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Bayern München debütiert im eSports – Ein großer Schritt für die virtuelle Sportart?

Bayern München debütiert im eSports – Ein großer Schritt für die virtuelle Sportart?

Toni Gau | 10.12.19

In einer Partnerschaft mit Konami hat Bayern München nun seinen Einstieg im eSports verkündet. Was hat es hiermit auf sich?

Bisher zeigte der FC Bayern München sich durchaus skeptisch, wenn es um eSports ging. Viele Fußballvereine haben bereits eigene Teams im virtuellen Sport aufgestellt – siehe St. Pauli oder auch Schalke 04 -, doch blieb der Bundesliga Titan bisweilen renitent. Umso überraschender ist dementsprechend die Ankündigung, dass Bayern München nun doch im eSports durchstarten möchte und – wie könnte es anders sein? – natürlich im Fußball. Die Ankündigung steht: Bayern München wird bei der vom Videospiel-Publisher Konami veranstalteten eFootball.Pro League teilnehmen, im Spiel Pro Evolution Soccer (kurz PES), welches ebenfalls von Konami vertrieben wird, wie auch Horizont berichtet.

Was ist PES?

Viele von uns sind mit dem Titel FIFA dermaßen vertraut, dass PES dabei oftmals unerwähnt bleibt, doch konkurrieren beide schon seit Jahren miteinander. FIFA sieht sich hierbei generell in der Führungsposition, doch hat PES einen großen Vorteil im Vergleich zum tradierten Fußballsimulator: eSports. PES ist um einiges kompetitiver als FIFA und im Gegensatz zu diesem bewusst hierauf zugeschnitten – nicht umsonst heißt das neueste Spiel der Reihe eFootball PES 2020.

Skillcap – Eine Erklärung

Die Begründung dahinter ist eigentlich relativ einfacher Natur. Im eSports trifft man ab und an auf den Begriff Skillcap. Vielen VideospielerInnen erschließt sich dieser Begriff ganz a priori, doch für diejenigen, welche hiermit nichts anfangen können, möchte ich einmal versuchen eine Definition aufzustellen:

Ein Skillcap beschreibt die inhärente Komplexität eines Spiels oder Charakters im Gaming, welches korrelativ zum Kompetenzpotential von eben diesem liegt. Sprich: Umso komplexer ein Spiel oder Charakter ist, desto mehr technischen Spielraum bis hin zur Perfektion bietet dieses dem Spielenden.

PES bietet mehr und komplexere Spielmechaniken als FIFA, wodurch ein höheres Skillcap vorliegt. Das Spiel ist also anspruchsvoller und somit schwieriger auf eine Profi-Ebene anzuheben, was PES für den eSports grundlegend attraktiver macht, auch wenn FIFA in Sachen Popularität weiterhin vorne liegt. Dementsprechend zeigen sich auch viele Fans des Fußballvereins davon enttäuscht, dass Bayern seinen Start mit PES hinlegt, doch folgte dazu dieses Statement:

Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, im Bereich eSports auf Fußballsimulationsspiele zu setzen. […] Aufgrund unserer Partnerschaft mit KONAMI, die wir in diesem Sommer gestartet haben, wollen wir den ersten Schritt im eSports auch gemeinsam mit unserem Partner KONAMI gehen.

Wer spielt?

Falls man sich nun erhofft Neuer, Müller, Boateng oder Lewandowski als aufgestelltes eSports Team Bayerns zu sehen, wird man wohl enttäuscht – die hätten hier allerdings als Spieler auch gar nichts verloren, sofern sie nicht etwa mit Profis mithalten könnten. Stattdessen besteht das Team aus den spanischen Spielern Miguel Mestre Oltra, Alejandro Alguacil Segura und Jose Carlos Sánchez Guillén. Als Coach hingegen fungiert der Österreicher Matthias Luttenberger.

Ab dem 14. Dezember wird der Verein sich spannende Spiele gegen andere bekannte Vereine liefern wie beispielsweise Arsenal London, Juventus Turin, FC Barcelona, Manchester United oder auch dem bereits aus der Bundesliga bekannten Schalke 04. Weitere in der Liga antretende Vereine wären Celtic Glasgow, AS Monaco, Boavista Porto und FC Nantes.

Eine kluge Entscheidung?

Dass Bayern seinen Eintritt in den eSports über Fußball wagt, scheint ein logischer Schritt, doch ist die Ankündigung selbst wohl größer als das letztendliche Ergebnis für den Verein. Viele Unternehmen und dergleichen gehen in den eSports über Fußball, doch ist das gar nicht unbedingt die klügste Entscheidung, da die Popularität diesbezüglich vergleichsweise klein ausfällt, wie auch im Fuse Panel besprochen wurde. Fußball mag zwar vertraut sein, doch bedeutet das nicht, dass es sich hierbei um die beste Entscheidung handelt, solange Titel wie League of Legends bestehen, welche diesbezüglich um einiges vielversprechender scheinen, wie auch Schalke 04 bewiesen hat. Dennoch muss man an dieser Stelle relativieren und sagen, dass Bayern mit seinem Partner Konami geht – und das ist eine dementsprechend vollkommen legitime Entscheidung, welche auch mal die Regel brechen kann.

Dass Größen wie Bayern München nun allerdings Interesse an der virtuellen Sportart zeigen, ist ein weiterer großer Schritt für den eSports. Dieser ist zwar mittlerweile weitestgehend in der gesellschaftlichen Wahrnehmung angekommen, doch besteht immer noch Luft nach oben. Durch Bayern könnten genauso viele neue Sponsoren ihren Weg in den eSports finden wie etwa die Telekom, Allianz oder auch Siemens. Dass sich diese Maßnahme für den Fusballverein auszahlen wird, gilt zu bezweifeln – doch der eSports selbst kann hieraus eigentlich nur profitieren.

Kommentare aus der Community

Esportpur am 13.12.2019 um 15:00 Uhr

Ich bin auch sehr gespannt, ob das der richtige Schritt war. PES ist nun mal in Deutschland nicht die Fußball Simulation Nr. Dennoch werden sie ihre Erfahrungen sammeln und dann zur neuen Saison den Kreis der Esportler rund um Fifa 21 erweitern. man darf gespannt sein. Auf esportspur.de wird mit den Jungs gesprochen im Podcast. Mal sehen, wer sich vom FC Bayern Esports ans Mikro traut ;)

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