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Social Media Marketing
Keyword Snooze: Facebook testet das Stummschalten bestimmter Wörter

Keyword Snooze: Facebook testet das Stummschalten bestimmter Wörter

Tina Bauer | 03.09.18

In einigen Ländern hat das Soziale Netzwerk das Feature zum Test eingeführt und nun erste Ergebnisse veröffentlicht.

Bisher ist es Usern hierzulande lediglich möglich, andere Nutzer oder Seiten für einen gewissen Zeitraum stumm zu stellen. In anderen Ländern können sie sogar schon bestimmte Keywords snoozen. Was für den User sinnvoll erscheint, kann dem Marketer tiefe Einblicke in aktuelle Trends und Bedürfnisse geben.

Zwei klare Trends beim Stummschalten

Beim Keyword Snooze können Nutzer bestimmte Keywords für bis zu 30 Tage stumm stellen. Beiträge, die diese Wörter enthalten, werden dann im Newsfeed nicht mehr angezeigt. Vergleichbares hatte es bisher von Drittanbietern gegeben. So konnten Nutzer beispielsweise Beiträge im Feed ausblenden, die Spoiler zu neuen „Game of Thrones“-Folgen etwa enthielten.

Facebook hat die gewonnenen Daten aus dem Test im Zeitraum zwischen dem 27. Juli und dem 9. August untersucht und ist dabei zu einigen interessanten Ergebnissen gekommen, obwohl das vorhandene Datenset in Anbetracht des kurzen Testzeitraumes verhältnismäßig klein sei, so Amit Fulay, Director of Product Management im Facebook Newsroom. Dennoch zeichneten sich zwei Trends klar ab:

  1. Gleichbleibende Anzahl an Snoozes bei bestimmten Phrasen: Die am häufigsten stummgeschaltete Keywordphrase war über den gesamten Zeitraum hinweg „copy and paste“. Das deutet laut Product Manager Shruthi Muraleedharan darauf hin, dass User Beiträge, in denen sie dazu aufgefordert werden, sie zu kopieren und als eigenen Beitrag zu veröffentlichen, nicht im Feed haben wollen.
  2. Keyword Peaks für vermutete Events: Das Team konnte feststellen, dass das Snooze Feature, wie oben beschrieben, ebenfalls gern zum Vermeiden von Spoilern Verwendung findet. Im Speziellen machte sich dies im Erhebungszeitraum für die in Großbritannien sehr beliebte Reality Show „Love Island“ bemerkbar: Zwei Tage vor dem Finale begann die Stummschaltung der Keywords anzusteigen und erreichte ihren Höhepunkt am Tag des Finales. Am 1. August flaute der Snooze für Love Island wieder ab.

Spannend sind auch die weiteren Ergebnisse für Publisher. So kam es um den 2. August herum zu einem viertägigen Anstieg an Snoozes zu den Keywords „Husky Dog“. Diese fielen zusammen mit der sich viral verbreitenden Nachricht über den Husky Aspen aus Neufundland, der auf einem Spaziergang Marihuana gefunden und gefressen hatte und im Anschluss daran krank wurde. Auch das Keyword „dogs“ wurde über diesen Zeitraum vermehrt stummgeschaltet.

Mehr Kontrolle für User, mehr Einblicke für Marketer

Das Keyword Snooze Feature reiht sich mit „Als erstes anzeigen“, „Beitrag verstecken“, „Nicht mehr folgen“ und dem Stummschalten ganzer Accounts in eine Serie von Tools, die Usern wieder mehr Kontrolle über ihre Feeds verschaffen soll. Snooze ist erst auf einem sehr kleinen Testmarkt ausgerollt worden, der neben Teilen Großbritanniens auch die USA, Kanada, Australien und Neuseeland umfasst. Es ist entsprechend nicht möglich aus diesem verhältnismäßig kleinen Set aus Daten die Präferenzen von Usern festzulegen. Dennoch zeigen sich bereits Tendenzen über Vorlieben der User und auch darüber, wann sie genug von einem Thema haben. Diese Informationen können auch für Publisher hilfreich sein, sofern sie denn Zugang zu den Daten bekommen. Doch auch, wenn es keine regelmäßigen Analysen dazu von Facebook geben sollte, ist dennoch zu hoffen, dass Snooze als KPI einen Weg in die Beitrags-Insights findet – sofern das Feature denn global ausgerollt wird.

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