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Technologie
Der Beginn von Voice first? Googles Assistant überwindet Grenzen

Der Beginn von Voice first? Googles Assistant überwindet Grenzen

Niklas Lewanczik | 09.05.19

Bei der I/O präsentierte Google eine schnellere und bessere Version des Assistant. Sie macht beinah sämtliche Handlungen per Sprachbefehl zum Kinderspiel.

Der Google Assistant ist bereits die wohl wichtigste Referenz für Voice Search. Und auch im Kontext weiterer digitaler Alltagshandlungen hilft die Sprachassistenz vielen Menschen weiter. Dennoch herrscht noch immer Skepsis vor, die Ergebnisse der auf Sprache basierenden Interaktion mit dem Gerät sind nicht immer überzeugend. Doch jetzt setzt Google auf die nächste Generation des Assistant. Diese gibt Antworten bis zu zehn Mal schneller und ermöglicht Sprachbefehle im Akkord, die zum gewünschten Ergebnis führen. Ist das ein wichtiger Schritt in Richtung Voice first?

Wie schnell wird Voice als Instrument umfassend angenommen?

Der Assistant Googles ist seit diesem Jahr auf über einer Milliarde Geräten vorhanden. Trotzdem wird er, ob aus Gewohnheit oder womöglich wegen unbefriedigender Erfahrungen, nicht so umfassend genutzt, wie Google es sich wünschen würde. Gleiches gilt für andere Sprachassistenten. Doch im Zuge der Entwicklerkonferenz I/O präsentierte Google die neue Generation der eigenen Sprachassistenz. Der Assistant soll zur schnellsten Art werden, etwas am Smartphone, Tablet usw. zu erledigen, eine natürliche Nutzung soll etabliert werden.

Bisher ist der Google Assistant bereits in 30 Sprachen und 80 Ländern zu nutzen, 3.500 Marken steuern weltweit über 30.000 Geräte bei, die den Assistant integriert haben. Mit der neuen Version der Sprachassistenz hat Google aber gerade für die Smartphones einen Durchbruch erzielt. Es wurden neue Modelle zur Spracherkennung entwickelt, die statt 100 GB nur noch einen halben Gigabyte groß sind.

With these new models, the AI that powers the Assistant can now run locally on your phone.

Somit werden Sprachbefehle in Echtzeit verarbeitet, auch wenn kein Netz vorhanden ist. Wichtiger aber ist, dass die auf Neural Networks basierenden Fortschritte dafür sorgen, dass lokal vollzogene Aufgaben keine Datensendung an die Googleserver erfordern. Nach Googles Angaben sollen die Antworten oder Reaktionen des Assistant so bis zu zehn Mal schneller erfolgen als bisher. Zudem ist App-übergreifendes Multitasking möglich, während dank Continued Conversation nicht bei jedem Befehl ein „Hey Google“ vorgeschaltet werden muss. Das wurde auf der Bühne eindrucksvoll präsentiert.

Weitere Features für den Google Assistant

Das Interagieren via Voice wird bei Google auch für die Kommunikation im Chat einfacher.

Darüber hinaus hat das Unternehmen einige weitere Features angekündigt. So wird etwa Googles Duplex-Technologie für Web-basierte Aufgaben erweitert. Damit lassen sich komplexe Aufgaben im Web lösen, zum Beispiel werden Formulare ausgefüllt, ohne dass durch zahlreiche Tabs navigiert werden muss. Google präsentiert, wie einfach Buchungen auf diesem Wege werden können.

Das Feature wird jedoch vorerst nur in den USA und in Großbritannien für Autovermietungen und Kinokassen vorhanden sein.

Weiterhin soll der Assistant – gleich einem Assistenten fernab des Digitalen – mehr persönliche Züge kennenlernen. Google gibt als Beispiel an, dass die KI den Kontakt der Mutter einordnen und dann Fragen wie „Wie ist das Wetter bei Mama zuhause?“ beantworten kann. Dabei können jederzeit Details im „You Tab“ des Assistant ergänzt, bearbeitet oder entfernt werden. Diese „Personal References“ helfen ebenso dabei, bessere Vorschläge zu erhalten. „Picks for you“ soll Nutzern künftig personalisierte Rezeptvorschläge, Podcasts, Events usw. darbieten. Zudem wird die Tageszeit bei Nachfragen miteinbezogen. Fragst du morgens nach Rezepten, werden eher Frühstücksangebote angegeben.

Neuer Driving Mode für den Assistant

Da die Sprachassistenz auch in Autos Einzug hält, wird der Assistant Googles für diesen Bereich weiter optimiert. Mit dem neuen Driving Mode werden personalisierte Angaben situativ dargestellt, etwa Wegbeschreibungen zum Restaurant, in dem ein Tisch reserviert ist. Oder wenn ein Podcast auf dem Google Home-Gerät begonnen wurde, kann er im Auto nahtlos weiter angehört werden. Bei Anrufen erklärt die Stimme des Assistant, wer anruft und fragt, ob „abgenommen“ werden soll. Ab Sommer wird der Driving Mode für Android-Geräte verfügbar sein; er startet automatisch, wenn diese per Bluetooth mit der Konsole im Wagen verbunden sind oder aber mit dem Befehl „Hey Google, let’s drive“.

Mit einigen Sprachbefehlen sollen Nutzer sogar vor dem Gang zum Auto die Temperatur darin regeln oder die Fülle des Tanks messen können.

Schließlich gibt Google noch an, dass sich Wecker oder Timer einfach mit dem Wort „Stopp“ ausschalten lassen. User fragten nach dem Feature – und tatsächlich zeigt diese kleine Neuerung, wie viel intuitiver sich die sprachliche Interaktion mit der KI des Google Assistant bald gestalten dürfte. Die neue Generation des Assistant soll im Laufe des Jahres bei neuen Pixel Smartphones von Google integriert werden. Startet mit diesen Geräten zumindest für deren Besitzer eine Voice first-Ära? Der Grundstein scheint gelegt.

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