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Karrieretipps|Selfimprovement
Frühaufsteher vs. Langschläfer: Wer ist erfolgreich, wer ein Genie?

Frühaufsteher vs. Langschläfer: Wer ist erfolgreich, wer ein Genie?

Michelle Winner | 16.07.19

Die einen sind produktiv, aber unflexibel, die anderen kreativ, aber faul: Es wird Zeit, die Vorurteile zu untersuchen und festzustellen, ob die Lerchen oder die Eulen das Rennen machen.

Es ist ein ewiger Kampf, in welchem die Meinungen weit auseinander gehen: Frühaufsteher oder Langschläfer? Wer hat den besseren Tagesrhythmus, wer lebt gesünder und wer ist erfolgreicher? Welche der beiden Sorten Mensch, die gern als Lerche und Eule bezeichnet werden, du bist, ist übrigens genetisch veranlagt. So wurde in einer Langzeitstudie mit ca. 90.000 Teilnehmern festgestellt, dass etwa 15 Gene dafür verantwortlich sind, wie unsere innere Uhr tickt. Zudem wurde ermittelt, dass Frauen häufiger Frühaufsteher sind als Männer. Doch Genetik hin oder her? Wer macht denn nun das Rennen in diesem ewigen Kampf?

Unterschiede, Vorurteile und Fakten schnell erklärt

Die Unterschiede zwischen Frühaufstehern und Langschläfern dürften auf der Hand liegen: Während die ersteren früh aus den Federn springen, morgens energiegeladener sind und dafür am Abend schnell müde werden und eher ins Bett gehen, ist es bei letzteren genau umgekehrt. Diese schlafen am liebsten lange, kommen nur schwer aus dem Bett und werden erst im Laufe des Tages richtig aktiv, besonders eben in den Abendstunden. Vor Mitternacht fallen sie nur selten in die Kissen. Abgesehen davon, kamen diverse Studien noch zu anderen Erkenntnissen. Die Lerchen hätten demnach oft einen erhöhten Blutdruck, leiden seltener an Schlafproblemen und sind weniger anfällig für Depressionen als die Eulen. Und tatsächlich ist ein großes Problem der Langschläfer, dass der gesellschaftliche Tagesrhythmus eher auf die frühen Vögel ausgerichtet ist.

Vorurteile gibt es über beide Gruppen von Menschen. Die Langschläfer gelten oft als faul und undiszipliniert. Dabei zeigen Studienergebnisse, dass sie flexibler, kreativer und sozialer sind als ihre Gegenspieler. Die Frühaufsteher werden als besonders fleißig und produktiv angesehen, gleichzeitig aber auch als spießig und prüde. Und tatsächlich wirkt sich das frühe zu Bett gehen auf das Sozialleben der Lerchen aus. Hinzu kommt, dass sie oft nur schwer mit Veränderungen umgehen können.

Darum ist es gut, ein Frühaufsteher zu sein

Wie bereits erwähnt, ist unser Alltag eher auf die Lerchen abgestimmt. Nicht umsonst heißt es immer wieder „Morgenstund‘ hat gold im Mund“. Tatsächlich nutzen die meisten Lerchen ihr frühes Aufstehen produktiv: Entweder strukturieren sie ihren Tagesablauf, stärken sich mit einem Frühstück oder treiben Sport. Dadurch halten sie sich fit und müssen sich nicht nach einem anstrengenden Tag noch ins Fitnessstudio schleppen. Zudem beginnen die Frühaufsteher auch meist früher mit der Arbeit und machen dementsprechend eher Feierabend. Dadurch entsteht der Eindruck, dass sie mehr von ihrem Tag hätten. Lerchen sind, bei der Arbeit angekommen, auch meistens direkt bei der Sache, gähnen nicht die ganze Zeit vor sich her und erledigen ihre Arbeit oft sorgfältiger – zumindest zeigen das Studien.

Und tatsächlich scheint der Mythos von der erfolgreichen Lerche nicht ganz unbegründet. Viele der Top-Manager der Welt stehen früh am Morgen auf: Bei Tim Cook klingelt der Wecker um 3:45 Uhr, bei Claus Hipp um 4:30 und bei Jack Dorsey um 5:30. Statistisch gesehen stehen Führungskräfte eine Stunde eher auf, als die Durchschnittsperson. Gleichzeitig sei an dieser Stelle die Frage offen gelassen, ob viele Manager sich an die Formel „früh ins Bett = früh aufstehen“ halten, oder ob sie trotz allem lang wach bleiben und einfach weniger Stunden Schlaf in Kauf nehmen. Was gesundheitstechnisch wieder ein Risiko darstellt. Nichtsdestotrotz haben Lerchen diverse Vorteile was ihren Tagesrhythmus angeht, da dieser in der Gesellschaft eher anerkannt ist.

Darum ist es gut, ein Langschläfer zu sein

Dadurch, dass der Alltag auf Lerchen angepasst ist, haben Eulen oft das Gefühl, hinterherzuhängen. So stellt sich unterbewusst Stress ein. Diesen wollen sie kompensieren, indem sie versuchen Frühaufsteher zu werden – mit dem Ergebnis, dass ihr Biorhythmus komplett durcheinander gerät. Am Ende stehen sie dann zwar unter der Woche um sechs Uhr auf, sind jedoch den ganzen Tag lang erschöpft und holen den fehlenden Schlaf an den Wochenenden „nach“. Doch Langschläfer zu sein, ist nicht nur von Nachteil. Viele von ihnen haben es geschafft, ihren Tagesrhythmus an den Biorhythmus anzupassen und können so ebenso produktiv und effizient arbeiten wie die Lerchen. Hinzu kommt, dass sie den Arbeitsalltag meist entspannter meistern und so kreativer und innovativer handeln.

Während Lerchen als besonders erfolgreich gelten, sind die Eulen oft Genies. So gehörten zum Beispiel Charles Darwin und Albert Einstein zu den Langschläfern. Doch auch heute findet man unter den großen Denkern Menschen, die viel Wert auf ausreichend Schlaf legen: Jeff Bezos und Bill Gates brauchen ausreichend Zeit in den Federn, um kreativ und voller Energie und guter Laune an die Arbeit zu gehen. Zudem haben Langschläfer laut Studien das bessere Langzeitgedächtnis, weil sie Informationen im Schlaf besser verarbeiten.

Fazit: Wer macht denn nun das Rennen?

Die Frage lässt sich tatsächlich immer noch nicht einfach beantworten. Grund dafür ist, dass jeder Mensch Erfolg für sich selbst anders definiert. Den einen genügt ein Job, der ihnen ausreichend Gehalt bietet und eine gesunde Work-Life-Balance, die anderen wollen die Karriereleiter erklimmen. Und tatsächlich: Tendenziell sind die erfolgreichsten Führungskräfte Lerchen. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel und man kann nicht pauschal davon ausgehen, dass frühes Aufstehen für mehr Erfolg sorgt. Tatsächlich raten Experten dazu, den Arbeitsalltag nach der inneren Uhr zu richten. Wie du nach deinem Biorhythmus arbeitest, haben wir bereits in einem anderen Artikel erklärt. Viele Arbeitnehmer richten sich unbewusst bei der Karrierewahl danach, ob sie Frühaufsteher oder Langschläfer sind. Diese Orientierung an der inneren Uhr sorgt dafür, dass du effizienter und vor allen Dingen gesünder arbeitest.

Unter dem Strich lässt sich also sagen, dass es egal ist, ob du eine Lerche oder eine Eule bist. Beides birgt Vor- und Nachteile. Zugegeben, erstere profitieren davon, dass unser gesellschaftlicher Alltag an sie angepasst ist. Doch auch hier sind Veränderungen zu beobachten und 24-Stunden-Shops, Fitnessstudios, etc. ermöglichen auch den Langschläfern einen normalen Tagesrhythmus – nur eben ein paar Stunden nach hinten verschoben. Also lasst euch nicht von den Vorurteilen über Lerchen und Eulen beeinflussen und lebt euren Tag so, wie es sich für euch richtig anfühlt und ihr den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen könnt.

Kommentare aus der Community

ben am 06.04.2021 um 21:36 Uhr

männlich 35. seit meiner kindheit bin ich schon immer langschläfer gewesen und dazu nachtmensch. habe ich frei, und stelle mir keinen wecker und werde weder von meiner blase, noch von meinen nachbarn geweckt, wach ich nach 11,5 std schlaf erst auf, bin dann aber auch für 18 std fit. während der woche schlafe in 7,5 std, bin nach 12 std aber schon unkonzentriert und mir verlangt es nach ruhe und nicht viel machen. die kombination ist absolut zum kotzen. ich wünschte, ich könnte ne genmanipulations pille einwerfen, die mich zu nem nach 6 stunden topfit von alleine aufsteh mensch macht, der dann 17std energie hat

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