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Büroalltag
Extras für Mitarbeiter: Vor allem finanzielle Benefits sind gewünscht

Extras für Mitarbeiter: Vor allem finanzielle Benefits sind gewünscht

Michelle Winner | 09.11.18

Der Fachkräftemangel drängt Unternehmen dazu, sich durch Zusatzleistungen von Konkurrenten abzuheben. Doch nicht alles wird gleichermaßen geschätzt.

Im stetigen Kampf um Talente sind Zusatzleistungen ein wichtiges Lockmittel für Unternehmen geworden. Und nicht grundlos, denn für immer mehr Fach- und Führungskräfte sind Benefits ausschlaggebend für die Jobwahl. Doch was ist am attraktivsten für Arbeitnehmer? Kostenlose Verpflegung, Mitarbeiterevents oder doch finanzielle Zusatzleistungen? Genau mit dieser Frage beschäftigte sich unter anderem die Plattform Stepstone.

Positive Effekte von Benefits

Zunächst sollte man sich jedoch vor Augen führen, wieso Zusatzleistungen wichtig sind. Abgesehen davon, dass sie Unternehmen Vorteile im Kampf um Talente bringen, steigern sie auch Motivation und Zufriedenheit der Belegschaft. Des Weiteren steigen auch die Leistungsbereitschaft und die Arbeitsleistung selbst von Angestellten, wodurch es zu weniger Fehltagen kommt. Zusatzleistungen führen außerdem zu einer besseren Identifikation mit dem Unternehmen. So können Mitarbeiter längerfristig an den Betrieb gebunden werden. Und auch steuerlich können Fringe Benefits (nicht-finanzielle Zusatzleistungen) Vorteile bringen, wie Anette Rößler und David Wolf in ihrem Artikel erklären:

So können 500 Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter und pro Jahr lohnsteuerfrei für Maßnahmen der Gesundheitsförderung investiert werden. Der Gesetzgeber fasst darunter solche Maßnahmen, die den Anforderungen des Sozialgesetzbuchs (SGB) an Qualität, Zweckbindung und Zielgerichtetheit entsprechen.

Genauere Informationen und Beratung zum Thema steuerliche Vorteile bei Zusatzleistungen bietet unter anderem die Handelskammer Hamburg auf ihrer Internetseite.

Umfrage zeigt: Finanzielle Zusatzleistungen am beliebtesten

Auf welche Art von Benefits sollte ein Unternehmen nun aber setzen, um seine Attraktivität zu steigern? In der Umfrage von Stepstone wurden insgesamt 30.000 Fach- und Führungskräfte befragt. Auch wenn immer mehr Unternehmen auf Sachleistungen wie kostenlose Verpflegung, Tischkicker und Events setzen, sind finanzielle Zusatzleistungen am anziehendsten. Zu diesen zählen neben Weihnachts- und Urlaubsgeld auch die betriebliche Altersvorsorge und Gewinnbeteiligungen. Nichtsdestotrotz spielen auch kostenlose Getränke eine wichtige Rolle für die meisten Befragten:

Große Unterschiede zeigen sich ebenfalls nicht zwischen den Generationen. So untersuchte das Marktforschungsinstitut Splendid Research, worauf Mitarbeiter zwischen 18 und 35 Jahren besonderen Wert legen. Auch hier liegen die finanziellen Zusatzleistungen ganz vorn, insbesondere Weihnachts- und Urlaubsgeld. Unterschiedlich ist allerdings die Einstellung zum Thema Verhältnis von Gehalt und Zusatzleistungen. Während in der älteren Generation X nur 25 Prozent bereit wären, weniger zu verdienen, aber dafür mehr Benefits zu erhalten, sind es in der Generation Y 43 Prozent.

Diese Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran

Neben den eher klassischen Zusatzleistungen gibt es auch besondere Benefits. So bieten Onefootball, die Entwickler einer Fußballapp, eine Kunstrasenfläche mit Tor und einen eigenen Public Viewing Bereich, damit die Mitarbeiter auch nichts verpassen. Bei Adidas hingegen kann man auf Mitarbeiterevents regelmäßig Weltstars treffen, von Sportlern bis hin zu Musikern wie Pharrell Williams. Bei Storck wird auf die Familie gesetzt: Neben Hilfe bei der Kinderbetreuung, können Mitarbeiter ihre Kleinen zur Not auch einen Tag ins extra dafür eingerichtete Familienbüro mitbringen. Ungewöhnlicher erscheinen dagegen schon die Meditationskurse gegen das Rauchen, die Zausinger seinen Angestellten anbietet.

Und auch im Ausland sind die Vorteile von Benefits längst bekannt. The Body Shop in England ist sozial orientiert und erteilt seinen Mitarbeitern fünf Tage zusätzlichen Urlaub, um Ehrenämtern nachzugehen. Airbnb in Dublin ist sogar noch großzügiger und stellt seinen Angestellten 1800 Euro zur Verfügung, um damit neue Länder zu erkunden. Es kann aber auch einfacher gehen. Bei Rackspace in Texas haben Mitarbeiter an ihrem Geburtstag frei.

Zusatzleistungen hängen von den Möglichkeiten des Unternehmens ab

Natürlich kann sich nicht jeder Betrieb leisten, einen Weltstar zum Firmenevent einzuladen. Und je nach Größe und jährlichem Umsatz sind finanzielle Zusatzleistungen oft schwierig umzusetzen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Unternehmen auf Sachwerte zurückgreifen und zumindest für Getränke, Vergünstigungen in der Mensa und Get-togethers sorgen. Doch gerade auf der Jagd nach Talenten sollten Arbeitgeber sich überlegen, ob nicht zumindest betriebliche Altersvorsorge oder Weihnachts- und Urlaubsgeld möglich sind. Die Attraktivität für potenzielle Mitarbeiter steigern diese Benefits nämlich allemal.

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