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Karrieretipps
Von Purpose Manager bis Ethno Data Scientist: Die zukünftigen Marketing-Spezialist:innen

Von Purpose Manager bis Ethno Data Scientist: Die zukünftigen Marketing-Spezialist:innen

Ein Gastbeitrag von Simone Schiebold | 09.09.21

Gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen wie die Pandemie, der Klimawandel oder die Digitalisierung verändern Konsument:innen- und Informationsbedürfnisse und lassen neue entstehen. Darum sollten Unternehmen mit neuen Fachkräften planen und Kompetenzen weiterentwickeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Was bedeutet der gesellschaftliche Wandel für das Online Marketing und für seine zukünftigen Themen? Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden neue Zukunftsmacher:innen das Online Marketing mitgestalten. Warum? Weil die Gesellschaft von langfristigen Mega-Trends, wie Gesundheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, beeinflusst wird. Darauf muss auch das Marketing reagieren. Wo sich Menschen verändern, sollten auch Marketer aktiv werden, um ihnen die richtigen Antworten und die gewünschten Mehrwerte zu liefern. Dazu braucht es aber die richtige Expertise, um diese komplexen Themen an allen Touchpoints entlang der Customer Journey fach- und zielgruppengerecht kommunizieren zu können. Deshalb werden die Mega-Trends neue Jobprofile prägen – und so könnten diese aussehen:

Wohlbefinden mitdenken

Ob Veganismus, Super-Food, Schlaf-Apps oder mentales Coaching: Gesundheit durchdringt alle Bereiche unseres Alltags – und hat durch die Pandemie zusätzlich an Fahrt aufgenommen. Viele Unternehmen werden ihren Erfolg steigern, wenn sie Menschen in ihrem Wohlbefinden und ihrer Achtsamkeit unterstützen oder bei der Optimierung helfen.

Wellbeing Customer Experience Manager bringen sich mit ihrem Fachwissen rund um Customer Experience Design und Wohlbefinden in die Kommunikation ein, damit Kund:innen gesündere Entscheidungen jetzt und in Zukunft treffen können. Entlang der digitalen Customer Journey kreieren die neuen Gesundheitsexpert:innen personalisierte Momente, in denen sie maßgeschneiderte Tipps oder Services zur Verbesserung des Lebensstils anbieten. Sie sind verantwortlich für die gesamte Wellbeing-Unternehmenskommunikation.

Auch die Healthcare-Datenspezialist:innen gehören in die zukünftigen Online Marketing Teams. Wenn Kund:innen mit vernetzten (Sport)Geräten oder anderen Wearables interagieren, ihren Chat Bot für Gesundheitsfragen konsultieren, können sie deren Daten auswerten und daraus wertvolle Verbraucher:innenerkenntnisse gewinnen, die dann zurück in die Produktentwicklung und die Kommunikation fließen.

Unternehmen eine Haltung verleihen

Schon heute wird der Purpose-Gedanke viel diskutiert und ist zu einer wichtigen Marketing-Aufgabe geworden. In Zukunft wird eine Positionierung in Bezug auf Sinn und Zweck nicht mehr verhandelbar sein, sondern ein Muss für jedes Unternehmen – denn die gesellschaftlichen Herausforderungen rund um ökologische, soziale, politische oder kulturelle Probleme werden mehr, nicht weniger. Verbraucher:innen gehen davon aus, dass Unternehmen Stellung beziehen, Haltung einnehmen und Aktionen zeigen.

Die Arbeit von Strategen:innen oder Konzepter:innen ergänzen zukünftig Purpose Manager. Sie helfen bei der Strategie, der Definition und Formulierung eines individuellen Purpose, der Story und den Botschaften. Dazu braucht es Fachwissen, denn Themen wie Klimawandel, Umweltschutz oder soziale Missstände sind enorm komplex und sensibel. Nur so können die Kommunikationsverantwortlichen adäquat und glaubwürdig konzipieren, gestalten und adressieren. Darüber hinaus liegt die Kunst des Purpose Managers in der Differenzierung. Wenn alle Unternehmen zukünftig ihre Haltung kommunizieren, ist es die herausfordernde Aufgabe, nicht im Sea of Sameness unterzugehen. Auch deshalb brauchen diese Marketer individuelles Fachwissen rund um gesellschaftlich relevante Themen.

Ideale Kandidat:innen kombinieren Klima-, Umwelt- oder Sozialwissenschaften mit Marketing-Wissen. Denn ein Purpose Manager muss auch die Klaviatur aller internen und externen Kommunikationskanäle beherrschen und seine Zielgruppen genau kennen, um bei diesen emotionalen Themen auch den richtigen Ton zu treffen. Auch bringt der Purpose Manager Stakeholder und Kooperationspartner:innen zusammen und treibt Kommunikationsprojekte voran.

Digitalisierung sorgt für personalisierte Kommunikation

Selberverwirklichung, Selbstbestimmung und Individualisierung bestimmen schon heute den Zeitgeist. Das lässt sich an gesellschaftlichen Diskussionen ablesen, wie dem Wunsch nach flexibler Arbeit, oder am Konsumverhalten, wenn sich Menschen personalisierte Sneaker bestellen. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser gesellschaftliche Trend auch über die nächsten Jahre halten wird. Die Digitalisierung und das Sammeln von Daten verschaffen dem Marketing neue Möglichkeiten, um Kund:innen noch personalisierter zu adressieren.

Hierfür braucht es Fachkräfte, wie die Ethno Data Scientists. Sie scannen und führen nicht nur massenhaft Echtzeitdaten zusammen, sondern interpretieren diese je nach Bedarf im politischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Kontext für eine Zielgruppenanalyse. Daraus leiten sie dann Kanalempfehlungen für bestimmte Zielgruppen ab, entwickeln authentische Kund:innen-Stories und Marketing-Ideen. Schon die kleinste Erkenntnis aus den Daten trägt zu mehr personalisiertem Content bei und steigert damit das Erlebnis und Engagement.

Darüber hinaus werden Verbrauchertrends immer schnelllebiger und individueller. Dafür wird es zukünftig Marketing Trendspotter geben. Sie kommen aus der Trendforschung und haben ein Gespür für frühes Marktverhalten. Sie sehen Chancen, wo andere noch analysieren. Dazu nutzen sie Daten von Verbraucher:innen und arbeitet mit KI-Algorithmen. Auch sind sie stark mit Trendsettern und Key Influencern vernetzt. So gelingt es ihnen, neues Kund:innenverhalten vorherzusagen, in die Produktentwicklung und -kampagnen einfließen zu lassen und so auch individuell auf neue Mikro-Bedürfnisse reagieren zu können.

Für Marketing- und Agenturverantwortliche heißt es nun, Fachkräfte für Zukunftsthemen zu suchen, einzustellen oder auszubilden, um qualifizierte Antworten und Lösungen für Verbraucher:innen-Trends zu bieten und Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Das setzt eine Veränderung in der Denk- und Arbeitsweise im Marketing voraus. Es geht nicht mehr allein um eine Kommunikationsexpertise oder Kreativität. Vielmehr ist zusätzlich tiefes Fachwissen um gesellschaftliche Themen und Trends erforderlich, um Kund:innen glaubwürdig zu adressieren und ihr Engagement und Handeln zu aktivieren.

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