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„Be Internet Awesome“: Erziehungsspiel von Google soll Kinder zu (selbst-)sicheren Entdeckern machen

„Be Internet Awesome“: Erziehungsspiel von Google soll Kinder zu (selbst-)sicheren Entdeckern machen

Aniko Milz | 25.06.19

"Be Internet Awesome" möchte Kindern sicheres Surfen im Netz beibringen. Neue Lektionen kommen, nachdem YouTube Kindern unangebrachte Inhalte ausgespielt hatte.

Die meisten Kinder sind viel im Internet unterwegs und können dort innerhalb weniger Klicks mit unangebrachten Inhalten konfrontiert werden. Aus diesem Grund rief Google 2017 das Programm „Be Internet Awesome“ ins Leben, das Kindern beibringen soll, wie sie online sicher bleiben und sich schützen können. Jetzt wurde das Programm erweitert und zielt speziell auf das Erkennen von Falschinformationen – seien es bearbeitete Bilder oder einseitig vorgestellte Themen – und von Fake Websites ab.

Kinder lernen Fake News von richtigen Informationen zu unterscheiden

Besonders Grundschullehrer sind die Zielgruppe von „Be Internet Awesome“. Die Einheiten sollen ihren jungen Schützlingen das Wissen und die Fähigkeiten an die Hand geben, die nötig sind, um sich im World Wide Web zurechtzufinden. Die Aufgaben beinhalten dabei Diskussionsfragen und praktische Aufgaben, die das Verständnis der Kinder für gewisse Orte und Inhalte des Internets sensibilisieren sollen. Die Unterrichtseinheiten sind auf mehreren Sprachen alle online auf der „Be Internet Awesome“-Website erhältlich und stehen dort auch zum Ausdruck zur Verfügung. Im sogenannten „Interland“ lernen Kinder in Lektionen wie „Don’t Fall for Fake“, „Share with Care“ oder „It’s Cool to be Kind“ wichtige Kenntnisse, doch das wichtigste Learning ist wohl in der „Brave“-Lektion zu finden. Diese lehrt die Kinder, dass sie, wenn sie auf Inhalte stoßen, mit denen sie sich unwohl fühlen, sich an einen vertrauten Erwachsenen wenden sollen.

Ist die Herangehensweise konsequent genug?

Das würde bedeuten, dass Google noch deutlich forcierter dafür sorgen muss, dass die unangemessenen Inhalte von Plattformen wie YouTube entfernt werden, was in letzter Zeit nicht immer der Fall war. Einfach gesagt, kann YouTube nicht garantieren, dass Kinder auch nur für Kinder angemessene Inhalte zu sehen bekommen. Deswegen wurde kürzlich überlegt, alle Inhalte für Kinder von YouTube herunter und in eine separate App zu verlagern, die besser überwacht werden könne. Schon jetzt können Eltern im abgekoppelten YouTube Kids, das einige Inhalte für Kinder bereitstellt, Jugendschutzeinstellungen vornehmen. Doch selbst das ist laut Wall Street Journal einigen YouTube-Mitarbeitern noch nicht konsequent genug. Schließlich würden auch die menschlichen Moderatoren, die die Inhalte überprüfen, Fehler machen. Laut ihnen müsste die Autoplay-Funktion, die als nächstes Video Kindern unangemessene Inhalte vorschlug, deaktiviert werden.

Der Algorithmus scheint hierbei YouTubes größtes Problem zu sein. Und solange dieses nicht gelöst ist, behandeln Programme wie „Be Internet Awesome“ nur die Symptome, nicht die Ursache. Doch das ist besser als nichts, und Googles Versuch, durch das Programm eine nächste Generation von technikaffinen, hinterfragenden und kritischen Google-Nutzern und YouTubern zu erziehen, ist auf jeden Fall ein ehrenwerter.

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