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Kein Entgegenkommen: Initiatoren von #StopHateForProfit nach Treffen mit Zuckerberg enttäuscht

Kein Entgegenkommen: Initiatoren von #StopHateForProfit nach Treffen mit Zuckerberg enttäuscht

Nadine von Piechowski | 08.07.20

Die Organisationen hinter der #StopHateForProfit-Kampagne zeigen sich nach einem Videocall mit der Führungsriege Facebooks ernüchtert. Der Social-Media-Konzern habe keinerlei Zugeständnisse gemacht.

Mittlerweile haben über 900 Advertiser verkündet, bei der #StopHateForProfit-Kampagne mitzumachen und im Juli keinerlei Werbung auf Facebook zu schalten. Nun fand zwischen eingen der Initiatoren der Aktion, die Anti-Defamation League (ADL), die NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) und die Organisation The Color Of Change, und Facebooks Führungsriege – darunter auch CEO Mark Zuckerberg – ein rund 60-minütiger Videocall satt. Hierbei sollte über den künftigen Umgang mit Hate Speech auf der Plattform gesprochen und mögliche Maßnahmen sollten beschlossen werden. Nach dem Meeting zeigten sich die Organisationen allerdings enttäuscht.

We had 10 demands, and literally we went through the 10 and we didn’t get commitments, timeframes or clear outcomes,

sagte Jonathan Greenblatt, Chief Executive der ADL, nach dem Treffen gegenüber der Presse. Facebook habe sich in keinster Weise einsichtig gezeigt oder Versprechungen gemacht, den Umgang mit Hate Speech auf der Plattform zu verbessern. Rashad Robinson, Präsident der Organisation Color of Change, kommentierte dies in einem Telefonat mit den Medien wie folgt:

They [Facebook] showed up to the meeting expecting an A for attendance.

Facebook: „We know we will be judged by our actions.“ 

Neben dem Facebook-Gründer und CEO nahm auch Nick Clegg,Facebook VP of Global Affairs and Communications, an dem Videocall teil. Dieser hatte erst kürzlich in einem offenen Statement beteuert, dass Facebook nicht von Hass profitiere. Ein komplett hassfreies soziales Netzwerk zu erschaffen, sei bei Facebooks Größe allerdings nicht realisierbar. Nach dem Treffen mit den Initiatoren antwortete Facebook auf die enttäuschten Reaktionen der Gesprächspartner:

[…] we know we will be judged by our actions not by our words and are grateful to these groups and many others for their continued engagement.

Ob sich tatsächlich etwas am Umgang mit Hate Speech auf der Plattform ändert, bleibt zu bezweifeln. Denn Zuckerberg versicherte seinen Angestellten erst kürzlich, dass die Advertiser nach der Aktion schon wieder zurückkommen werden. An den eigenen Richtlinien wolle er bis dahin nichts ändern.

Nach dem Start der Aktion büßte Facebook bereits Werbeeinnahmen in Milliardenhöhe ein. Auch die Aktie des Social-Media-Unternehmens fiel, nachdem große Brands wie Coca-Cola, VW oder SAP verkündeten, an der #StopHateFoProfit-Aktion teilzunehmen. Welche Veränderungen die Kampagne langfristig bewirkt, bleibt abzuwarten.

Initiatoren von #StopHateForProfit sind nach Videocall mit Zuckerberg enttäuscht

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