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360 Grad Livestream: Abtauchen mit Periscope

360 Grad Livestream: Abtauchen mit Periscope

Tina Bauer | 05.01.17

Das erste 360 Grad Unterwasser-Livevideo auf Periscope verrät uns, was uns in Sachen Technik und Kreation künftig erwartet.

Kurz vor Beginn des neuen Jahres hat Twitter 360-Grad Live Video auf Periscope gelauncht und folgt damit Facebook, das die Funktion des Rundum-Live-Broadcasting ebenfalls seit kurzem testet. Das Periscope-Feature steht derzeit jedoch nur ausgewählten Partnern zur Verfügung. Frühe Use Cases zeigen etwa einen Sonnenuntergang in Florida, oder, wie am Dienstag, den weltweit ersten 360-Grad Live-Unterwasserstream.

3 Minuten unter Wasser vor Sydneys Küste

Eröffnete Twitter die 360 Grad Livestream Funktion erst Ende Dezember einigen Partnern, gibt es bereits erste sehenswerte Ergebnisse. So streamte der Australier Mitchell Oates, der es mit seinen Surf-Livestreams zu großer Bekanntheit auf Periscope brachte und derzeit über mehr als 37.000 Follower verfügt, am Dienstagabend das weltweit erste 360 Grad Unterwasser-Livevideo auf Periscope.

Das Video wurde in fünf bis zehn Metern Tiefe aufgenommen und Oates verwendete dafür ein iPhone 6 sowie die Insta360 Kamera. Durch das Schwenken des Telefons oder Swipen mit dem Finger können die Zuschauer sich im Wasser umsehen. Der Stream hatte eine Dauer von nur knapp drei Minuten, dann war unglücklicherweise der Akku der Zusatzkamera leer.

Zugegeben: Man bekommt hier keine spekatakulären Aufnahmen von Walen, Haien oder Riffen zu sehen und die Videoqualität könnte durchaus besser sein. Es gilt allerdings zu bedenken, dass wir, 360 Grad Technik betreffend, gerade erst am Anfang stehen. Die ersten Consumer Rundum-Kameras kamen erst vor rund einem Jahr auf den Markt und werden hier und da noch verbesserungswürdig sein. Der Bereich der 360 Grad Livestreams ist zusätzlich eine brandneue Errungenschaft, die vorerst einer exklusiven Userschaft vorbehalten ist. Und dafür können die ersten Versuche sich durchaus sehen lassen und zeigen auch, dass wir uns auf eine weitere Entwicklung freuen können.

Facebook legt mit 360 Grad Live Videos vor

Das Video zog zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 39.000 Zuschauer in seinen Bann. Das ist nun zwar längst kein Zuschauer-Rekord, aber eine doch nicht geringe Anzahl. Zudem kann Twitter sich mit dieser Art von Content gegen den Konkurrenten Facebook in Sachen Kreativität und Spannungslevel durchsetzen. Zwar gab es bereits vor Periscope 360 Grad Unterwasser-Videos auf Facebook, wie etwa von der New York Times. Einen Unterwasser-Livestream in 360 Grad jedoch hat es dort bislang nicht gegeben.

Facebook und Instagram haben im vergangenen Jahr alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Fast wöchentlich machten die Plattformen mit neuen Updates von sich reden und sicherten sich so ständige mediale Aufmerksamkeit. Die neu eingebundenen Funktionen waren größtenteils von Erfolg gekrönt und haben nicht nur zu einer verbesserten User Experience geführt. Sie machen andere Social Networks auch beinah obsolet. Twitter und Periscope gerieten daraufhin unter Zugzwang, strahlte Facebook Live doch eine wesentlich höhere Attraktivität für Brands und Advertiser aus. Hat der Kurznachrichtendienst mit seiner Broadcast-App Periscope die besten Voraussetzungen, um zumindest das Live Streaming voranzutreiben, blieb es auch hier hinter Facebook zurück und ging mit dem 360 Grad Livestream-Test erst kurz nach dem Social Boliden an den Start. Dabei hat Periscope viel zu bieten. Hier kam bereits der erste 360 Grad Livestream mit dem floridianischen Sonnenuntergang und schicken Farben schon spektakulär daher.

Großes Potential für Periscope

Während also Facebook derzeit noch eine höhere Anziehungskraft auf Publisher und Advertiser auswirkt, ist auch Periscope eine nicht zu verachtende Plattform, wenn es um das Livestreaming geht. Twitter hat eine solide Userbase von mehr als 317 Millionen und somit ebenfalls ein großes Potential. Periscope findet häufig Verwendung bei Travelbloggern und eignet sich somit gut für die Reisebranche beispielsweise. Insbesondere die wachsende Beliebtheit vom Live-Broadcasting spielt den Plattformen in die Karten. Wenn des Twitter gelingt, sich mit Periscope zu behaupten und einem Schicksal wie Meerkat zu entgehen, könnte die App sich als festes Nischenprodukt etablieren und der starken Konkurrenz zumindest in dem Bereich ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen.

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