Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Unternehmensnews
Social-Plattformen könnten bald für die Verbreitung von KI-Inhalten haften

Social-Plattformen könnten bald für die Verbreitung von KI-Inhalten haften

Caroline Immer | 15.06.23

Ein neuer Gesetzesentwurf sieht vor, dass Social-Media-Plattformen künftig nicht mehr vor rechtlichen Folgen durch die Verbreitung von KI-Inhalten durch User geschützt werden. Meta und Microsoft wollen derweil Standards für den Umgang mit KI finden.

Zwei US-amerikanische Politiker haben einen Gesetzesentwurf vorgestellt, welcher Social-Media-Plattformen potenziell für die Verbreitung von schädlichen, durch KI-Tools erstellten Inhalten haftbar macht. Konkret handelt es sich um eine Änderung der Section 230 des Digital Millennium Copyright Acts (DMCA), welche besagt, dass digitale Plattformen keine rechtlichen Konsequenzen für die Verbreitung von Inhalten durch Dritte tragen müssen. Dies soll für KI-erstellten Content künftig nicht mehr gelten. Der republikanische Politiker Josh Hawley erklärt auf seiner Website:

This new bipartisan legislation would clarify that Section 230 immunity will not apply to claims based on generative AI, ensuring consumers have the tools they need to protect themselves from harmful content produced by the latest advancements in AI technology.

Der Politiker weist auf die aktuelle Popularität von Deepfakes – also realistischen Falschbildern oder -videos von echten Menschen – hin. Durch diese könnten Personen lebenslange Konsequenzen durch Dinge, die sie nie gesagt oder getan haben, erleiden müssen. Unternehmen, welche an der Verbreitung solcher Inhalte beteiligt sind, sollten zur Verantwortung gezogen werden.

Wer haftet für die Verbreitung von externen KI-Inhalten?

Mit der Section 230 soll auch die Redefreiheit innerhalb der Netzwerke gewahrt werden, wodurch teilweise allerdings auch Hate Speech gebilligt wird. Darüber hinaus können User zwar selbst entscheiden, welche Inhalte sie teilen – das heißt aber nicht, dass diese durch die Algorithmen der Plattformen auch ohne Begrenzungen verbreitet werden.

Wie beispielsweise die viralen KI-erstellten Bilder des Papstes in einer Balenciaga-Jacke zeigen, können AI Fakes in den sozialen Netzwerken in kürzester Zeit ein Millionenpublikum erreichen. Sollte der Gesetzesentwurf beschlossen werden, dürfte dies zu einem Umdenken der Social-Plattformen führen. Unklar ist allerdings noch, ob bei der Verbreitung von mit externen Tools erstellten Inhalten die Anbieter:innen des Tools oder der Plattform haften. Sollte ersteres der Fall sein, könnte das Gesetz auch die Entwicklung eigener KI-Tools durch Meta und Co. eindämmen.

Meta und Microsoft gehen Kooperation mit KI-Initiative ein

Ob der Gesetzesentwurf tatsächlich akzeptiert wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar. Neben rechtlichen Schritten sind auch Bemühungen der Plattformen selbst, einen verantwortungsbewussten Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu finden, notwendig. Es ist daher zu begrüßen, dass Meta und Microsoft nun eine Kooperation mit der Initiative „Partnership on AI (PAI) Responsible Practices for Synthetic Media“ eingegangen sind. Diese hat es sich zum Ziel gemacht, Standards für die Entwicklung und Verbreitung von KI-Inhalten zu finden. Neben Meta und Microsoft verfügt die Initiative über einige weitere namhafte Partner:innen:

The first-of-its-kind Framework was launched in February by PAI and backed by an inaugural cohort of launch partners including Adobe, BBC, CBC/Radio-Canada, Bumble, OpenAI, TikTok, WITNESS, and synthetic media startups Synthesia, D-ID, and Respeecher. Framework partners will gather later this month at PAI’s 2023 Partner Forum to discuss implementation of the Framework through case studies and to create additional practical recommendations for the field of AI and Media Integrity.



„Human-like AI“:

Meta stellt I-JEPA vor – die erste KI, die wie Menschen und Tiere lernen soll

© DeepMind – Unsplash

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*