Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
E-Commerce
Es war einmal … Asher Burke, der Millionen mit Facebook-Betrug abzockte

Es war einmal … Asher Burke, der Millionen mit Facebook-Betrug abzockte

Daniela Heim | 18.10.19

Mit E-Commerce Millionen verdienen, das war auch der Traum von Asher Burke. Hier ist die Geschichte, wie er mit seinem Unternehmen Ads Inc. diesen Traum realisierte und dann alles zusammenbrach.

Asher Burke ist ein braungebrannter und muskulöser 27-Jähriger, der genau plante, wie er mit seinem im Jahr 2015 gegründeten Unternehmen Ads Inc. Millionen im E-Commerce verdienen könnte. Er zog ein großes Geschäft auf. Prominente empfahlen Produkte in einer Facebook-Anzeige, die die Menschen dann kaufen konnten. Das Prinzip funktionierte. Im Jahr 2018 war Ads Inc. ein wachsendes Unternehmen, welches auf einen Jahresumsatz von mehr als zehn Millionen US-Dollar blicken konnte. Bis dann herauskam, dass es ganz und gar kein seriöses E-Commerce-Geschäft war, was Burke da aufgezogen hatte, sondern ein gewaltiger Facebook-Betrug in Form einer Abofalle. Was hatte Burke getan?

Ads Inc. – gewaltige Betrugsmasche auf Facebook

Auf einer Mitarbeiterversammlung Ende des Jahres 2018 verkündete der Gründer von Ads Inc., Asher Burke, dass er mit einem anderen E-Commerce-Unternehmen fusionieren möchte. Zwanzig neue Mitarbeiter mit Kenntnissen in der Entwicklung von Produkten rund um die Gesundheits- und Schönheitsindustrie, unter anderem elektrische Zahnbürsten und Haarverlängerungen, sollten die Familie erweitern und für mehr Umsatz und einen neuen Geschäftszweig sorgen. Doch dazu kam es nicht, denn dafür musste Burke offenlegen, wie er bisher sein Geld verdient hat. Und wie tat er das?

Ads Inc. präsentierte Anzeigen auf Facebook, in denen prominente Personen für ein Testprodukt warben. Interessierten Menschen wurde angeboten, dieses zu kaufen. Mit einem Klick auf die Werbung wurden sie auf einen täuschend echt aussehenden News-Artikel geführt. Den Nutzern wurde eine kostenlose Testversion angeboten. Ein kleiner Betrag, zahlbar mit der Kreditkarte, für ein Produkt, welches ja von Prominenten empfohlen wurde. Doch nach einigen Tagen entpuppt sich alles als ein Abo mit hohen Kosten, die den Menschen nun monatlich aus der Tasche gezogen wurde. Fragst du dich auch gerade, ob das nicht illegal ist? Dann bist du schon auf der richtigen Spur. Denn nicht nur, dass hier eine richtig fiese Abofalle aufgebaut wurde, die Prominenten waren zudem nicht einmal echt. Für die Realisierung des Millionen-Betruges überzeugte Ads Inc. tausende Menschen davon, ihre Facebook-Konten an das Unternehmen zu vermieten, von denen dann die Anzeigen geschaltet wurden. Damit konnte Burke mit Ads Inc. eine große Menge Werbeanzeigen schalten, die von Facebook nur sehr schwer als aus einer Quelle kommend, nachzuvollziehen waren.

Es versteht sich übrigens von selbst, dass die Produkte auch nicht durch Qualität glänzten. Ein Mitarbeiter von Ad Inc. bezeichnete ein Nahrungsergänzungsmittel für Männer als ein in China hergestelltes Sägemehl in einer Kapsel.

Perfekt organisiertes Black-Hat-Marketing

In einer Untersuchung, die auf internen Dokumenten, Interviews, Aufzeichnungen von Mitarbeiterversammlungen, Chats und öffentlich zugänglichen Informationen beruht, wurde das Ausmaß des betrügerischen Geschäftskonzeptes deutlich. Mehr als 50 Millionen US-Dollar gaben Ads Inc. und die mit dem Unternehmen verbunden Black-Hat-Marketer seit 2016 für die Platzierungen im Newsfeed aus. Das waren Anzeigen auf Tausenden gemieteten Facebook-Konten. Buzzfeed News, die sich des Falles angenommen haben und recherchierten, fanden heraus, dass dafür sogar ausländische Mitarbeiter auf den Philippinen für die Verwaltung der Konten und deren Mieten im Einsatz hatten. Ein riesiges Netzwerk von Müttern, die in den USA versuchte, Freunde und Familie für die Anmietung solcher Konten gewinnen.

All diese Dokumente und Interviews zeichnen einen detaillierten und beispiellosen Überblick über den Aufbau und die Funktion eines professionellen Black-Hat-Marketer-Unterfangens, welches mit zielgerichteter Werbung, gefälschten Nachrichtenartikeln und ausländischen Arbeitskräften nur eines im Sinn hat: Geld zu verdienen und dafür Facebook im großen Stil zu nutzen.

Facebook reagiert auf die Verstöße gegen die Richtlinien des Netzwerkes

Nicht nur, dass Millionen Menschen in eine Abofalle geködert wurden, was ja häufiger einmal passiert, sondern vor allem die massive Ausnutzung der sozialen Plattform Facebook und der Verstoß gleich gegen mehrere Richtlinien des Netzwerks, machen den Fall Asher Burke mit Ads Inc. so interessant und beispielhaft für die Black-Hat-Marketer-Szene. Denn nicht nur irreführende Werbung, sondern auch die Anmietung der Konten verstößt gegen die Richtlinien von Facebook. Nachdem Buzzfeed die ausführlichen Ergebnisse der Untersuchung inklusive Beispielen Facebook zur Verfügung gestellt hatte, begann das Unternehmen nach und nach Konten und Seiten zu entfernen. Zusätzlich kündigte Facebook weiterführende Maßnahmen rechtlicher Natur an.

<!– /* Font Definitions */ @font-face {font-family:“Cambria Math“; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:roman; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536869121 1107305727 33554432 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:swiss; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-469750017 -1073732485 9 0 511 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:““; margin-top:0cm; margin-right:0cm; margin-bottom:8.0pt; margin-left:0cm; line-height:107%; mso-pagination:widow-orphan; font-size:11.0pt; font-family:“Calibri“,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:“Times New Roman“; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:“Calibri“,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:“Times New Roman“; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} .MsoPapDefault {mso-style-type:export-only; margin-bottom:8.0pt; line-height:107%;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} –>
“We are taking enforcement actions against Ads Inc. as part of our ongoing investigation and evaluating legal options. We have no tolerance for bad actors that perpetuate scams and create poor experiences for people on Facebook,” sagte Rob Leathers, Director of Product Managemant bei Facebook

Die Abzocke von Ads Inc. ist eine der größten seiner Art in Verbindung mit Facebook-Mietkonten, die es je in den USA gab. Sie zeigt, wie leistungsstarke Werbemöglichkeiten in sozialen Netzwerken den Betrug revolutioniert haben und Plattformen wie Facebook überlistet werden können. Die Mitarbeiter von Ads Inc. zeigen dabei ein wenig Reue, aber auch, wie gefangen sie in dem System waren, wie überzeugt von dieser Methode des einfachen Geldverdienens, obwohl sie wussten, dass es höchst illegal und riskant war. Das Geld habe sie unempfindlich für die Konsequenzen gemacht. „Wir sind die Besten der Welt.“, sagte ein Mitarbeiter gegenüber Buzzfeed News.

Ads Inc. – nur ein Black-Hat-Marketer unter vielen

Das Geheimnis hinter dem fragwürdigen Erfolg von Ads Inc. ist ein unglaublich dreister Gründer und Geschäftsführer, der keine Skrupel kennt. Der Schlüssel besteht darin, eine Berühmtheit zu finden, die vor allem älteren Menschen gefällt und diese mit einem Produkt zu kombinieren, die zu ihrem Image passt. Der Rest macht sich von alleine, wie ein Mitarbeiter bekundet. Steve Baker, der sich schon zwei Jahrzehnte lang mit solchen Betrügereien bei der FTC beschäftigt und selbst den Baker Fraud Report betreibt, macht deutlich, dass Ads Inc. zwar als ein besonders großes Beispiel für Black-Hat-Marketing steht, aber damit nicht allein ist. Er sieht ein massives globales Problem in den Subsription-trap-Vorgängen. Die FTC hat in den letzten Jahren 17 Fälle untersucht und geahndet. Mehr als eine Milliarde US-Dollar an Verlusten für die Bevölkerung sind dabei entstanden. Das sind aber nur die Fälle, die aufgeklärt wurden und zur Verhaftung führten. Die Dunkelziffer derer, die mit solchen Methoden arbeiten, aber noch nicht erwischt worden ist, sei viel höher.

Baker sieht das Problem immer weiterwachsen, denn die Möglichkeiten wachsen genauso wie die Strategien und Techniken der Black-Hat-Marketer. Prominente sind das Zugpferd dieser Aktionen, auch wenn sie selbst dafür nicht stehen. So wurden von Ads Inc. beispielsweise Konten eingerichtet, die den wahren Namen des Prominenten insofern veränderten, dass er für die Opfer noch erkennbar war, aber den Überprüfungen von Facebook standhielten bzw. nicht in den Überprüfungsprozess zu gelangen.

Das Ende einer fiesen Strategie – Ads Inc. schließt die Pforten

Nachdem der Betrug durch die FTC aufgedeckt wurde und Razzien erfolgten, versuchte Asher Burke sein Geschäft dennoch weiterzuführen. Gemeinsam mit seinem treuen Partner Winston, mit dem er das weitere Vorgehen plante. Im November des Jahres 2018 dann stellte er seine neuen Pläne in einer Mitarbeiterversammlung vor. Er wolle das Ads Inc. in ein White-Hat-E-Commerce-Unternehmen überführen. Eric Meyers und Christopher Lander sind als professionelle E-Commerce-Kenner jetzt mit an Bord. Anfang des Jahres 2019 hab Asher Burke bekannt, zwölf neue Brands herauszubringen. Doch seine Ambitionen, Ads Inc. trotz der Skandale weiterzuführen und dem Unternehmen wieder ein seriöses Erscheinen zu geben, kamen zu einem tragischen Ende.

Burke, seine Freundin und weitere Freunde machten sich auf zu einem Trip in ihre Lodge in Kenia. Sie waren auf einer Insel, als heftige Stürme aufkamen. Eigentlich hätten sie über Nacht dortbleiben müssen, um auf besseres Wetter zu warten, um mit dem Helikopter zurückzufliegen. Doch Burke, risikofreudig wie immer, beschloss, dass die Piloten dennoch fliegen sollten. Ein Hubschrauber landete sicher, vom zweiten fand das kenianische Militär nur noch die Trümmer. Burke und einige Freunde starben bei dem waghalsigen Flug. Der Versuch, das Unternehmen auch ohne Burke wieder voran zu bringen, scheiterte. Zum einen war die geplante Verlagerung auf andere Produkte nicht wirklich mit einer neuen legalen Unternehmensstrategie verbunden, zum anderen übermittele Facebook der Ads Inc. eine Abmahnung mit der Aufforderung alle Aktivitäten auf der Plattform einzustellen. Meyers teilte daraufhin mit, dass das Unternehmen geschlossen werden

<!– /* Font Definitions */ @font-face {font-family:“Cambria Math“; panose-1:2 4 5 3 5 4 6 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:roman; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-536869121 1107305727 33554432 0 415 0;} @font-face {font-family:Calibri; panose-1:2 15 5 2 2 2 4 3 2 4; mso-font-charset:0; mso-generic-font-family:swiss; mso-font-pitch:variable; mso-font-signature:-469750017 -1073732485 9 0 511 0;} /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-unhide:no; mso-style-qformat:yes; mso-style-parent:““; margin-top:0cm; margin-right:0cm; margin-bottom:8.0pt; margin-left:0cm; line-height:107%; mso-pagination:widow-orphan; font-size:11.0pt; font-family:“Calibri“,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:“Times New Roman“; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} .MsoChpDefault {mso-style-type:export-only; mso-default-props:yes; font-family:“Calibri“,sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-fareast-font-family:Calibri; mso-fareast-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:“Times New Roman“; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;} .MsoPapDefault {mso-style-type:export-only; margin-bottom:8.0pt; line-height:107%;} @page WordSection1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.WordSection1 {page:WordSection1;} –>
„Wir hatten einige großartige Pläne für die Weiterentwicklung des Unternehmens, aber leider wurden die Pläne aufgrund des finanziellen Drucks, der durch Ashers Tod entstanden war, gekürzt“, sagte Meyers in einer E-Mail. „Infolge dieser finanziellen Probleme und ohne Asher haben wir vor einigen Monaten erkannt, dass es wahrscheinlich ist, dass das Unternehmen geschlossen wird.“

Ads Inc. postuliert: „Burke is the only person who “knew the full extent of the business and what his plans were for the future.” Und damit ging diese Zukunft nun auch zu Ende.

Kommentare aus der Community

Peter Enders am 21.10.2019 um 12:42 Uhr

Die Strafen fuer diese Art Betrueger und vor allem auch ihre Helfer und Mitwisser sind einfach viel zu gering.

Antworten
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*