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Technologie
Sicherheit geht vor: Chrome 83 wird mit vielen neuen Funktionen ausgerollt
Safe Browsing und Co. – Google überholt die Sicherheitseinstellungen bei Chrome, © Google

Sicherheit geht vor: Chrome 83 wird mit vielen neuen Funktionen ausgerollt

Niklas Lewanczik | 20.05.20

Mit dem Roll-out der Version Chrome 83 möchte Google insbesondere den Datenschutz im Browser stärken. Dazu kommen neue Optionen wie die Tab-Gruppierung oder das Third Party Cookie Blocking im Inkognitomodus.

Nach der noch aktuellen Browser-Version 81 von Google Chrome folgt nun Version 83. Aufgrund der Coronakrise wurde der Release der 82er-Version ausgelassen. Jetzt startet der Roll-out der erneuerten Browser-Variante und liefert eine Reihe von relevanten Updates für Marketer und User. Allen voran hat Google die Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen deutlich optimiert. Darüber hinaus gibt es ein neues Layout für Browser-Erweiterungen, die Möglichkeit, Tabs zu Gruppen zusammenzufassen, neue Kontrollelemente und ein Third Party Cookie Blocking per Default im Inkognitomodus.

Google Chrome 83: Datenschutz, Cookie Blocking und neues Layout

Wer Chrome als eingeloggter User nutzt, teilt zahlreiche Daten mit dem Unternehmen Google und unterstützt es dabei, damit auch seine Marktmacht beispielsweise im digitalen Werbemarkt zu behaupten. Allerdings bietet Google mit Chrome auch den Weltmarktführer unter den Browsern an. Und dieser liefert diverse hilfreiche Features, auf die extrem viele User vertrauen. Nun wird in den kommenden Wochen Google Chrome 83 nach und nach ausgerollt und soll eine ganze Reihe von eindeutigen Veränderungen gegenüber der Vorversion beinhalten.

Ein neues Feature wird die Tab-Gruppierung sein, über die wir bereits ausführlich berichtet haben. Diese hilfreiche Funktion kann derzeit schon in der Beta-Version von Google Chrome getestet werden.

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Googles Feature zur Tab-Gruppierung in Chrome (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Google

Darüber hinaus haben Googles Datenschutzexperten aus dem Google Safety Engineering Center (GSEC) in München den Inkognitomodus optimiert, sodass dort nun nicht mehr nur nach jeder Sitzung Cookies gelöscht, sondern Third Party Cookies direkt per Default blockiert werden. Dies ist ein erster Schritt hin zum standarmäßigen Blockieren von Third Party Cookies in Chrome, wie Google es bis 2022 plant. Ein neues Steuerelement in jeder Registrierkarte „Neuer Tab“ ermöglicht den Usern beim Klick auf das Augensymbol Cookies für bestimmte Websites zuzulassen. Diese Funktion soll zunächst auf Desktop und später für Android eingeführt werden.

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Google blockiert Drittanbieter-Cookies im Inkognitomodus per Default, © Google

Ebenfalls neu ist ein Puzzlesymbol für Browser-Erweiterungen, das in der Symbolleiste zu finden sein wird. Mit dieser Layout-Änderung möchte Google bewirken, dass User ihre Erweiterungen, und die Daten, auf die diese Zugriff haben, noch besser im Auge behalten können. Zudem lassen sich in dieser Symbolleiste favorisierte Erweiterungen unmittelbar und gut sichtbar anpinnen.

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Das Puzzlesymbol zeigt die Erweiterungen an, © Google

Intuitive Bedienung und Sicherheitscheck: Der Datenschutz steht besonders im Fokus

Die Features zu den Erweiterungen und zum Blocking von Third Party Cookies im Inkognitomodus zielen auf den erhöhten Datenschutz der User ab. Doch Google wird in Chrome 83 noch mehr Elemente integrieren, die dieses Ziel verfolgen. So gibt es einen neuen Sicherheitscheck, der Usern ermöglicht, etwaige Sicherheitsprobleme aufzudecken. Dieser Check warnt User, wenn:

  • ihre Passwörter gehackt wurden
  • Safe Browsing deaktiviert ist und eine gefährliche Website oder schädliche App besucht wird
  • nicht die aktuellste Chrome-Version genutzt wird
  • schädliche Erweiterungen installiert sind

Zu allen Warnungen liefert Google dann auch Handlungsempfehlungen für die User.

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Der Sicherheitscheck bei Chrome 83, © Google

Insgesamt können User die neuen Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen noch leichter finden, denn Google hat eine intuitive Bedienung eingeführt. Diese soll sowohl mit vereinfachter Sprache als auch Darstellung daherkommen. Die Bedienung gibt Usern die folgenden Optionen:

  • Cookie-Verwaltung: User können entscheiden, ob und wie Websites Cookies verwenden dürfen, etwa im Inkognitomodus oder bezogen auf spezifische Seiten
  • Website-Einstellungen: Google liefert jetzt zwei verschiedene Bereiche, die relevante Website-Berechtigungen einfacher zugänglich machen. Dort kann der Zugriff auf Standort, Kamera oder Mikrofon sowie Benachrichtigungen verwaltet werden. In einem weiteren neuen Abschnitt wird angezeigt, welche Berechtigungen zuletzt angepasst wurden
  • „Google und ich“ (ehemals „Personen“): Der neue Bereich taucht ganz oben in den Chrome-Einstellungen auf und liefert Synchronisierungseinstellungen. Dort lässt sich entscheiden, welche Daten im Google-Konto gespeichert werden, um gegebenenfalls von anderen Geräten aus darauf zugreifen zu können
  • „Browserdaten löschen“: Da viele User regelmäßig ihren Browserverlauf löschen, findet sich die Funktion nun im Abschnitt Datenschutz und Sicherheit ganz oben in den Einstellungen 
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Neue intuitive Bedienelemente sollen den Datenschutz in Chrome stärken (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Google

Sicherheit geht vor: Erweiterte Safe-Browsing-Technologie und DNS-Abfragen

Zusätzlich zu all den neuen Funktionen bringt Google für Chrome 83 zwei grundlegende Sicherheits-Updates. Eines davon ist das erweiterte Safe Browsing. Wird diese Option aktiviert, prüft Google „proaktiv Websites und Downloads auf potenzielle Gefahren“, heißt es im Blogpost. Im Zuge dessen werden Informationen über die Seiten oder Downloads an Google Safe Browsing geschickt, die dabei helfen sollen, vor Phishing-Angriffen, Malware und Co. geschützt zu sein.

Sind User in Chrome angemeldet, sollen Chrome sowie Google Apps (wie Gmail oder Drive) vor Bedrohungen und Angriffen auf das Google-Konto schützen. Im Laufe des nächsten Jahres soll diese Funktion zudem kontinuierlich erweitert werden. Dabei stehen angepasste Phishing-Meldungen und produktübergreifende Warnungen im Raum.

Googles Safe Browsing in der Übersicht, © Google

Als zweites Update bringt Google DNS-Abfragen für Chrome. Beim Besuch einer Website muss der Browser, in dem Fall Chrome, bestimmen, auf welchem Server die Website bereitgestellt wird. Das geschieht mittels des sogenannten „DNS-Lookups“ („DNS“ für „Domain Name System“). Bei einer sicheren DNS-Abfrage in Chrome wird dieser Schritt über DoH (DNS over HTTPS) verschlüsselt.

Diese Verschlüsselung soll dafür sorgen, dass Angreifer keine Informationen mehr über die vom User besuchten Websites bekommen. So sollen sie User auch nicht auf Phishing-Websites umleiten können. Sofern der Internetanbieter die Funktion unterstützt, aktualisiert sich Chrome automatisch auf DoH. Allerdings können User die Funktion auch deaktivieren oder in den erweiterten Sicherheitseinstellungen einen anderen sicheren DNS-Anbieter definieren, heißt es im Blogpost.

Sichere DNS-Abfragen bei Chrome, © Google

All die neuen Möglichkeiten, die Chrome mit der Version 83 bietet, sind auch darauf ausgelegt, die diversen Unterschiede der Nutzungsbedingungen und Bedürfnisse der Milliarden User zu berücksichtigen. All diese können ihre Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen mit der neuen Browser-Variante in den kommenden Wochen individuell und umfangreich verwalten. In Kombination mit den Features wie der Tab-Gruppierung oder der vereinfachten Übersicht zu Erweiterungen bietet Chrome 83 den Usern viele neue Features, die diese langfristig an Google als Browser-Anbieter binden dürften.

Zunächst kommen die Neuerungen für die Desktop-Version von Chrome. Der Android Support soll in einem folgenden Release gestartet werden.

Kommentare aus der Community

Genervter ITler am 09.12.2020 um 19:22 Uhr

Man musste schon viele unsinnige Ideen bei Browsern hinnehmen, und jetzt kann man nichtmal mehr das Puzzelsymbol abschalten weil irgendein….sich dachte das es gut ist. Erst versaut Mozilla den Firefox, und jetzt Google den Chrome so sehr das ich mal wieder umsteige. Wenn man ein Browser sucht erwartet man stabilität und ein einfaches Design. Wenn man ein nicht durchdachtes Design und schlechte Performance gewollt hätte, wäre doch niemand vom Internet Explorer weggegangen. Mal sehen welcher Browser nun an der reihe ist.

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