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Amazon-Angestellte verweigern aufgrund fehlender Schutzmaßnahmen die Arbeit

Amazon-Angestellte verweigern aufgrund fehlender Schutzmaßnahmen die Arbeit

Aniko Milz | 21.04.20

Angestellte von Amazon in den USA bleiben diese Woche aus Protest zu Hause. Sie fordern bessere Schutzmaßnahmen und Lohnfortzahlungen für kranke Kollegen.

Hunderte Angestellte aus Amazons Lagerhallen in den USA haben angekündigt, sich diese Woche krankzumelden und nicht zur Arbeit zu erscheinen. Damit möchten sie ein Zeichen gegen die Arbeitsbedingungen während der Coronapandemie setzen.

Die Protestler fordern bessere Schutzmaßnahmen

Über 300 Arbeiter haben laut der Arbeitsrechtgruppe United for Respect angekündigt, ab dem heutigen Dienstag zu Hause zu bleiben, berichtet The Guardian. Damit wäre dies der bisher größte Protest gegen Amazon im Zuge der Coronakrise. Die Angestellten bemängeln vor allem die fehlenden Schutzmaßnahmen und den Umgang mit kranken Kollegen. Es gäbe nicht genügend Schutzmasken und auch das regelmäßige Überprüfen der Temperaturen werde nicht immer eingehalten. Wenn sich jemand krankmeldet, würde kein Gehalt mehr gezahlt, so der Vorwurf.

We are calling out because Amazon is putting its revenue above our safety. We are not essential to them – they just think of us as numbers and quotas. They are not protecting our health,

erklärt Jaylen Comb, ein Arbeiter in einer von Amazons Lagerhallen. Besonders beim Blick auf die bisherigen Quartalszahlen, die einen neuen Rekord versprechen, scheint es unverständlich, warum Amazon die versprochenen zweiwöchigen Zahlungen bei Krankheit nicht einhält. Die Protestler fordern zudem die Schließung der Standorte, an denen bereits COVID-19-Fälle aufgetreten sind. Die dort angestellten Arbeiter sollen getestet und zwei Wochen weiter bezahlt werden. Ursprünglich hatte Amazon zwei Wochen Lohnfortzahlungen für Angestellte versprochen, die Symptome aufweisen. Nach Angaben der Arbeiter soll es jedoch schwierig sein, tatsächlich an das Geld zu kommen. Letztendlich führte dies dazu, dass einige Angestellte auch mit Fieber zur Arbeit erschienen, wie United for Respect berichtet.

Die bisherigen Maßnahmen würden nicht ausreichen

Zudem wird eine Änderung der Arbeitsbedingungen vor Ort gefordert. Aufgrund bestimmter Vorgaben, die eine bestimmte Anzahl gepackter Pakete in der Stunde vorsehen, sei es schwierig, sich zum Beispiel an regelmäßiges Händewaschen zu halten. Dafür fehle einfach die Zeit. Noch gibt es kein offizielles Statement von Amazon. Dem Guardian gegenüber hatte das Unternehmen jedoch vor einiger Zeit erklärt, dass bereits Maßnahmen wie häufigeres Reinigen der Arbeitsorte und Aufrufe zum Social Distancing umgesetzt werden. Arbeiter mit Fieber würden nach Hause geschickt und an dem Tag für fünf Stunden Arbeit bezahlt. Nicht ausreichend, bewerten die Protestler und möchten ihren Streik solange ausweiten, bis Amazon stärker für die Sicherheit der Angestellten sorgt.

Amazon-Mitarbeiter protestieren für bessere Arbeitsbedingungen während der Coronapandemie

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