Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Social Media Marketing
Werbung in Whatsapp trotz Unabhängigkeit von Facebook?

Werbung in Whatsapp trotz Unabhängigkeit von Facebook?

Heiko Sellin | 21.01.15

Facebook könnte in WhatsApp Werbung schalten lassen. In welcher Form ist noch unklar. Facebook-Vize-Präsident David Marcus gibt einen Einblick.

Auf die User des Kurznachrichtendienst WhatsApp könnte zukünftig Werbung zukommen – das ließ sich auf der Digital Life Design Conference in München mit Facebook-Vize-Präsident David Marcus zumindest zwischen den Zeilen heraus lesen. Wann, das ist wohl noch offen. Zurzeit testet der Social-Media-Riese mit seinem eigenen Messenger Werbeanzeigen- und Native-Advertising-Modelle aus, die dann im gleichen Stil für WhatsApp übernommen werden könnten. Auch ein Kanal für Unternehmen zur Kommunikation mit Kunden wird derzeit geprüft.

Facebook hat keine Eile, will das Potential von 500 Millionen Nutzern aber ausnutzen

Knapp ein Jahr ist es nun her, dass Facebook den Kurznachrichtendienst WhatsApp für 23 Milliarden Dollar übernommen hat. Bislang blieb alles wie gehabt, das Zuckerberg-Team unternahm nichts, um seinen neueste Errungenschaft zu monetarisieren. Am Dienstag gab Facebooks Vize-Präsident auf der DLD in München bekannt, dass zwar der Komfort der User auch in Zukunft Vorrang hätte, Facebook aber das durchaus in Erwägung ziehe, zukünftig Geld mit dem Nachrichtendienst zu verdienen. Aus unserer Sicht völlig verständlich, schließlich muss sich die Milliarden-Investition auch irgendwann auszahlen.

Wir wollen die App nicht mit Werbung zukleistern. Wenn es uns egal wäre, könnten wir das machen – und bei 500 Millionen Nutzern jede Menge Geld verdienen,

sagt David Marcus, der von Ebays Bezahldienst Paypal zu Facebook gekommen ist.

Demnach teste das Zuckerberg-Team derzeit mit seinem Facebook Messenger mehrere Werbeformen. Dazu würden gesponserter Content sowie eine Möglichkeit für Unternehmen zählen, über den Messenger mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Die Größe und die Platzierung von Anzeigen würde zurzeit auch geprüft werden. Kosten soll WhatsApp aber auch zukünftig definitiv nichts. David Marcus hierzu:

Wir haben derzeit kein Interesse, ein Bezahlgeschäft aufzubauen. Es ist vereinbart, dass einige neue Funktionen, die wir testen, mit der Zeit bei Whatsapp integriert werden können. Das wird auch bei den Ideen zum Geldverdienen der Fall sein.

WhatsApp bleibt WhatsApp, Facebook bleibt Facebook

Eine Zusammenführung beider Dienste schloß Marcus aus. Der Firmensitz bleibe auch zukünftig separat und auch eine Daten-Zusammenlegung sei ausgeschlossen. Lediglich ein kurzes Austauschen über Strategien würde stattfinden. Beide Unternehmen hätten zurzeit das Ziel, die eine Milliarde-Nutzer-Grenze zu knacken. Mit 700 Millionen User steht WhatsApp schon jetzt mehr als gut da.

WhatsApp soll in Zukunft weiterhin der kurzen Kommunikation dienen, der Facebook-Messenger hingegen mit weiteren Features ausgestattet werden. Während der FB-Messenger mit dem Facebook-Account verbunden ist, können User WhatsApp nur mit ihrer Handy-Nummer nutzen. „Eine Art neue Version der SMS“ betitelte David Marcus die Zukunftsversion von WhatsApp.

Sprachnachrichten sind im Kommen

Dass die Kommunikation zwischen den beiden Unternehmen funktioniert, beweist die neueste Entwicklung von Facebook. Über WhatsApp ist es nämlich seit einiger Zeit möglich, Sprachnachrichten zu verschicken. User können schlicht auf einen Mikrophon-Button klicken, etwas einsprechen und dies dann als Nachricht versenden.

Facebook hat den Erfolg dieser Methode registriert und experimentiert seit einiger Zeit mit einem System, das Gesprochenes in Schrift umwandelt. Dadurch erhofft sich Facebook einen weiteren Vorteil gegenüber von anderen Kurznachrichtendiensten. Facebooks Vize-Präsident machte deutlich, in welche Richtung dies gehen wird:

Üblicherweise versuchen die Menschen, besonders klar und deutlich zu reden, wenn sie mit Computern sprechen.

Dies sei mit der neuen Funktion, die derzeit bei einem ausgewählten kleinen Kreis an Usern in den USA getestet wird, nicht mehr nötig.

Quelle: n-tv

Kommentare aus der Community

Marcone am 26.02.2015 um 09:52 Uhr

Weiter so

Antworten
Dominik am 22.01.2015 um 01:51 Uhr

Bei dem Investment war der Monetarisierungsweg absehbar, erst recht im Rahmen einer Aktiengesellschaft, wo man solche Übernahmen nicht einfach nur mit Machtsicherung rechtfertigen kann. Es wird sich vermutlich am Design einiges ändern müssen, damit Ads in Whatsapp nicht zum Ärgernis der Mehrheit wird und die Konkurrenz wird alles versuchen, diesen Schritt zum eigenen Vorteil zu nutzen.

Antworten
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*