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Technologie
Sterben Print-Prospekte aus? „Not in my lifetime“!

Sterben Print-Prospekte aus? „Not in my lifetime“!

Bernhard Koch | 27.03.13

In gedruckte Kataloge und Prospekte als Marketingkanal wird weiterhin viel investiert. Ob das heutzutage noch sinnvoll ist, erfährst du hier.

Auf ihrer knallbunten Website hat die Australian Catalogue Association einige interessante Zahlen zur Nutzung von gedruckten- und Online-Prospekten und Katalogen anzubieten. So hat das australische Marktforschungsinstitut Roy Morgan bei einer Befragung von Juli 2011 bis Juni 2012 herausgefunden, dass 70% der Australier ab 14 Jahren noch Print-Prospekte lesen. Online-Prospekte dagegen erreichen nur eine Leserschaft von 11%.

Eine relativ vorhersehbare Kurve zeichnet sich im Verhältnis Print zu Online in Verbindung mit dem Alter der Befragten ab. Ältere Leser bevorzugen Papier. Eine Überraschung hat die Statistik doch zu bieten: Die Altersgruppe der 14 bis 24-Jährigen liest 40% weniger gedruckte Prospekte als die der 25 bis 34-Jährigen. Letztere ist mit 15% am ehesten an Online-Prospekten und generell dem Kauf von Produkten über das Internet interessiert. Durchschnittlich 42% von ihnen nutzen jeden Monat Online-Shops.

austrs

60% der Werbebudgets

Am Leben gehalten wird dieser Marketingkanal durch eine Investition von ca. 1,5 Milliarden USD im Jahr, also 60% der gesamten Werbeausgaben australischer Retailer. Eine ähnliche Sprache sprechen Zahlen aus den Vereinigten Staaten:

Im Jahr 2011 wurden mehr als 12,5 Milliarden gedruckte Prospekte und Kataloge an Haushalte in den USA verschickt. Aus diesen haben ganze 90 Millionen Bürger mindestens ein Produkt bestellt, also rund 29% der damaligen Gesamtbevölkerung. Laut der Direct Marketing Association ist dieser Werbekanal stolze 30 Mal so effektiv wie der digitale Gegenpart.

Einen Grund für den Erfolg der Printprodukte sieht Shawn Brown von SBC Advertising im Internet-Nutzungsverhalten der Konsumenten:

Es ist einfacher, Werbung im Internet zu ignorieren, weil die Menschen ihr Blickfeld beim Surfen gezielt auf die Mitte des Bildschirms einschränken. Wenn man jedoch einen Prospekt aus seinem Briefkasten holt, schaut man zumindest auf das Cover.

Wer braucht denn noch Papierkram?

Laut Brown hat der Frauenbekleidungs-Retailer Coldwater Creek im Jahr 2009 bereits einen Versuch gestartet, sich von dem archaischen Medium zu verabschieden. Das Ergebnis: Mit einer drastischen Reduktion der Auflagen für Kataloge und Prospekte sanken die Einnahmen in den Keller. Sogar die Verkaufszahlen aus dem Internethandel litten stark, was die Entscheidungsträger letztendlich zu einer Kehrtwende bewegt hat.

Ist dieses Beispiel überhaupt bezeichnend für die Gesamtsituation? Brauchen Werbetreibende in Zeiten des Siegeszuges digitaler Angebote etwa doch keine Print-Produkte mehr? Brown hat dazu eine sehr deutliche Meinung:

Ich finde es lustig, wenn Leute sagen, dass Print in ein paar Jahren tot sein wird. So wird es nicht sein. Nicht zu meinen Lebzeiten.

Kommentare aus der Community

Predrag Gasic am 27.03.2013 um 12:35 Uhr

Das „Papier“ stirbt nicht. Es verlagert sich. Wird digital. Wird Digital Published App.

Antworten
Predrag Gasic am 27.03.2013 um 12:23 Uhr

Hallo.

Zu diesem Thema und Beitrag haben wir einen Artikel verfasst.

Im Gegensatz zu den Print Medien, die mit der Zunahme der Ausbringungsmenge der Informationsinhalte (Z.B. Erstellung, Produktion von Broschüren, postalische Versendung, etc.) nur sehr bedingt Kosteneinsparungen realisieren können, ist beim digitalen Produkt (App) nur die erstmalige Erstellung mit Kosten verbunden.

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