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Selfimprovement
Dieses Phänomen sorgt dafür, dass du nur durch Unglück dauerhaft glücklich wirst

Dieses Phänomen sorgt dafür, dass du nur durch Unglück dauerhaft glücklich wirst

Annina Frey | 20.10.17

Phasen des Unglücks sind im Leben unerlässlich, damit du als Persönlichkeit wachsen und glücklich werden kannst. PTG nennen Experten dieses Phänomen.

PTG – das steht für „Post-Traumatic Growth“. Zat Rana beschreibt auf Medium, was es damit auf sich hat: Wenn du dir einmal vorstellst, du bekämst morgen die Diagnose einer tödlichen Krankheit und es blieben dir nur noch wenige Wochen zu leben, wie würdest du deine verbleibende Zeit verbringen? Heißt es nicht immer, dass die Tragödien im Leben den Blick für das wirklich Wichtige öffnen? Dass sich Betroffene plötzlich Zeit für Freunde, Familie oder all die Abenteuer auf ihrer „Bucket List“ nehmen, anstatt Überstunden auf der Arbeit zu fristen oder sich Sorgen um ihre finanzielle Situation, den Porsche oder die Rolex zu machen? Auch, wenn der Schicksalsschlag nicht ganz so dramatisch ist und du noch viele weitere schöne Jahre lebendig verbringst, gehören die unglücklichen Phasen zum Leben und stellen laut PTG-Theorie die Grundlage für die glücklichen dar.

Schlechte Phasen ergeben nicht immer einen Sinn, sind aber unvermeidlich

Gehörst du zu den Menschen, welche an Schicksal glauben? Daran, dass alles im Leben seinen Sinn ergibt, auch – oder vor allem – das Unglück? Hieran scheiden sich die Geister. Fakt ist aber: Unglück sorgt stets für eine persönliche Weiterentwicklung und in den meisten Fällen, wenn nicht gerade eine chronische Depression oder andere Erkrankung zugrunde liegt, folgt auf jede unglückliche auch wieder eine glückliche Lebensphase. Irgendwie sind es ja auch diese „Ups and Downs“, die das Leben ausmachen, oder nicht? Wir brauchen eben genau diese „Downs“, um die „Ups“ hinterher wieder umso mehr zu genießen. Zumindest in der Theorie. In der Praxis begehen stattdessen viele Menschen den Fehler, die guten Zeiten mit „Was-wäre-wenn“-Sorgen zu verplempern und sich mit Ängsten vor Problemen wie Krankheiten, Arbeitslosigkeit & Co. zu belasten, die noch nicht eingetreten sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch niemals eintreten werden.

Positives Denken als das Nonplusultra?

Wenn du dich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigst, wird positives Denken als die Generallösung für all deine Probleme und „Nicht-Probleme“ propagiert. Daran ist durchaus ein wahrer Kern zu finden. Denn gemäß selbsterfüllender Prophezeiung wird dir im Leben widerfahren, wovon du ohnehin ausgehst. Hast du also ein negatives Gedankenbild, lässt der nächste Schicksalsschlag gewiss nicht lange auf sich warten. Denkst du hingegen positiv, wirst du erfolgreicher durchs Leben gehen – auch, weil du dich von Rückschlägen weniger beeindrucken lässt. Stichwort: Resilienz.

Glück ist kein Geschenk der Götter. Es ist die Frucht der inneren Einstellung.
– Erich Fomm

Aber leider ist es am Ende dann doch nicht ganz so einfach. Denn positives Denken bringt einen großen Nachteil mit sich: Du wirst am Ende immer – oder sagen wir häufig – enttäuscht sein. Es ist für unser Gehirn äußerst schwierig, zukünftige Gefühle zu erahnen. So fühlen sich Lottogewinner meist weniger glücklich als erwartet, andersherum fühlt sich aber auch die Schreckensdiagnose am Ende weniger schlimm an als gedacht. Wir können eigentlich nur grob erahnen, wie uns ein zukünftiges Ereignis emotional berühren wird. Das Gehirn nutzt diese Vorahnung, um wichtige Entscheidungen zu treffen, wie einen Jobwechsel, einen Umzug oder eine Trennung. Leider irrt es sich in den meisten Fällen und der neue Traumjob, die Traumpartnerin oder das Traumhaus fühlen sich am Ende doch nicht so traumhaft an. Es sind demnach die überzogenen Erwartungen, welche hinterher für Enttäuschung sorgen und dich dadurch deines wahren Glückes berauben.

Du solltest deine Resilienz niemals unterschätzen

Auch wenn das schlimmste Horrorszenario Wirklichkeit wird, steckst du es also mit hoher Wahrscheinlichkeit besser weg als gedacht. Deine Resilienz, sprich Widerstandsfähigkeit beziehungsweise Fähigkeit zur Krisenbewältigung, solltest du niemals unterschätzen. Diese Erkenntnis kann dir dabei helfen, unnötige Zukunftsängste loszulassen, das Glück des Moments zu genießen und positiv zu denken. Nur eben nicht zu sehr.

Wie hängen also Unglück und Glück zusammen?

Denn die Fähigkeit, Erwartungen zu regulieren und in regelmäßigen Abständen an Veränderungen anzupassen, ist laut Wissenschaftlern ein wichtiger Schlüssel zum persönlichen Glück. In negatives Denken umzuschlagen, wäre nicht nur aufgrund der selbsterfüllenden Prophezeiung eine schlechte Idee. Stattdessen geht es darum, die Angst vor Schicksalsschlägen loszulassen, im Moment zu leben und sich zu entspannen. Du solltest das Unglück als Chance sehen, deinen Fokus neu auszurichten, Sinn im Leben zu finden oder dich dank PTD als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Unglück erdet dich, befreit dich von überzogenen Erwartungen und bringt dich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Und dieser am Ende ist meist weniger hart als befürchtet. Das ist eben der Streich, den dir dein Gehirn gespielt hat und der Grund, weshalb es ohne Unglück auf der Welt wohl auch kein Glück gäbe, sondern nur Enttäuschung aufgrund überzogener Erwartungen.

Oder was denkst du? Ist eine Leben ohne „Downs“ möglich? Und wenn ja, wie? Wie stehst du zu positivem beziehungsweise negativem Denken?

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