen eine Kampagne für das komplette Google Ads-Portfolio auf KI-Basis zu entwerfen und auszuspielen.

 

Allerdings ist das zumindest bei Smarketer stets eine Tandemleistung zwischen den Mitarbeitenden der Agentur und der Technik, weil proaktive Überwachung und Justierung der Kampagne für bessere Ergebnisse sorgen können. In der Tat sollte man sich in diesem Kontext – wie bei vielen anderen KI-Tools – nicht von der vermeintlichen Einfachheit täuschen lassen. 

Ein weiterer Bereich, in dem Agenturen von der KI profitieren können, liegt in der Auswertung von Dashboards – denn die Verarbeitung großer Datenmengen ist eine Stärke solcher Lösungen. Wir arbeiten in diesem Bereich mit eigenen Auswertungen und Berichten, die zielgruppengerecht schneller generiert werden können. Ein Themenfeld, das in diesem Zusammenhang in Zukunft wichtiger wird, ist Marketing Mix Modeling (MMM). Dabei handelt es sich um ein leistungsstarkes Instrument zur Messung der Wirksamkeit von Werbeaktivitäten, das die Auswirkungen von Werbeaktivitäten auf die Ziel-KPIs analysiert. So trägt MMM auf der Basis von großen Datenmengen dazu bei, Nutzer:innen besser zu verstehen, wenn sie über eine Vielzahl an Touchpoints mit einer Marke interagieren. Auch diesbezüglich können automatisierte Lösungen durch menschliches Know-how ergänzt werden, um Marketing-Budgets möglichst optimal zu allokieren und kanalübergreifend Synergien zu erzielen. 


Bessere Ad Performance dank KI:

Riesen-Update für Performance Max und Demand Gen

Verschiedene Ad-Darstellungen auf Plattformen und Screens, heller Hintergrund, Google Properties
© Google via Canva


All das sorgt einerseits für qualitativ hochwertigen Ergebnisse und trägt dazu bei, dass auch Agenturgruppen trotz des zunehmenden Fachkräftemangels weiterhin überdurchschnittlich wachsen kann. Denn so kann die menschliche Perspektive datengetrieben um den objektiven technischen Blick ergänzt werden. Das sorgt für ein umfassenderes Bild, von dem die Kund:innen profitieren. 

Ausblick: Übergreifende Prozesse bringen Mehrwert 

Dennoch ist der digitale Transformationsprozess, der aktuell durch die zahlreichen AI-Anwendungen beflügelt wird, mehr als die Summe der Einzelanwendungen. Denn erst die Verzahnung der Lösungen bringt einen wirklichen Gewinn und wird unserer Strategie gerecht, da wir Marketing-Disziplinen wie SEA, Social oder Retail Media nicht für sich zu betrachten, sondern eine je dedizierte integrierte Strategie entwickeln. Aktuell arbeitet Smarketer daher an einem großen Projekt mit Microsoft Dynamics, das diesen holistischen, gruppenübergreifenden Ansatz noch besser abbildet. Denn auch und gerade weil die Smarketer Group eine aus verschiedenen Agenturen zusammenwachsende Unternehmensgruppe mit jeweiliger Spezialisierung ist, ist es wichtig, dass ein konsistentes Zusammenarbeitsmodell genutzt wird. Gerade dabei soll Künstliche Intelligenz vieles effizienter gestalten. 

Allgemein wird, darauf deutet vieles hin, Online-Marketing-Beratung mit einem holistischen Ansatz immer wichtiger werden. Auch mittelständische Unternehmen können in Zukunft einen solchen umfassenden Ansatz für sich nutzen und damit die Beratungsexzellenz erreichen, die früher großen, international agierenden Konzernen vorbehalten war. Für die Beschäftigten im Online-Marketing-Umfeld bedeutet das, dass sie für einen Teil der täglichen Arbeit effizientere Assistenz durch die KI erhalten. Sie können aber vor allem auch Kund:innen nicht mehr nur über ein Thema beraten, sondern einen größeren Blick durch die systemische Unterstützung bieten. 


Digital Bash On Tour x Smarketer

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Digital Bash On Tour-Logo, orangefarbener Hintergrund

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