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Digitalpolitik
Abmahnungen und Angst vor Umsatzeinbußen – Das sagen Unternehmer nach zwei Monaten DSGVO
Thomas Duhr, IP-Deutschland & BVDW, Foto: Guido Engels

Abmahnungen und Angst vor Umsatzeinbußen – Das sagen Unternehmer nach zwei Monaten DSGVO

Michelle Winner | 13.07.18

Seit Mai müssen sich digitale Unternehmen mit der DSGVO und deren Auswirkungen herumschlagen. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des BVDW zeigt nun, dass einige Unternehmen schon mit Abmahnungen kämpfen müssen.

Schon bevor die DSGVO in Kraft getreten ist, herrschte Unsicherheit bei vielen digitalen Unternehmen. Nun, fast zwei Monate später, hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft die Ergebnisse einer Umfrage zum Stimmungsbild unter seinen Mitgliedern veröffentlicht. Dazu wurden 278 Experten befragt.

Fünf Prozent der Unternehmen erhielten schon Abmahnungen

Bereits 43 Prozent der Unternehmen haben ihre digitalen Aktivitäten wegen der DSGVO eingeschränkt. Laut Thomas Duhr, dem Vizepräsidenten des BVDW, ist dies „absolut alarmierend.“ Dabei stellen besonders die unklar formulierten und widersprüchlichen Vorgaben der Verordnung ein Problem dar. Viele Firmen können daraus nicht erkennen, wie die neuen Bestimmungen angewendet werden müssen. Und so geben fünf Prozent der Unternehmen an, bereits Abmahnungen erhalten zu haben, welche sich auf die DSGVO stützen. 28 Prozent der Befragten rechnen noch mit diesen.

Jetzt regiert die Unsicherheit, die in diesem Fall eine gesamte Wirtschaft lähmt.

Umsatzeinbußen drohen

Knapp die Hälfte der Befragten arbeitet übrigens für Medienunternehmen, doch genauso betroffen sind die Technik- und Telekommunikationsbranche sowie der E-Commerce. Vielen der Unternehmer ist bewusst, dass durch die DSGVO Umsatzeinbußen drohen können. Sogar 53 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, während nur 38 Prozent bezweifeln, dass es Auswirkungen für die Umsatzentwicklung geben wird. Thomas Duhr äußert sich bedenklich über zukünftige Entwicklungen: „Falls die EU-Kommission eine E-Privacy-Verordnung in der aktuell diskutierten Fassung tatsächlich realisieren sollte, wird das dramatische Folgen für die globale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen haben. Hier steht der Technologiestandort Deutschland auf dem Spiel.“

Ob negative Prognosen und Ängste begründet sind, müssen zukünftige Umfragen und Studien in Erfahrung bringen. Vorerst herrscht jedoch Unsicherheit in der digitalen Branche und die DSGVO zerrt an den Nerven von Unternehmern. Es bleibt zu hoffen, dass die E-Privacy-Verordnung im September für mehr Klarheit sorgt. Und auch wenn der Grundgedanke der Transparenz über die Weiterverarbeitung von unseren Daten erstrebenswert ist, sind viele Verbraucher genervt vom überquellenden E-Mail Postfach und ständigen „Akzeptieren“ klicken.

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