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It’s Not About the Money: Beliebteste Studentenjobs sind nicht die bestbezahlten

It’s Not About the Money: Beliebteste Studentenjobs sind nicht die bestbezahlten

Ein Gastbeitrag von Miriam Mayer | 31.10.19

Die meisten Studierenden müssen neben der Uni arbeiten gehen. Eine Studie untersuchte jetzt die beliebtesten Jobs und welche Kriterien den Studierenden bei der Auswahl wichtig sind.

Steigende Mieten und Lebenshaltungskosten führen dazu, dass ein Großteil der Studierenden in Deutschland neben der Uni arbeiten geht. Die Studienreihe „Fachkraft 2030“ mit der Sonderauswertung „Studium und Nebenerwerbstätigkeit“ sowie eine aktuelle Auswertung von Studitemps zum Thema „Beliebteste Studentenjobs“ liefern interessante Einsichten.

Seit September 2012 führt der Beratungsdienstleister Constata in Kooperation mit der Universität Maastricht halbjährlich Befragungen zur allgemeinen und wirtschaftlichen Lebenssituation von Studierenden durch. Die Ergebnisse werden regelmäßig in der Studienreihe „Fachkraft 2030“ publiziert. Studitemps, ein Personaldiensterleister, der Studierende und Arbeitgeber zusammenbringt und durch seine Vermittlungsplattform Jobmensa auf zahlreiche Daten zurückgreifen und User ansprechen kann, liefert die Datengrundlage und hat zuletzt eigene Zahlen veröffentlicht.

Körperliche Arbeit als Ausgleich

Studentische Programmierer, Webentwickler und Software-Tester haben laut aktueller Studitemps-Auswertung die besten Aussichten auf ein gutes Gehalt. Untersucht wurden 12.000 Stellenangebote der Plattform Jobmensa zwischen 1. März und 30. Juni 2019. Der durchschnittliche Stundenlohn liegt für die genannten Berufe bei 15,23 Euro bzw. 15 Euro. Auch soziale Betreuer bekommen im Schnitt fast genauso viel. Die bestbezahlten Jobs sind trotzdem nicht die beliebtesten. Die durchschnittliche Anzahl an Bewerbungen ist beim Logistikhelfer mit 61 mit Abstand am höchsten, obwohl der durchschnittliche Lohn bei nur 10,94 Euro liegt, auf Platz 2 und 3 folgen Empfangsaushilfe (11,04 Euro) und Call-Center-Agent (11,70 Euro). Studitemps CEO Eckhard Köhn erklärt in der Studie, dass nicht nur die Flexibilität in der Logistik oder im Call-Center zu der hohen Anzahl der Bewerber führe, sondern Studenten beispielsweise körperliche Arbeit als Ausgleich zum Lernen schätzten. Die Studie von Studitemps berücksichtigt nicht die Anforderungsprofile der Ausschreibungen, die Hürden für einen Einstieg als Kommissionierer, Empfangsaushilfe oder im Call-Center dürften aber meist kleiner sein als in anderen Bereichen, sodass sich in den Stellenprofilen auch mehr Studierende widerspiegeln und bewerben.

© Studitemps

Signifikante Unterschiede beim Lohnniveau

Der durchschnittliche Stundenlohn der Studentenjobs wird in der Studitemps-Auswertung, die hier auf Daten aus der Fachkraft 2030 Studie von 2019 zurückgreift, mit 12,08 Euro in München am höchsten angegeben, es folgen Hamburg und Nürnberg mit je 11,86 Euro. Studierende sollten sich von diesen Zahlen allerdings nicht täuschen lassen. Laut aktuellem Mietspiegel-Index der F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH zahlt man in München 51 Prozent mehr Miete als im Bundesdurchschnitt, in Hamburg sind es 25 Prozent mehr.

​In den Trend-Städten München, Hamburg und Frankfurt verdienen Studenten am meisten ​– das Geld ist aber durch höhere Mieten auch schnell wieder weg,

sagt Studitemps CEO Eckhard Köhn. Die Erhebungen von Studitemps und seinen Kooperationspartnern zeigen, dass es beim Lohnniveau signifikante Unterschiede unter anderem in Abhängigkeit von Region oder Tätigkeit gibt. Insgesamt zeichnet sich aber ein positives Bild der Entwicklungen der letzten Jahre:

Deutschlandweit sind studentische Löhne stärker gestiegen als studentische Mieten.

© Studitemps

Mit der Sonderauswertung „Studium und Nebenerwerbstätigkeit“ wurden 2018 zusätzlich zur Fachkraft 2030 Studie Daten veröffentlicht, die vor allem den studentischen Arbeitsmarkt beleuchten. Für die Erhebung wurden wie bei jeder bisher veröffentlichten Fachkraft-Studie alle auf Jobmensa registrierten Nutzer angeschrieben. Laut Studitemps PR-Berater Max Marx folgten den Aufrufen im Schnitt circa 20.000 User. Der Fokus der Sonderbefragung lag auf der Entlohnung von studentischen Tätigkeiten, es wurden aber auch Daten zu Jobwahlkriterien abgefragt. Es zeigt sich, dass flexible Arbeitszeiten für die meisten Studierenden das wichtigste Kriterium darstellen, um eine Stelle anzunehmen. Max Marx kann dieses Ergebnis bestätigen:

Studierende suchen oft eine Tätigkeit mit begrenztem Zeitraum, arbeiten gerne auch mal am Wochenende oder nachts, wenn gerade keine Vorlesungen sind, und wollen je nach Stand im Studium gerne mehr oder weniger arbeiten.

Laut Fachkraft 2030 Studie aus 2017 lag die Wunscharbeitszeit der 17.000 Befragten im Schnitt bei 15 Stunden pro Woche, für die vorlesungsfreie Zeit steigt das gewünschte Arbeitsvolumen auf 29,8 Stunden an. Auf diese Erkenntnisse können Arbeitgeber reagieren, indem sie beispielsweise Projekte in die Semesterferien verlagern oder studentische Mitarbeiter einplanen, um Ferien- und Urlaubszeiten von Festangestellten zu überbrücken.

Rahmenbedingungen wichtiger als Arbeitsinhalte

Als zweit- und drittwichtigste Jobwahlkriterien wurden von den Studierenden Gehalt und ein kurzer Anfahrtsweg genannt. Diese Antworten zeigen, dass die Rahmenbedingungen einer Stelle für Studierende von größerer Bedeutung sind als Arbeitsinhalte. Die Kriterien abwechslungsreiches Tätigkeitsprofil, Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und verantwortungsvolle Tätigkeit landeten auf den Rängen 4, 5 und 6. Trotzdem gehen mehr als 50 Prozent der Befragten von positiven Effekten ihrer studentischen Nebenerwerbstätigkeit auf den späteren Berufseinstieg aus.

Laut Studitemps-Auswertung arbeiten von knapp 3 Millionen Immatrikulierten in Deutschland circa 2/3 neben dem Studium, das sind rund 2 Millionen Studierende, die regelmäßig zur Wertschöpfung und Wirtschaftskraft des Lands beitragen. Studentische Mitarbeiter sind demnach kein Randphänomen, sondern eine ernstzunehmende Größe. Dass dies auch von Arbeitgebern bemerkt wurde, zeigt die Entwicklung der studentischen Löhne. Ostdeutschland hinke zwar noch hinterher, erläutert Studitemps CEO Eckhard Köhn in der Studie, generell ist er aber zufrieden:

​Es gibt auch positive Entwicklungen. So ist das durchschnittliche Gehalt für Studenten bundesweit seit 2014 um 22 Prozent gestiegen – von 9,23 Euro auf 11,29 Euro.

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