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Your Secrets Are Not Safe: Viele Nutzer verstehen den Inkognito-Modus nicht

Your Secrets Are Not Safe: Viele Nutzer verstehen den Inkognito-Modus nicht

Aniko Milz | 27.06.19

Erstaunlich wenig Nutzer wissen, was der Inkognitomodus eigentlich macht. Wir klären über die Funktionen auf.

In den meisten Browsern existiert seit einigen Jahren der Inkognitomodus als zusätzliche Funktion. Über diesen Privaten Modus, wie er auch genannt wird, weiß der Durchschnittsnutzer allerdings erschreckend wenig genau Bescheid. Das deckte eine Studie der Universität Chicago und der Leibniz Universität Hannover auf. Mittlerweile können Nutzer nicht nur im Browser inkognito surfen, sondern auch Anwendungen wie Google Keep, Maps und YouTube sollen bald über diese Funktion verfügen. Umso wichtiger, sich einmal konkret damit auseinanderzusetzen.

Über den Inkognitomodus existiert erstaunlich viel Irrglaube

37 Prozent der befragten Nutzer dachten, dass ihr Arbeitgeber sie nicht tracken kann, 22 Prozent, dass staatliche Einrichtungen sie nicht tracken können und ganze 40 Prozent waren davon überzeugt, dass ihre Location im Privaten Modus nicht bestimmt werden kann. Fast die Hälfte der Befragten waren der Meinung, dass Lesezeichen im Inkognitmodus nicht gespeichert würden. Doch der Modus funktioniert nicht wie ein unsichtbar machender, magischer Mantel.

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Obwohl der Browser, sobald die Inkognitofunktion ausgewählt wurde, angibt, welche Daten nicht und welche trotzdem gespeichert werden, scheint über die tatsächlichen Funktionen des Inkognitomodus einige Unklarheit zu herrschen. Was besonders auf die Umsetzung und Benennung der privaten Modi zurückzuführen sein kann. Der Google Chrome Browser zeigt unter einem stilisierten Geheimagenten auf der Startseite an „Sie haben den Inkognitomodus aktiviert“. Allein das dunkle Design könnte den Nutzer nun in Sicherheit wiegen. Den Text darunter wird kaum einer genau lesen, zumal für weitere Informationen noch eine neue Seite aufgerufen werden muss. Und so entstanden falsche Vorstellungen davon, inwieweit der Inkognitomodus seine Nutzer schützt.

Das macht der Inkognitomodus wirklich

Genauere Informationen über das Surfen im Inkognitomodus des Chrome Browsers gibt Google auf der Support-Seite. Während der Modus aktiviert ist, werden der Browserverlauf und in Formulare eingegebene Daten nicht gespeichert. Cookies und Websitedaten werden gelöscht, sobald das Fenster geschlossen wird. Die Online-Aktivitäten können weiterhin für den Arbeitgeber, die besuchten Websites (bzw. die Advertiser, die dort Anzeigen schalten) und den Internetanbieter sichtbar sein. Loggt man sich während des Surfens bei einem Konto ein, können Websites, die dieses Konto kennen, die Browseraktivitäten speichern. Bei Downloads im Privaten Modus wird der Speicherort von Downloads nicht in Chrome hinterlegt, allerdings sind die Dateien auch nach Schließen des Modus im Download-Ordner frei zugänglich. Auch alle Lesezeichen werden in Chrome gespeichert.

Unerkannt verboten? Ein Blick in die Zukunft

Der Inkognitomodus bietet dennoch einige Vorteile. Nutzer können Seiten, auf denen sie eigentlich eingeloggt sind, ohne Login aufrufen, Werbeprofile und Tracking umgehen oder versuchen, Paywalls zu umgehen. Doch Webseiten ist es mit einer kurzen Abfrage möglich zu erkennen, welcher Nutzer privat surft. Daraufhin konnten Websiteentwickler ihr Verhalten anpassen und auf Seiten, die Nutzern beispielsweise nur limitierten Zugriff auf Artikel gewähren, einfach gar keinen Zugriff mehr ermöglichen. Bis Ende Juni soll allerdings die neue Chrome-Version überall eingeführt sein und diese verhindert das Erkennen des Privaten Modus in Chrome. Jedoch ist zu erwarten, dass Entwickler sich neue Arten ausdenken, die Nutzer zu unterscheiden. Dann geht mit dem Privaten Modus das gleiche Spiel los wie mit den Adblockern, deren Nutzer ohne Deaktivierung auch oft keinen Zugriff auf gewisse Seiten bekommen.

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