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Cookies per App: Girl Scouts USA finden Pfad ins Online Marketing
© Dmitry Perov - Fotolia.com

Cookies per App: Girl Scouts USA finden Pfad ins Online Marketing

Anton Priebe | 04.12.14

Crashkurs im E-Commerce - der Nachwuchs an Pfadfinderinnen in den USA verkauft seine Kekse zukünftig auch per App oder eigene Website.

Die Girl Scouts in den USA verlagern ihr Geschäftsmodell nach jahrelangen Protesten in die Digitalwirtschaft. Ihre beliebten Cookies, die sie traditionell an der Tür verkaufen und die mittlerweile 800 Millionen Dollar Umsatz generieren, können zukünftig auch online bestellt werden. Dazu vermittelt die Organisation Girl Scouts of the U.S.A. den jungen Mädchen Basiskenntnisse im Online Marketing.

„Internet-Cookie“ bekommt eine neue Bedeutung

US-amerikanische Pfadfinderinnen verkaufen schon seit Generationen Kekse, um die eigene Organisation zu finanzieren und Spendengelder für andere soziale Projekte zu gewinnen. Ein gewisser Wettbewerbscharakter darf natürlich nicht fehlen, so motiviert die Vereinigung seit jeher mit Preisen für besonders erfolgreiche Jungunternehmerinnen. Dabei steht vor allem die Vermittlung der folgenden fünf Werte im Vordergrund: Zielsetzung, Entscheidungsfindung, Umgang mit Geld, Erwerb sozialer Kompetenzen und Wirtschaftsethik. Die Weichenstellung für den Online-Versand erweitert diese Grundsätze um eine neue Dimension.

Bisher verkauften die Pfadfinderinnen ihre Cookies in kleinen Hütten, schrieben Unternehmen an oder gingen von Tür zu Tür. Die Idee, die Süßigkeiten auch online zu vertreiben ist nicht unbedingt neu, doch der Verband Girl Scouts of the U.S.A. wehrte sich lange Zeit gegen die Digitalisierung des Geschäfts. Über den Twitter Account kündigte die Organisation am Montag überraschend an, dass der Weg für den Online-Versand von Keksen geebnet sei:

Online Marketing in der Praxis

Sarah Angel-Johnson, Chief Digital Cookie Executive der Girl Scouts, sieht die Vermittlung digitaler Kompetenzen als großen Fortschritt. Die New York Times zitiert die Hauptverantwortliche des Projekts Digital Cookie wie folgt:

Girls across the country now can use modern tools to expand the size and scope of their cookie business and learn vital entrepreneurial lessons in online marketing, application use and e-commerce.

Die Mädchen haben die Wahl zwischen einer mobilen App mit integrierter Kreditkartenzahlung oder der eigenen Website über die Plattform der Scouts. Erst, wenn jemand persönlich Interesse bekundet, schicken sie eine Einladung. Die Kontaktinformationen der Pfadfinderinnen sind nicht öffentlich, Namen bei Kindern unter 13 Jahren anonymisiert und die Eltern haben ein Auge auf die Inhalte der Seite ihrer Tochter.

Anonymisierung und Bruch mit der Tradition?

Negative Kritik am neuen Geschäftsmodell kommt beispielsweise bei Facebook auf, denn nicht alle sind von der neuen Methode begeistert. So beschweren sich einige User über die innovative Strategie, die einen Bruch mit der Tradition der Pfadfinderinnen darstelle und bei der die soziale Komponente verloren gehe:

© Facebook
© Facebook
© Facebook
© Facebook

Die Girl Scouts halten dagegen. Der Online-Kanal sei nur als Zusatz zu verstehen und die Mädchen seien trotz des neuen Modells noch immer mit Menschen in Kontakt. Auf der Website des Projekts wird deutlich, dass das Offline-Geschäft weiter gefördert wird. Außerdem sei dies erst der Anfang der Digitalen Cookies:

Don’t know a Girl Scout? That’s OK! You can still support girls and all of the amazing things they learn and do by buying cookies at your local cookie booth. Find cookies now! Just enter your zip code in the box at the bottom of the page.

If Digital Cookie is not available in your area yet, don’t worry—this year is just the beginning! More areas and more girls will be participating as the program continues to grow over time.

Die Adweek beziffert den Keksverkauf der Pfadfinderinnen als ein 800 Millionen Dollar Geschäft. Eine Facebook-Seite mit 750.000 Likes ist schon länger Teil der Online-Strategie und führt das Potential eines Versandhandels vor Augen. Zunächst sind nur einige Gebiete testweise involviert, im Januar startet das Projekt landesweit.

Quelle: Adweek & The New York Times

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