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E-Commerce
TikTok launcht Order Center: Bestellungen und Empfehlungen direkt im Profil

TikTok launcht Order Center: Bestellungen und Empfehlungen direkt im Profil

Niklas Lewanczik | 09.08.22

Das Order Center von TikTok taucht prominent in der App auf und zeigt gekaufte oder angesehene Produkte ebenso an wie solche, die für User interessant sein könnten.

Noch ist TikTok keine App, die für ihre Social-Commerce-Funktionen bekannt ist. Doch das könnte sich künftig ändern. Erste TikTok User können in ihrem Profil auf das neue Order Center der App zugreifen. Dieses liefert detaillierte Informationen zu Bestellungen und Wunschlisten, bietet aber ebenso Angebote und Empfehlungen direkt von TikTok an- auch für Produkte, die Nutzer:innen zuvor noch nicht angesehen haben.

TikTok soll nach Douyin-Vorbild mehr Einnahmen über den E-Commerce generieren

Social-Media-Experte Matt Navarra hat den Test zum Order Center in der App entdeckt und Screenshots zur Funktion auf Twitter geteilt. Darin ist zu erkennen, dass sich das Feature direkt im Profil neben dem „Profil bearbeiten“-Button antippen lässt. Wir selbst können noch nicht auf die Funktion zugreifen, der Test ist also weiterhin limitiert.

Im Order Center finden User dann diverse Informationen zu Bestellungen, die sie über TikTok aufgegeben haben, etwa zum Versandstatus oder zu Bewertungen des Produkts. Des Weiteren können sie ihre eigene Wunschliste erstellen und bearbeiten, ihre Adressinformationen sowie Zahlungsmethoden verwalten und Gutscheine ansehen.

Zudem bietet das Feature einen Bereich mit Empfehlungen, die direkt von TikTok kommen. Dabei dürften die empfohlenen Produkte auf den Inhalten basieren, die sich die Nutzer:innen in der App angesehen haben.

Das Order Center ist ein weiterer Versuch TikToks, die enorm große Zahl an Usern und deren oft lange Verweildauer in der App zu monetarisieren. Denn die Entertainment App scheint prädestiniert für Social-Commerce-Integrationen. Laut eigenen Informationen von TikTok kauften 47 Prozent der User bereits ein Produkt, das sie auf der Plattform gesehen hatten. Dabei ist der Commerce-Fokus in der App noch nicht so weit fortgeschritten wie in der chinesischen Pendantversion Douyin. Andrew Hutchinson erklärt auf Social Media Today, dass der größte Teil der Einnahmen Douyins inzwischen über In-Stream-E-Commerce-Integrationen generiert wird. Diese ermöglichen auch den Creatorn neue Monetarisierungspotentiale. Das ist für die App besonders wichtig, da Creator mitunter nur geringe Einnahmen über die Plattform erhalten können (insbesondere über den TikTok Creator Fund). Die Konkurrenz von Meta und YouTube bietet mit Reels und Shorts Anlaufstellen, die teilweise höhere Einkünfte und potentiell vergleichbare Reichweiten versprechen.

Ende 2021 launchte Douyin sogar die Standalone Shopping App Douyin Box. Ob auch TikTok eine eigens auf den E-Commerce ausgerichtete externe App erhalten soll, ist noch ungewiss. Allerdings plant das Unternehmen offenbar den Start eines eigenen Musik-Streaming-Dienstes, TikTok Music, der mit Spotify, Apple Music und Co. konkurrieren könnte. TikTok und das Mutterunternehmen ByteDance disruptieren demnach weiterhin die Digitalbranche; allerdings auch mit zunehmender Konkurrenz für das Kerngeschäft mit Creatorn im 9:16-Bereich.

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