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Australien verlangt Zahlungen von Facebook und Google

Australien verlangt Zahlungen von Facebook und Google

Aniko Milz | 20.04.20

Die andauernde Coronakrise beschleunigte die Entscheidung der australischen Regierung, einen verpflichtenden Verhaltenskodex zu verfassen, nach dem Facebook und Google kleinere Medienunternehmen für ihre Inhalte bezahlen müssen.

Durch die Einführung eines verpflichtenden Verhaltenskodex könnten Facebook und Google in Australien bald dazu gezwungen werden, einen Teil ihres Gewinns an kleinere Medien abzugeben. Schließlich würden diese einen Großteil der Inhalte erstellen, mit Hilfe derer die Online-Riesen ihre Werbeeinnahmen generieren. Australien wäre damit das erste Land, das eine derartige Regelung durchsetzt.

Die Coronakrise beschleunigte den Entschluss

Die Coronakrise trifft auch Australiens Wirtschaft. Werbeausgaben und -einnahmen seien stark gesunken, gibt Australiens Finanzminister Josh Frydenberg an. Das bedeutet besonders für die kleinen Medienunternehmen eine große Herausforderung. Nachdem Gespräche über einen freiwilligen Verhaltenskodex zu keinem Ergebnis kamen, sah sich die Regierung im Zugzwang.

It’s only fair that those that generate content get paid for it,

erklärt Frydenberg. Nun wird der Verhaltenskodex von der Wettbewerbsbehörde ACCC entworfen. Der erste Entwurf soll bis Juli stehen und dann schnell als Gesetz verabschiedet werden. Demnach müssten Facebook und Google offenlegen, welche Inhalte sie veröffentlichen sowie ihre Klickzahlen und entsprechende Einnahmen. Facebook zeigt der Entscheidung gegenüber Unverständnis. Das Unternehmen gibt an, der ursprünglichen Vereinbarung nach geplant zu haben, bis November einen Entwurf vorzulegen. Dem wäre jetzt von der australischen Regierung zuvorgekommen worden. Google gibt laut Reuters an, mit der Regierung zusammenarbeiten zu wollen. In Anbetracht der Coronakrise stehen viele Länder vor ähnlichen Problemen. Es ist also anzunehmen, dass der Fall in Australien genau beobachtet wird, um selbst eventuell ähnliche Regelungen einzuführen.

Facebook und Google sollen einen Teil ihres Gewinns abgeben

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