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Büroalltag
70 Prozent aller Berufstätigen leisten Überstunden – trotz gesetzlicher Regulierung

70 Prozent aller Berufstätigen leisten Überstunden – trotz gesetzlicher Regulierung

Michelle Winner | 22.10.18

Doch wider Erwarten wird die Mehrarbeit nicht vom Chef verlangt, sondern freiwillig geleistet. Arbeitnehmer fühlen sich verantwortlicher für ihre Projekte und deren Gelingen.

Neue Arbeitsmodelle sind auf dem Vormarsch und sollten im Sinne von New Work auch gefördert werden. Denn nie waren Selbstbestimmung und Flexibilität Arbeitnehmern wichtiger als heute. Doch laut einer Studie von Yougov in Kooperation mit der Personalberatung SThree führt die neue Arbeitswelt auch unweigerlich zu Überstunden. Dass der Gesetzgeber dabei eine maximale Arbeitszeit von zehn Stunden pro Tag vorschreibt, interessiert die Meisten nicht – auch die Chefs nicht.

Überstunden werden freiwillig geleistet

Doch anders als man denken könnte, sind es meist nicht die Chefs, die mit erhobenem Zeigefinger hinter ihren Mitarbeitern stehen und diese zur Mehrarbeit zwingen. Projekte müssen geschafft werden und deshalb arbeiten viele Menschen freiwillig länger. Dies spiegelt sich auch in der Umfrage wieder: Insgesamt 60 Prozent der Befragten halten die maximale tägliche Arbeitszeit für unzeitgemäß. Sie wünschen sich eher eine wöchentliche oder monatliche Begrenzung. Durch diese könnte mehr Flexibilität geschaffen werden und man müsse kein schlechtes Gewissen mehr darüber haben, dass ein Arbeitstag doch mal länger war. Gleichzeitig könnte sich daraus jedoch auch ein Nachteil für Arbeitnehmer ergeben, die wert auf einen pünktlichen Feierabend legen, sei es für die Familie oder das eigene Privatleben generell.

Mindestens 70 Prozent der Arbeitnehmer machen regelmäßig Überstunden.

Ständige Erreichbarkeit führt zu mehr Arbeitszeit

Einige Mitarbeiter geben sogar an, dass sie sich weniger Stunden aufschreiben, als sie eigentlich gearbeitet haben. Somit liegt die Dunkelziffer der geleisteten Überstunden vermutlich bei weit aus mehr als 70 Prozent. Zudem ist es keine Neuigkeit, dass Smartphones und Co. zu einer Gesellschaft mit ständiger Erreichbarkeit geführt haben. Doch gerade Berufstätige, die ihr Handy sowohl für Privates als auch Dienstliches nutzen, arbeiten oft mehr als sie müssten. Schließlich checken sie auch nach Feierabend kurz die Mails, nehmen Anrufe entgegen oder kümmern sich um ein dringendes Problem.

Nicht nur schlechte Seiten

Wie erwähnt, werden Überstunden oft freiwillig geleistet. Berufstätige fühlen sich für ihre Aufgaben verantwortlich und wollen Projekten zum Erfolg verhelfen. Wichtig ist dabei nur, dass man sowohl auf die physische als auch die psychische Gesundheit achtet. Nehmen Stress und Druck Überhand, kann dies zu Depressionen und Burn-Out führen. Deshalb wird Prävention groß geschrieben. Hilfreich ist es jedoch in jedem Fall, wenn das Verhältnis zu den Kollegen gut ist. Die Studie zeigt, dass auch dies ein positiver Nebeneffekt von Überstunden sein kann. Da automatisch viel Zeit mit anderen Mitarbeitern verbracht wird, entstehen häufig Freundschaften. Das gibt zumindest über die Hälfte der Befragten an.

Wie seht ihr das Thema Überstunden? Macht ihr welche, auch über die gesetzlichen Grenzen hinaus? Sollte ein Chef seine Mitarbeiter entsprechend entlohnen, wenn er sich über die geleistete Mehrarbeit bewusst ist? Und was haltet ihr von monatlichen oder wöchentlichen maximalen Arbeitszeiten, anstatt der täglichen? Vorteil oder eher Nachteil für Arbeitnehmer generell? Diskutiert mit uns!

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