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Social Media Marketing
Voice Tweets: Ein kurzes Vergnügen

Voice Tweets: Ein kurzes Vergnügen

Aniko Milz | 11.08.20

Noch vor wenigen Wochen waren Voice Tweets die spannendste Neuerung im Twitter-Universum. Doch schon nach einigen Tagen waren sie wieder vergessen, denn ein Großteil der User wurde in dem Feature außen vor gelassen.

Nicht alle neuen Features setzen sich durch. Das musste Twitter erst kürzlich am eigenen Leib mit einer Funktion erfahren, die die meisten schon wenige Tage nach ihrem Launch vergessen hatten. Die Rede ist von Twitter Voice Tweets. Mitte Juni war die Timeline auf Twitter plötzlich überschwemmt mit den Sprachnachrichten – doch genau so schnell wie sie kamen, wurden sie auch wieder vergessen.

Tweets with audio: Schnell eingeführt, schnell vergessen

Mit „Tweet with audio“ konnten beziehungsweise können Audioaufnahmen in einem Tweet geteilt werden. Die Aufnahme wird wie ein Video eingebettet, in dem das Profilbild des Tweetenden pulsierend dargestellt wird. Damit sollte die sprachbasierte digitale Kommunikation nach vorne getrieben werden. Tweets sollten ähnlich persönlich wie Sprachnachrichten zum Beispiel auf WhatsApp verfasst werden können. Nach Freischaltung des Features testeten die meisten Accounts das Audioformat aus und überschwemmten damit den Feed der anderen Twitter User. Eine Zeit lang war die Funktion wohl aufgrund ihrer Neuheit unterhaltsam, doch schon nach wenigen Stunden nervten die Tweets eher, da kaum jemand zu wissen schien, welche Inhalte sich gut für die „Tweets with audio“ eigneten. Einige Tage später war die Funktion für die Mehrheit der Nutzenden vergessen.

Das passiert, wenn nicht alle User bedacht werden

Twitter arbeitet stets daran, die eigene Plattform zu verbessern und entwirft hierfür neue Features. Viele davon sollen die Sicherheit der Plattform und die User Experience verbessern. Die Voice Tweets waren eher als lustige Ablenkung gedacht, die nie wirklich Fuß gefasst hat. Dazu kommt die fehlende Barrierefreiheit des Features. Die Voice Tweets sind nicht mit Untertiteln ausgestattet und somit für Gehörlose oder Schwerhörige nicht nutzbar. Auch User, die Twitter ohne Kopfhörer nutzen und das Gerät nicht auf laut stellen wollen, können die Voice Tweets in ihrer Timeline nur überscrollen.

Dafür, dass die Barrierefreiheit nicht im Vorwege bedacht wurde, hagelte es Kritik an Twitter. Das Twitter Support Team gab an, an Wegen zu arbeiten, die Voice Tweets barrierefrei zu gestalten. Warum nicht im Vorwege bereits über die Barrierefreiheit des Features nachgedacht wurde, entzog sich dem Verständnis vieler.

Der (Nicht-)Erfolg der Voice Tweets zeigt, dass die Strategie „move fast and break things“ oft nicht die beste ist. Mit Hau-Ruck-Aktionen, die einen Großteil der Nutzenden unbeachtet lassen, machen sich große Social-Plattformen wie Twitter keinen guten Ruf. Eher werden sie abgestraft, indem überflüssige Features wie „Tweet with audio“ schon nach wenigen Tagen in Vergessenheit geraten und einfach nicht mehr genutzt werden. Da kann es sich lohnen, vor dem Launch einige Wochen mehr zu investieren, um ein wirklich gutes Produkt auf den Markt zu bringen.


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