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Warum haben Pornoseiten Social Sharing Buttons?
Der Aprilscherz von Pornhub dürfte dieses Jahr vielen Usern Adrenalin beschert haben.

Warum haben Pornoseiten Social Sharing Buttons?

Tina Bauer | 17.08.17

Dieser Beitrag ist definitiv nicht NSFW, aber trotzdem interessant. Denn es gibt gleich mehrere Gründe für das Implementieren der Buttons.

Es gibt nur wenige Dinge, vor denen sich Internetuser mehr fürchten als vor dem versehentlichen Herumschicken von Pornolinks im Freundes -, oder noch schlimmer, Familienkreis. Da stellt sich die nicht ganz unberechtigte Frage, aus welchem Grund es unter den Videos vieler Portale Social Sharing Buttons gibt.

4 Gründe, warum User Pornovideos teilen sollten

Unabhängig davon, wie offen man mit seiner Sexualität umgeht, ist es in unseren Kreisen doch eher unüblich, seine Vorlieben absichtlich mit Anderen in Sozialen Netzwerken zu teilen. Doch die meisten Seiten verfügen über Social Sharing Buttons, wie an einigen Beispielen unten zu sehen. Dabei werden oft Twitter, Reddit, Tumblr oder Google Plus zum Teilen vorgeschlagen:

Pornhub

Youporn

Redtube

Aber was sollen sie bezwecken? Auf den meisten US-amerikanischen Social Networks sind pornographische Inhalte verboten. Einzig unterscheidet sie der Umgang mit diesen: Während Facebook jeden Hauch von nackter Haut umgehend löscht, sind Genitalien auf Twitter zwar ebenfalls verboten. Allerdings wird man auf der Plattform nicht selten fündig. Reddit stellt hier die Ausnahme von der Regel, die Richtlinien sind diesbezüglich eher locker. Auch auf der Website des Männermagazins Mel versucht man eine Antwort zu den Social Buttons zu finden, dabei gibt es einige Theorien.

#1 Reddit- und Tumblr-User teilen pornographische Inhalte aufgrund der lockeren Richtlinien eher

Fast die Hälfte aller Tumblr-User sieht sich laut einer Studie Pornos auf der Plattform an. Reddit und Tumblr sind Plattformen, auf denen User anonymer als in anderen Netzwerken Videos und Bilder sharen können. Auch Twitter bietet Raum für das anonyme Posten. Die Richtlinien Tumblrs sind ebenfalls nicht ganz eindeutig. So ist das Posten von Erwachseneninhalten zwar erlaubt, muss jedoch gekennzeichnet werden. Videos können nicht direkt hochgeladen, wohl aber eingebettet werden. Auf Reddit ist der Umgang mit pornographischen Inhalten am liberalsten. Es gibt jede Menge Subreddits zum Thema, die Inhalte müssen auch hier lediglich gekennzeichnet werden.

#2 Auch die Pornobranche verfügt über Social Media Präsenzen

Wie oft raten wir Branchen flächendeckend, Social Media Accounts anzulegen, da die User sich dort aufhalten und dies inzwischen auch von den meisten Unternehmen erwarten. Auch wenn der Großteil von uns sich eher nicht in diesen Kreisen bewegen sollte, man mag es kaum glauben, aber Pornhub beispielsweise ist auf Twitter nicht mehr allzu weit von einer Million Follower entfernt.

Mehr als 700.000 User folgen Pornhub auf Twitter. (Klick aufs Bild für Originalgröße)

Entsprechend wird es auf den Social Networks auch durchaus Inhalte geben, die User von Pornoseiten sharen.

#3 Google rankt Seiten, die eine Vielzahl an Social Shares haben, besser

Das mag schon sein, doch wird man in Deutschland diesbezüglich nicht fündig. Denn die restriktiven Jugendschutzgesetze verbieten das Auffinden von Pornoseiten über Google. Dass die betreffenden Seiten dennoch direkt über den Domainnamen abrufbar sind, ist dabei unerheblich. Sucht man auf Google nach einschlägigen Keywords, lässt das Ergebnis Pornoseiten vermissen, doch finden sich folgende Informationen am Seitenende:

Pornoseiten sind aus rechtlichen Gründen auf Google Deutschland über den Dienst LumenDatabase.org gesperrt.

Die deutschen Behörden haben Google das Ranken pornographischer Seiten also aus Jugendschutzgründen untersagt. Bei Bing hingegen stellt dies kein Problem dar.

Dieses Argument zählt zwar nicht für Deutschland – doch andere Länder, anderes Ranking.

#4 CMS-Webseiten

Die meisten Pornoseiten sind schlichtweg CMS-Webseiten, bei denen die Buttons standardmäßig integriert sind. Viele Webseitenbetreiber deaktivieren sie also beim Aufsetzen der Seite einfach nicht.

Fazit

Es gibt tatsächlich eine Vielzahl an Usern, die pornographische Inhalte teilen. Nur eben nicht so häufig auf Facebook und Co. sondern auf Seiten, deren Richtlinien nicht so eng gestrickt sind. Reddit, Tumblr oder Twitter sind Plattformen, die Raum für anonymes Posten bieten und auch die Branche selbst ist auf den einschlägigen Netzwerken vertreten. Dass dieser Ansatz nicht ganz verkehrt ist, zeigen die vielen Follower Pornhubs etwa auf Twitter.

Wir hoffen, euch damit genug unnützes Wissen, mit dem ihr vor euren Bekannten angeben könnt, für die nächste Party zur Verfügung gestellt zu haben.

Kommentare aus der Community

Marcel am 17.08.2017 um 16:45 Uhr

– „Pornos gucken, während der Arbeitszeit?!“
– „Nein, ich recherchiere“

Gespräch bei onlinemarketing.de

Antworten
Anton Priebe am 17.08.2017 um 16:53 Uhr

Exakt. Und: „Haha, das Verpixeln bringt ja gar nichts!“

Antworten
Micha von SEO-Triebwerk am 17.08.2017 um 12:21 Uhr

DANKE für das „unnütze“ Wissen! :-)
Grund 4 zeigt mal wieder die Betriebsblindheit mancher CMS-Webdesigner, die entweder zuviel für User sperren oder eben auch schon mal Überflüssiges nicht deaktivieren.

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