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Social Media Marketing
Was man von Twitter über die Welt lernen kann

Was man von Twitter über die Welt lernen kann

Arne Behr | 10.05.12

Zwei Blogger haben über 1 TB an Tweets gesammelt und ausgewertet. Und ganz nebenbei die Welt verstanden.

Zwei MIT-Studenten haben in einer großen Studie mehr als 1 Terabyte an Tweets analysiert und daraus einige mehr oder weniger nützliche Erkenntnisse gewonnen. Im Folgenden eine Kostprobe der interessantesten Forschungsergebnisse.

(Un)Zeiten

Um zunächst einen Richtwert für die Anzahl aller Tweets eines bestimmten Zeitraumes zu erhalten, wurde das Vorkommen des (englischen) Wortes „a“ aufgezeichnet, also einem der neutralsten und häufigsten Worte des englischen Sprachgebrauchs. Das Ergebnis zeigt den signifikant niedrigeren Gebrauch von Twitter am Wochenende.

Wann schläft/isst/arbeitet Stadt XY? Im aufgeführten Beispiel ist es Boston, das auf die Begriffe „sleep“, „sleeping“ und „bed“ hin untersucht wurde. Die überwältigende Mehrheit plant um Zwölf zu schlafen, ab vier und fünf  Uhr nachts können Einbrecher sich dann wirklich sicher fühlen.

Events

Auch die Ausschläge zu bestimmten Events und anderen aktuellen Anlässen sind hochinteressant. Beim Begriff  „Goldman Sachs“ beispielsweise ist eine klare zeitliche Verbindung zu einem NY Times-Artikel auszumachen.

Besonders beeindruckend auch die Twitterreaktionen auf die „State of the Union-Rede“ von Barack Obama.

Gefühle und Stimmungen

Schließlich lassen sich durch Tweets hervorragend Stimmungen und Gefühle zeichnen: so ergab sich durch eine manuelle Klassifizierung von einzelnen Tweet-Blöcken nach bestimmten Kriterien ein konzises Stimmungsbild, wie die Graphen eindrucksvoll dokumentieren: die weitgehende Deckungsgleichheit der beiden Kurven spricht dafür. Unter anderem wird das Ergebnis zu Beginn dadurch erweitert, dass die Leute am Wochenende nicht nur weniger twittern, sondern im Verhältnis auch signifikant glücklicher sind.

Und auch Rückschlüsse auf die Rede Obamas gibt es, verknüpft mit den Worten „Energy“ und „Economy“. Der negative Ausschlag zum Zeitpunkt der Rede fällt als Erstes auf.

Schließlich schließt der Report mit einer stichprobenartigen Erhebung der Gesamtzahlen von Benutzern zu bestimmten Stunden seit der Geburt von Twitter. Auch hier können interessante Erkenntnisse gewonnen werden, beispielsweise der erste riesige Ausschlag nach oben im April 2009, der im Mittel erst Ende 2011 wieder erreicht wird. Damals brachte Twitter sein Search Feature auf den Markt. Und wer jetzt noch nicht genug hat, der Blog lädt zum „Mitspielen“ ausdrücklich ein und auch weitere Daten gibt es dort.

Kommentare aus der Community

puyol5 am 10.05.2012 um 10:33 Uhr

Auch ich habe mir die Twitter API zunutze gemacht, um mehr über die Welt zu erfahren. Im Gegensatz zu den beiden Amerikanern betrachte ich keine einzelnen Tweets, sondern allein die Beziehungen zwischen Usern untereinander und zu Themen. So lässt sich u.a. herausfinden, wer zu welchen Themen wirklich etwas zu sagen hat. http://soziometrie.ch/r/de/

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