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Social Media Marketing
TikTok im Fadenkreuz: Verstößt Mangel an Kinderschutz gegen DSGVO?

TikTok im Fadenkreuz: Verstößt Mangel an Kinderschutz gegen DSGVO?

Aniko Milz | 04.07.19

Seit Februar wird auf der Video-Plattform untersucht, inwieweit die Privatsphäre der jungen Nutzer geschützt wird. Eine Strafe wurde bereits gezahlt.

TikTok, die App auf der Nutzer Videos erstellen und miteinander teilen, wird derzeit von dem britischen Information Commissioner’s Office (ICO) unter die Lupe genommen, wie der Guardian berichtet. Da die App überwiegend bei sehr jungen Nutzern beliebt ist, liegt ein besonderer Fokus der Untersuchung auf dem Umgang mit persönlichen Daten von Kindern. Für diesen gibt es gewisse Schutzvorkehrungen, die Unternehmen ergreifen müssen. Ob TikTok dementsprechend rechtmäßig handelt, wird jetzt untersucht.

Eine Strafe wurde bereits im Februar gezahlt – jetzt geht die Untersuchung weiter

Einer ähnlichen Untersuchung in den USA ging eine Klage der Federal Trade Commission im Februar voran. In dieser brachte die Kommission zur Anzeige, dass TikTok illegalerweise die persönlichen Informationen, wie Namen, Standorte und E-Mail-Adressen von Kindern gesammelt und gespeichert und somit gegen den Child Online Protection Act verstoßen hätte. Obwohl viele Nutzer unter 13 waren, wurden die Eltern über die Sammlung und Weiterverwendung der Daten nicht informiert. Auch gelöscht wurden die Daten nach einer Aufforderung nicht. Bytedance, das Unternehmen, das hinter TikTok und dem ehemaligen Musical.ly steht, einigte sich mit der FTC auf eine Strafzahlung von 5,7 Millionen US-Dollar. Im Mittelpunkt der jetzigen Untersuchung steht, ob TikTok mit seinem Umgang mit Daten von Kindern gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstößt, die vorsieht, dass mit Daten von Kindern mit besonderer Vorsicht umgegangen werden soll.

„It’s raw, real, and without boundaries“

Im April hatte Indiens Regierung den Download von TikTok via App Store und Google Play Store verboten. Zu groß war die Sorge vor der Verbreitung von pornografischen Inhalten über die Video-Plattform. Und auch dies wird jetzt im UK untersucht. Ein BBC Report legte offen, wie wenig TikTok gegen unangemessene Kommentare von Erwachsenen unter den Videos der Kinder unternahm, bzw. unternehmen kann:

Hundreds of sexually explicit comments have been found on videos posted by children as young as nine. While the company deleted the majority of these comments when they were reported, most users who posted them were able to remain on the platform, despite TikTok’s rules against sexual messages directed at children.

Auf TikTok ist es jedem möglich, Direktnachrichten an private Accounts zu schicken. „There have been public reports of adults trying to contact children via the Musical.ly app“, gab die FTC an.

„It’s raw, real, and without boundaries“, so beschreibt TikTok sich selbst im Google Play Store. Ein paar mehr Grenzen täten dem Unternehmen wohl gut. Sollte die Untersuchung zu dem Schluss kommen, dass gegen die Datenschutz-Grundverordnung verstoßen wird, müssen bis zu 20 Millionen Euro, bzw. vier Prozent des Jahreseinkommens – je nachdem, welcher Wert höher ist – als Strafe gezahlt werden. TikTok antwortete in einem Statement:

We cooperate with organizations such as the ICO to provide relevant information about our product to support their work. Ensuring data protection principles are upheld as a top priority for TikTok.

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