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Human Resources|Unternehmenskultur
Google Research: Das Geheimnis erfolgreicher Teams

Google Research: Das Geheimnis erfolgreicher Teams

Stephan Hütter | 31.05.18

Google hat fünf Eigenschaften identifiziert, die Teams erfolgreich machen. Dabei zeigte sich, dass besonders die informellen Regeln über den Erfolg bestimmen.

Die Zeiten als Google einfach nur eine Suchmaschine war, sind lange vorbei. Neben vielen anderen Geschäftsgebieten hat sich das Unternehmen zu einem Ort entwickelt, an dem tausende Ideen parallel entwickelt und getestet werden. Dazu zählen auch Modelle, wie wir in Zukunft noch effektiver arbeiten können.

Projekt Aristoteles – frühere Erkenntnisse falsch

Eine dieser Untersuchungen läuft unter dem Namen „Projekt Aristoteles“. Ziel des Projektes ist es herauszufinden, warum einige Teams konstant gute Ergebnisse liefern und andere scheitern. Abeer Dubey, Director of People Analytics bei Google, leitete dieses Projekt. Er stellte ein Team aus Fachleuten zusammen, darunter Statistiker, Organisationspsychologen, Soziologen und Ingenieure.

Bis zum Beginn von Projekt Aristoteles war die allgemeine Annahme – auch bei Google – dass man die besten Teams erhält, indem man die besten Leute zusammenführt. Der beste Ingenieur mit dem besten Informatiker und dem besten Ökonomen und fertig ist das Dream Team. Julia Rozovsky, Manager People Analytics bei Google, fasst diesen Ansatz mit folgenden Worten zusammen: „Wir lagen komplett falsch“.

Durchbruch nach zwei Jahren

Nach zwei Jahren hatte das Projekt Aristoteles 180 Google Teams analysiert, über 200 Interviews geführt und mehr als 250 Team-Eigenschaften gemessen. Im Ergebnis konnten keine Muster festgestellt werden. So hatte das Projekt-Team keine Erkenntnisse gewonnen, warum einige Teams besser arbeiteten als andere.

Eine Studie über kollektive Intelligenz von Carnegie Mellon, dem MIT sowie dem Union College brachte dem Team einen neuen Ansatz. In dieser Studie wurden die informellen Regeln in einer Gruppe untersucht. Dazu zählen Attribute wie Gruppenstandards, Verhaltenskodexe und Traditionen. Da diese Normen fast nie schriftlich festgehalten werden, hatten die Forscher sie in ihrer bisherigen Arbeit vernachlässigt:

As they struggled to figure out what made a team successful, Rozovsky and her colleagues kept coming across research by psychologists and sociologists that focused on what are known as „group norms“ – the traditions, behavioral standards, and unwritten rules that govern how teams function when they gather… Norms can be unspoken or openly acknowledged, but their influence is often profound.

Mit diesem neuen Ansatz konnten dann tatsächlich fünf Schlüsseleigenschaften erfolgreicher Teams identifiziert werden:

  1. Zuverlässigkeit: Die Teammitglieder erledigen Aufgaben pünktlich und zufriedenstellend.
  2. Struktur und Klarheit: Erfolgreiche Teams haben klare Ziele und vorab definierte Rollen für jedes Team-Mitglied.
  3. Bedeutung: Die zu erfüllende Aufgabe hat für jedes Teammitglied eine persönliche Bedeutung.
  4. Einfluss: Die Gruppe ist überzeugt, dass ihre Arbeit Sinn macht und einen positiven Einfluss auf die Welt hat.
  5. Psychologische Sicherheit: Die Teams schaffen einen sicheren Raum für Gedanken und Meinungen. Jedes Teammitglied darf seine Sichtweise äußern, ohne Konsequenzen zu fürchten. Dadurch wird das Klima der Angst verhindert, welches in vielen Meetings vorherrscht. Durch die freie Äußerung kommt es zu vielen Ideen, die das Team voranbringen. Der Punkt der psychologischen Sicherheit wird von den Forschern daher als der mit Abstand wichtigste genannt.

Zwar konnte die Studie trotz intensiver Untersuchung nun keine quantitativen Ergebnisse liefern. Dennoch konnte Google damit feststellen, dass eine psychologisch sichere Umgebung im Team dazu führt, dass die Fluktuation gering ist und Vielfalt eher gelebt wird. Schlussendlich seien dies die Schlüsselfaktoren der Teamerfolgs.

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