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Selfimprovement
Außenseiter im Büro: Wie du dich gekonnt ins Team integrierst

Außenseiter im Büro: Wie du dich gekonnt ins Team integrierst

Michelle Winner | 30.08.18

Als neuer Kollege am Arbeitsplatz fühlt man sich oft als Außenseiter. Doch schon kleine Handlungen können dir helfen dich zu integrieren und Teil des Teams zu werden.

Nicht nur fachliche Kompetenz wird heutzutage von Arbeitgebern gefordert, sondern auch soziale. Ein Mitarbeiter soll sich integrieren können und teamfähig sein. Und auch für das eigene Wohl ist es wichtig, dass man am Arbeitsplatz ein Gefühl von Zugehörigkeit hat. Doch was, wenn dem nicht so ist? Gerade zu Beginn eines neuen Jobs können unangenehme Situationen auftreten: Alleine zu Mittag essen, sich in Meetings außen vor fühlen oder nicht an den Gesprächen der Kollegen teilhaben können. In einen eingeschworenen Zirkel Mitarbeiter aufgenommen zu werden ist nicht immer einfach. Manchmal fühlt es sich an wie in der Schule, wenn eine Clique zusammen Spaß hat und man selbst nur daneben stehen kann. Doch schon fünf einfache Tipps können verhindern, dass man am Arbeitsplatz der Außenseiter wird.

1. Analysiere deine Situation

Zunächst solltest du dich fragen, ob es überhaupt ein Problem gibt. Nervosität und Unsicherheit können schnell dazu führen, dass du dich kleiner machst als du bist. Wenn du von Anfang an davon ausgehst, niemand würde dich mögen, dann setzt du dich selbst unbewusst in die Rolle des Außenseiters. Und auch aus dem Verhalten deiner Kollegen solltest du keine voreiligen Schlüsse ziehen. Jemand lächelt dich auf dem Flur nicht an oder integriert dich nicht in ein Gespräch an der Kaffeemaschine? Das bedeutet nicht zwingend, dass derjenige dich nicht leiden kann. Wenn du neu bist, kennen dich deine Kollegen schlichtweg noch nicht und nicht alle sind der Disziplin des Small Talks mächtig. Das Eis muss erst gebrochen werden. Bevor du also davon ausgehst, dass deine Kollegen dich bewusst ausschließen, empfiehlt Autorin Lisa Evans Folgendes:

Examine the evidence objectively, and remember, you don’t need to be the most popular person at the office to be able to fit in, but if you are truly struggling with a lack of respect and connection and it’s affecting your ability to do your job, then you will need to take steps to fit in.

2. Knüpfe nach und nach einzelne Beziehungen

Anstatt dich sofort mit einer großen Gruppe anzufreunden, solltest du dich zu Beginn auf einzelne Personen fokussieren. Zunächst eine Beziehung zu nur einem Kollegen aufzubauen ist einfacher als direkt die große Masse von dir zu begeistern. Am Besten versuchst du jemanden mit gemeinsamen Interessen zu finden. Vielleicht hat dein Büronachbar Kinder im selben Alter? Vielleicht triffst du auch auf jemanden mit demselben Hobby oder einen Fan desselben Sportvereins. Diese Gemeinsamkeiten können enorm dabei helfen dich zu integrieren. Und hast du erst einmal eine Beziehung zu jemandem aufgebaut, werden andere Kollegen automatisch folgen. Denk nur immer daran, dass du nicht mit allen befreundet sein muss. Ein oder zwei Vertrauenspersonen bei der Arbeit können schon genügen.

3. Zeige deine Qualitäten

Ein weiterer Weg, um Zugehörigkeit zu schaffen, ist deinen Wert aufzuzeigen. Du hast deine Stelle nicht ohne Grund bekommen, also beweise deinen Kollegen, was du kannst. Und vor allem solltest du dabei hilfsbereit sein. Jemand kommt bei einem Projekt nicht weiter? Biete deine Hilfe an und löst das Problem gemeinsam. Die professionelle Teamarbeit kann dazu führen, dass auch ein persönlicher Bund geschlossen wird.

Showing your value is a great way to bridge the gap and build meaningful connections with your coworkers.

4. Bemühe dich um Anschluss

Kontakte knüpfen geht von zwei Seiten aus. Erwarte also nicht nur, dass deine Kollegen einen Schritt auf dich zumachen, sondern gehe den Schritt selbst. Wenn du das Gefühl hast außen vor zu sein, beobachte dein eigenes Verhalten. Bemühst du dich überhaupt um Anschluss? Zugehörigkeit kannst du auf allerlei Wegen schaffen. Führe Small Talk an der Kaffemaschine oder dem Kopierer. Setze dich beim Mittag an den Tisch von einem Kollegen. Und nimm vor allem auch an internen Events, wie einem gemeinsamen BBQ teil. Außerdem trägt auch Höflichkeit zur Steigerung deiner Beliebtheit bei. Grüße also andere Mitarbeiter, die an deinem Schreibtisch vorbeikommen oder die du auf dem Flur triffst und vergiss auch die Zauberworte Bitte und Danke nicht.

You may not become best buddies, but these moments of connection can help to foster trust and respect, creating a happier and more supportive work environment.

5. Sei bereit einen Schlusstrich zu ziehen

Manchmal sind jedoch alle Bemühungen umsonst. Wenn du dich auf der Arbeit grundsätzlich unwohl fühlst und deine Werte nicht mit denen der Firma einhergehen, ist es besser die Notbremse zu ziehen. Und den ganzen Tag von Menschen umgeben zu sein, mit denen du partout nicht auf denselben Nenner kommst, kann sich schnell negativ auf deine Produktivität und Psyche auswirken. Nichts schadet deiner Karriere mehr, als ein toxisches Arbeitsumfeld. Daher rät auch Evans:

Your job is a significant part of your life, and going to work should not be a source of stress and anxiety.

Kommentare aus der Community

Ani Tram am 25.08.2021 um 15:42 Uhr

Ich bin seit fast 10 Jahren ganztags in ein – und demselben ärztlichen Sekretariat einer größeren Unfallklinik und auch in derselben Abteilung tätig, hatte vorher einen anderen Job den ich 25 Jahre ausgeübt habe (Krankenschwester).

Dazu muss man sagen, ich komme aus NRW und meine Kolleginnen sind durchweg bayrisch. Vielleicht spielt das auch eine Rolle. Ich denke schon. :-)

Wir haben in unserer Abteilung 2 Halbtagskräfte (die eine 15 Jahre im Haus und die andere 18 Jahre im Haus) und mit mir insgesamt 2 Ganztagskräfte.
Meine Ganztagskollegin zählt eigentlich zum Inventar (35 Jahre im Haus und ist zudem auch die ganze Zeit in derselben Abteilung).
Die beiden Halbtagskräfte nehmen mich eigentlich nur an (zumindest habe ich so das Gefühl) wenn die andere Ganztagskollegin nicht da ist und sie etwas nicht wissen bzw. Fragen haben.
Ansonsten darf ich bei Gesprächen mal ein oder zwei Sätze sagen, die aber eigentlich nicht interessant sind für sie, oder aber sie wiederholen das von mir gesagte und dann wird es mit “ ahh“ oder “ ach echt“ kommentiert, so, als wenn es meinen Kommentar vorher nie gegeben hätte.
Gespräche von mir werden grundsätzlich von meinen anderen Kolleginnen übersprochen bzw überredet. Im wahrsten Sinne. Entweder können sie nicht zuhören oder sie wollen einfach nicht zuhören.
Man fällt einfach in einen angefangenen Satz von mir und konzentriert sich dann auf andere Kollegen oder aber man ist dann bei Gesprächen einfach außen vor.

Bin ich allerdings alleine in der Abteilung und die 2 Halbtagskolleginnen sind noch anwesend, dann ist man plötzlich “ da“ oder auch wenn es z.B. Fragen gibt. Merkwürdig, oder ;-) ?
Ich habe dieses Phänomen schon mal angesprochen, aber dann ist ja alles nicht so und ich bin scheinbar zu empfindlich.
Naja, es wird sich nichts ändern.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich mit fast 57 Jahren meine feste Stelle mit Sicherheit nicht aufs Spiel setze, auch wenn ich es gerne würde.
Aber das Risiko wäre mir viel zu hoch.

Ich denke, der Unterschied liegt sicher auch daran, dass die Mentalität sehr sehr unterschiedlich ist und auch der Humor total verschieden. Ironie wird zum Beispiel überhaupt nicht verstanden sondern eher jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Das macht es nicht einfacher und ist auch ziemlich anstrengend wenn man immer überlegen muss was man sagt.
Aber es ist eben wie es ist. Da muss ich jetzt noch 10 Jahre durch.

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MO am 31.08.2018 um 06:35 Uhr

Leider musste ich schon mal die bittere Erfahrung machen, nicht ins Team aufgenommen zu werden. Es hängt nämlich auch vom vorhandenen Team ab, ob das gewillt ist, eine Neue zu aktzeptieren. In meinem Fall ist es zum Mobbing gekommen und nach 3 Jahren habe ich die Firma verlassen.
Man leidet unter Selbstzweifeln und Minderwertigkeitsgefühlen, hatte sogar schon Hautausschlag. Ich habe sonst nie Probleme gehabt, mich in ein Team zu integrieren …

In meinem neuen Job ist es genau umgekehrt: bestens aufgenommen und wertgeschätzt.

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Superhero am 25.08.2021 um 10:51 Uhr

Das macht Mut, denn doch die Firma zu wechseln. Bin in genau der ausgeschlossenen Situation. Ich werde ausgeschlossen, weil mein Vorgesetzter meine Kompetenz fürchtet.

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