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Technologie
Snap braucht neue Kapitalströme: Wird Snapchat zum Autoverkäufer?

Snap braucht neue Kapitalströme: Wird Snapchat zum Autoverkäufer?

Florian Franck | 03.07.17

Snapchat sucht neue Werbekunden und nimmt dabei die US-amerikanische Autoindustrie ins Visier.

In den vergangenen Monaten starte das Snap Sales Team einen Roadtrip in den USA und präsentierte bei Autoherstellern die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Studie. Bei der von Kantar Vermeer durchgeführten Analyse wurden über 1.000 Snapchatter rund um das Thema Autokauf befragt. Die Daten wurden nach der Befragung mit der Oracle Data Cloud analysiert und mit dem nationalen Durchschnitt von Autokäufen verglichen.

Die Studie offenbart die Unterschiede zwischen Snapchattern und Nicht-Snapchattern in den USA, wenn es zur Kaufentscheidung eines Fahrzeuges kommt.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie

  1. 43% der Snapchat User haben in den letzten 12 Monaten ein Auto gekauft oder haben es innerhalb der nächsten 12 Monate vor. In die „auto decision journey“ wurden auch Snapper unter 25 einbezogen. Diese gelten als Influencer im Haushalt.
  2. Etwa 10% der Snapchatter planen den Kauf eines Autos im nächsten Jahr.
  3. Über 90% der Snapchatter sind noch unentschlossen.
  4. Im letzten Jahr gaben US-Snapchatter 4,8 Millionen Dollar für ein neues Fahrzeug aus. Die Summe setzt sich aus Käufen und Leasing Verträgen zusammen.
  5. Das Interesse der Zielgruppe zwischen 13 und 34 an Autos ist um 60% gewachsen.
  6. Snapchatter informieren sich im Durchschnitt über sieben verschiedene Autohersteller beim Kauf eines neuen Fahrzeuges. Nicht-Snappchatter im Durchschnitt über lediglich vier.
  7. 43% der US-Snapchatter besuchten mehrere Fahrzeughändler vor der Kaufentscheidung. Bei Nicht-Snapchattern sind es 28%.
  8. Über 80% der US Snapchat User, welche vom Alter her ein Fahrzeug führen dürfen, besitzen einen Führerschein.

Snapchat steht unter Zugzwang

Snap ist nach dem Börsengang unter Beobachtung und muss die Investoren an der Wall Street zufriedenstellen.

Snapchat verliert im Vergleich zur Konkurrenz weiter an Boden: Instagram punktet mit seinem Stories-Feature bei den Usern und so ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile über 200 Millionen Stories täglich auf Instagram publiziert werden. Zum Vergleich: Snapchat hat 166 Millionen tägliche User.

Ein weiteres Problem von Snapchat: Nach stetig wachsenden Userzahlen ist das Wachstum nach dem Release von Instagram Stories im August 2016 um 82% zurückgegangen.

Das Wachstum von Snapchat im Laufe der Zeit, © TechCrunch

Mit einem Umsatz von 150 Millionen Dollar im ersten Quartal 2017 liegt Snapchat ebenfalls hinter den Erwartungen der Wall Street. Snapchat verdient mit einem User im Schnitt 1,05 Dollar pro Quartal (Q4 2016). Facebook hat im gleichen Zeitraum 7,16 Dollar Umsatz pro User erwirtschaftet.

Die Suche nach der Eierlegenden Wollmilchsau

Es liegt also nahe, dass Snapchat auf der Suche nach neuen Werbekunden ist. Acht der zehn größten Autohersteller weltweit haben 2016 bereits Kampagnen auf Snapchat durchgeführt. Der Schritt nun auch amerikanische Automobilkonzerne ein paar Werbedollars aus den Taschen zu ziehen, liegt auf der Hand.

Gut möglich, dass wir bald nicht nur Snaps des neuen Autos auf Snapchat posten, sondern das neue Wunschfahrzeug auch direkt via Snapchat ordern können.

Quellen: AdWeek, TechCrunch, digiday UK

Kommentare aus der Community

Christian Müller am 03.07.2017 um 13:39 Uhr

Seid ihr euch beim Bildnachweis sicher? Das Bild stammt von picjumbo.com von Viktor Hanacek. Vielleicht wollt ihr das prüfen?

Antworten
Anton Priebe am 03.07.2017 um 17:20 Uhr

Hi Christian,
danke für den Hinweis, der Urheber hat uns angeschrieben und um die jetzige Quellennennung gebeten.

Beste Grüße
Anton

Antworten
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