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Social Media Marketing
Instagram: Es gibt nicht „den“ Algorithmus

Instagram: Es gibt nicht „den“ Algorithmus

Aniko Milz | 09.06.21

Wie funktioniert der Instagram-Algorithmus? In einer neuen Blog-Serie versucht Instagrams CEO Adam Mosseri zu erklären, warum gewisse Inhalte gut ranken und wie die Bereiche Feed, Explore und Reels aufgebaut sind.

Zu Beginn der App war der Feed in Instagram chronologisch sortiert. Doch mit wachsender User-Zahl erkannte Instagram 2016, dass es kaum möglich für User ist, alle neuen Posts durchzugucken. Daher musste eine Lösung her, welche die zu dem Zeitpunkt relevantesten Inhalte ausspielen würde. Und schon war „der Instagram-Algorithmus“ geboren, den Content Creator tagtäglich versuchen auszutricksen, um mehr Reichweite zu erlangen. Nun startet Instagram eine Blog-Reihe, in der erläutert wird, warum einige Posts eine größere Reichweite haben, welche Inhalte in Explore ausgespielt werden oder wie Instagram entscheidet, was zuerst angezeigt wird. Kurz: Wie der Algorithmus funktioniert.

„It’s hard to trust what you don’t understand“

Zuallererst stellt Instagram in dem ersten Blogpost klar, dass es nicht den einen Algorithmus gibt. Stattdessen arbeiten mehrere Algorithmen zusammen:

Instagram doesn’t have one algorithm that oversees what people do and don’t see on the app. We use a variety of algorithms, classifiers, and processes, each with its own purpose.

Das wird allein dadurch klar, dass User die verschiedenen Bereiche der App zu verschiedenen Zwecken benutzen. In den Stories möchte man eher sehen, was Freund:innen gerade tun, in Explore geht es darum, neue Inhalte zu entdecken und nicht so sehr darum, wer diese gepostet hat. Dementsprechend arbeiten die Algorithmen der Bereiche Feed, Stories, Explore und Reels alle etwas unterschiedlich.

Feed und Stories: Was machen meine Freund:innen?

Im Blogpost wirft der CEO Adam Mosseri zunächst einen Blick auf den Feed und die Stories. Hier möchten die meisten User den neuen Content sehen, den ihre Freund:innen, Bekannte oder andere Accounts, denen sie folgen, gepostet haben. Mithilfe von sogenannten Signals versucht Instagram zu bestimmen, welche der Posts wahrscheinlich am interessantesten für dich sind. Zu den Signals gehört zum Beispiel, wie häufig du mit Videos interagierst, wann der Beitrag gepostet wurde oder ob du über die App oder den Browser auf Instagram unterwegs bist. Mosseri listet die wichtigsten Signals auf:

  • Informationen zu dem Post: Hierzu gehören Standardinformationen wie der Zeitpunkt und der Ort, falls er angegeben wurde. Aber auch die Likes und Kommentare zählen hierzu.
  • Informationen über die Person, die gepostet hat: Hier versucht Instagram herauszufinden, wie interessant die Person für dich ist. Dazu wird darauf geguckt, wie oft andere in den vergangenen Wochen mit der Person interagiert haben.
  • Deine Aktivitäten: Dazu gehören auch Signals wie die Häufigkeit, mit der du Posts likest.
  • Deine Geschichte mit der postenden Person: Wenn du in Vergangenheit oft mit den Inhalten der Person interagiert hast, werden dir ihre Inhalte auch in Zukunft häufiger ausgespielt.

Im Feed achtet Instagram dann auf fünf verschiedene Interaktionen:

  • Verweildauer
  • Kommentare
  • Likes
  • Klicks auf Speichern
  • Tippen auf das Profilbild

Jede dieser Handlungen sendet Informationen an Instagram und zeigt, dass dir ein Inhalt gefällt. Dementsprechend werden Posts dieser Person auch in Zukunft wieder ausgespielt werden. Die einzige Ausnahme ist, wenn Instagram versucht, nicht mehrere Posts einer Person hintereinander im Feed anzuzeigen. Für Stories gibt es außerdem noch eine Sonderregel. Vor Kurzem erklärte Instagram, dass Reshares von Feedposts in Stories nicht gern gesehen wären. Besser wären originelle Inhalte. Doch zu Zeiten großer Ereignisse wie der anstehenden Fußball EM beispielsweise sieht Instagram immer wieder eine große Anzahl an Reshares, die in dem Fall auch viele Leute erreichen können.

Explore: Neue Inhalte entdecken

Die Explore Page unterscheidet sich stark von dem Feed der User. Hier werden Inhalte basierend auf den Interessen und potentiellen Interessen der User ausgespielt. Mosseri erklärt das folgendermaßen:

Let’s say you’ve recently liked a number of photos from San Francisco’s dumpling chef Cathay Bi (@dumplingclubsf). We then look at who else likes Cathay’s photos, and then what other accounts those people are interested in. Maybe people who like Cathay are also into the SF dim sum spot @dragonbeaux. In that case, the next time you open Explore, we might show you a photo or video from @dragonbeaux. In practice, this means that if you’re interested in dumplings you might see posts about related topics, like gyoza and dim sum, without us necessarily understanding what each post is about.

Auf diese Weise werden diverse Inhalte herausgesucht, die auf Explore ranken könnten. Die Reihenfolge wird dann ähnlich bestimmt wie im Feed. Instagram schätzt ab, wie wahrscheinlich es ist, dass du mit einem Post interagierst. Die relevantesten Interaktionen in Explore sind Likes, Speichern und Teilen. Die Signals rankt Mosseri wie folgt:

  • Informationen zu dem Post
  • Deine Geschichte mit der postenden Person
  • Deine Aktivitäten
  • Informationen über die Person, die gepostet hat

Eine Besonderheit hierbei ist, dass User den Menschen, deren Inhalte sie in Explore sehen, nicht folgen. Wenn im Feed Inhalte auftauchen, die problematisch für dich sind, dann liegt es daran, dass jemand, mit dem du befreundet bist, diesen Inhalt geteilt hat. In Explore ist das nicht der Fall, weswegen Instagram die sogenannten Recommendations Guidelines ins Leben gerufen hat und versucht keinen Content in Explore zu teilen, mit dem einige Menschen ein Problem haben könnten.

Trend-Thema Reels: Wie gehe ich viral?

Reels sind derzeit das Top-Thema auf Instagram. Einige Creator arbeiten fieberhaft daran, zu erkennen, warum einige ihrer Reels viral gehen und andere nicht. Mosseri erklärt, dass Reels vor allem unterhaltsam sein sollten:

With Reels, though, we’re specifically focused on what might entertain you. We survey people and ask whether they find a particular reel entertaining or funny, and learn from the feedback to get better at working out what will entertain people, with an eye towards smaller creators.

Hierbei zählen auch Interaktionen wie ob Reels komplett durchgeguckt wurden, Likes oder ob User auf die Audio-Page des Reels gehen. Die Signals werden in der folgenden Reihenfolge gewertet:

  • Deine Aktivitäten
  • Deine Geschichte mit der postenden Person
  • Informationen zu dem Reel
  • Informationen über die Person, die gepostet hat

Auch hier gelten die Recommendations Guidelines. Reels, deren Reichweite eingeschränkt werden, sind zum Beispiel auch solche, die eine schlechte Bildqualität haben oder Wasserzeichen von anderen Apps aufweisen.

Shadowbanning: Instagram versteckt meinen Content

In einem kurzen Absatz geht Mosseri auch auf das Thema Shadowbanning ein. Shadowbanning nutzen viele Menschen als Erklärung dafür, dass ihre Inhalte weniger gesehen und geliked werden. Er erklärt jedoch, dass Instagram nicht absichtlich bestimmte Accounts in ihrer Reichweite einschränkt. Stattdessen läge eine geringere Reichweite auch oft dran, dass die wenigsten Follower ihren Feed komplett durchscrollen:

We can’t promise you that you’ll consistently reach the same amount of people when you post. The truth is most of your followers won’t see what you share, because most look at less than half of their Feed.

In Zukunft, so verspricht Mosseri, möchte Instagram transparenter damit umgehen, warum Inhalte gut oder nicht so gut gerankt werden. So müssten die User sich Reichweitenabfälle nicht mehr selbst erklären und könnten diese besser nachvollziehen. Der erste Blogpost bietet einen Überblick darüber, wie Instagram derzeit funktioniert. Weitere sollen folgen.

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