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Mobile Marketing
Native Apps vs. Webapps

Native Apps vs. Webapps

Ein Gastbeitrag von Tim Wendorff | 12.03.13

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen nativen Apps und Webapps? Welche Art lohnt sich für meinen Seitenauftritt?

Das Angebot an nativen Smartphone-Apps ist vielfältig. Hinzu kommen unzählige Webapps. Doch wann lohnt sich eigentlich eine native App und wann ist eine Webapp sinnvoll?

Für viele Nutzer liegt der Reiz von Smartphones darin, Apps nutzen zu können. Die Beliebtheit dieser kleinen Programme lässt sich an durchaus beeindruckenden Zahlen ablesen. Über 40 Milliarden Apps wurden allein über Apples App Store seit seiner Einführung im Jahr 2008 heruntergeladen. Schätzungsweise über 800.000 Apps bieten sowohl der Marktplatz von Apple als auch Google Play, welcher das Angebot an Apps für das Android Betriebssystem bereithält.

Über 40 Mrd. App Downloads

Bei allen in diesen Stores angebotenen Programmen handelt es sich um native Apps. Hinzu kommen unzählige Webapps, die der Nutzer oft kostenlos nutzen kann, da diese meist frei im Internet erhältlich sind. Zum besseren Verständnis und um entscheiden zu können, welche dieser App-Gattungen für das eigene Vorhaben sinnvoll ist, sollen diese zunächst genauer betrachtet werden.

Native Apps werden in der Regel speziell für ein Betriebssystem in der dafür notwendigen Programmiersprache erstellt und müssen auf den jeweiligen Geräten installiert werden. Eine App für Android läuft also nicht auf iOS Geräten und umgekehrt. Webapps sind im Grunde Webseiten, die speziell für mobile Endgeräte angepasst sind. Jedes Smartphone kann unabhängig von Hersteller oder Betriebssystem über einen Browser auf die Webapp zugreifen. Beide Ansätze haben ihre Vor- bzw. Nachteile.

Vor- und Nachteile

Nur native Apps sind in der Lage spezielle Geräteeigenschaften wie z.B. Push-Nachrichten, die Kamera oder den Lagesensor in vollem Umfang zu nutzen. Durch den Einsatz von HTML5 ist es zwar auch Webapps zunehmend möglich einige Funktionalitäten anzusprechen, dies jedoch nur sehr limitiert. Bei komplexen oder perfomance-kritischen Vorhaben ist die Erstellung von nativen Apps also unumgänglich.

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Dies hat allerdings Auswirkungen auf den Preis für die App-Entwicklung. Bei nativen Apps ist diese in der Regel komplexer und erfolgt gesondert für jedes Betriebssystem. Dadurch entstehen auch mehrere Code-Basen die später z.B. für Updates gepflegt werden müssen. Eine Webapp wird über den Browser aufgerufen, d.h. der Code hierfür liegt wie bei jeder Webseite auch, auf dem Webserver. Damit gibt es nur eine zu pflegende Code-Basis für alle Endgeräte (wenn man Anpassungen für Browserkompatibilität außer Acht lässt). Jedes Update der Webapp erfolgt ebenfalls über den Webserver, d.h. jeder Nutzer arbeitet automatisch mit der neuesten Version der Anwendung. Das Problem nativer Apps, immer auch mit älteren Versionen klarkommen zu müssen da der Nutzer selbst entscheiden kann ob er ein Update installiert oder nicht, tritt hier also gar nicht auf.

Unterschiede bestehen auch in der Auffindbarkeit der App. So sind Webapps für den Nutzer schwieriger zu finden als native Apps, die durch ihre App-Stores über Vertriebsplattformen mit komfortablen Suchfunktionen verfügen. Einfache Auflistungen von Webapps im Internet sind hier nur ein schwacher Trost.

Native Apps im Vorteil

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklung nativer Apps zu bevorzugen ist, wenn die Anwendung über eine komplexe Nutzeroberfläche verfügen soll, Möglichkeiten bieten soll, welche die Nutzung spezieller Hardwarefunktionalitäten erfordert oder die Performance der Anwendung einen kritischen Faktor darstellt. Immer wenn diese Punkte nicht zutreffen, ist die Erstellung einer Webapp durch ihre schnellere Entwicklungszeit, den geringeren Kosten und der Möglichkeit höherer Update-Frequenzen eine mehr als ernstzunehmende Alternative.

Abschließend sei noch erwähnt, dass diverse Angebote und Frameworks wie Phonegap oder Appcelerator Titanium die Möglichkeit bieten, über Web-Technologien wie HTML5 oder JavaScript native Apps zu erstellen und somit versuchen, die Vorteile beider Methoden zu vereinen. Mit zunehmenden Verbesserungen auf Browserseite sowie bei der Definition des HTML5 Standards, wird die App-Entwicklung mit diesen Technologien in Zukunft voraussichtlich noch einen Siegeszug antreten.

Kommentare aus der Community

easy am 27.08.2013 um 15:09 Uhr

Der Artikel ist an sich sehr schön aber warum musste man die hässliche YouTube WebApp für den 1:1 Vergleich nehmen? Es gibt mittlerweile viele schöne WebApps, die vom Design mit nativen Apps mithalten können.

Antworten
Alexander Frey am 13.03.2013 um 09:00 Uhr

Eine wirklich gute Zusammenfassung über die Vor- und Nachteile – sicher eine gute Entscheidungshilfe! Was die Vermarktung angeht, bin ich allerdings nicht ganz einverstanden. Eine WebApp muss der Nativen da nicht unbedingt nachstehen. So kann ich doch auch meine WebApp in die Stores bringen – diese sind ja nicht nur Nativen vorbehalten. Weiter kann – nein sollte ich als Anbieter der WebApp diese doch konsequent in meinem Marketing einbinden über QR-Codes, Links, etc., auf sämtlichen Printprodukten und im Netz. Vielleicht bringe ich die App dann sogar noch gezielter dahin wo sie hinsoll! Im AppStore kann es sein, dass ich gar nicht so schnell gefunden werde!

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