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Stell dir vor, die gesamte Branche trifft sich…und Adblock Plus darf nicht hin

Stell dir vor, die gesamte Branche trifft sich…und Adblock Plus darf nicht hin

Anton Priebe | 19.01.16

Empörung beim Werbeblocker - Adblock Plus wurde vom IAB Annual Leadership Meeting, einer der größten Konferenzen der Branche, nachträglich wieder ausgeladen.

Adblock Plus steht des Öfteren in der Kritik und das fragwürdige Geschäftsmodell bringt hierzulande große Publisher dazu, regelmäßig vor Gericht zu ziehen. In den USA wurde der Tool-Anbieter nun kurzerhand von dem IAB Annual Leadership Meeting, einer der größten Konferenzen der Werbebranche, nach erfolgreicher Registrierung wieder ausgeladen.

Die größten Player der Branche versammeln sich und laden Adblock Plus explizit aus

Das Interactive Advertising Bureau veranstaltet jährlich das IAB Annual Leadership Meeting, das Ende dieses Monats erneut in Kalifornien stattfindet. Hier versammeln sich Speaker aus der gesamten Online Advertising Branche: Big Player wie Google, Facebook oder Oracle treffen auf große Publisher wie die New York Times oder CNN und Tech-Größen wie comScore oder AppNexus. Auch Adblock Plus war vergangenes Jahr mit dabei. Die Teilnahmegebühr für 2016 war bereits bezahlt und Mark Addison, der für die PR von Adblock Plus in den USA verantwortlich ist, auf der Website vertreten, wie ein Screenshot von Business Insider beweist:

Der Beweis: Mark Eddison war als Teilnehmer der Konferenz gelistet, © Business Insider
Der Beweis: Mark Eddison war als Teilnehmer der Konferenz gelistet, © Business Insider / eigene Hervorhebung

Doch soweit sollte es dieses Jahr nicht kommen. Der umstrittene Tool-Anbieter aus Köln darf nicht teilnehmen. In einer E-Mail des IAB heißt es nach anfänglicher Verwirrung lediglich, dass die Gebühren erstattet wurden und es kein Ticket geben wird. Ben Williams, Comms/Ops Manager bei Adblock Plus, lässt auf dem unternehmenseigenen Blog seiner Empörung freien Lauf und veröffentlichte folgenden E-Mail-Verkehr:

© Adblock Plus
Adblock Plus bekommt eine „Rückerstattung“, © Adblock Plus

Weitere Nachfragen blieben laut Williams unbeantwortet – ganz zur Verärgerung von Adblock Plus:

Like dis-inviting us will make the problem somehow go away! We contacted the IAB’s CEO Randall Rothenberg directly to ask him to reconsider this decision, and we got … crickets …

Sadly, if the leader of the largest advertiser trade organization does not have the cojones to allow dis-senting voices to be heard, then he does so at his own peril. Ad industry pundits have blamed themselves for the meteoric rise of ad blocking, and some of IAB’s own lieutenants have called for Rothenberg’s resignation. We’re beginning to see why.

Ein offener Dialog oder nicht?

In den USA versucht die Werbebranche demnach eine Lösung für Adblocking zu finden, ohne die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen. Ein offener Dialog wäre wahrscheinlich sinnvoller, Adblock Plus selbst betont stets die Transparenz des Unternehmens und dass man zu einem Gespräch bereit sei. Die Thematik ausblenden, wie Williams es in dem Blogeintrag andeutet, wird sicherlich niemand.

In Deutschland scheut sich die Werbeindustrie jedenfalls nicht vor einer öffentlichen Diskussion. Auf der d3con war Adblock Plus mit Till Faida, CEO der Eyeo GmbH, die Adblock Plus vertreibt, auf der Bühne und wird auch 2016 wieder vor Ort sein.

d3con 2015 mit Till Faida, CEO der Eyeo GmbH
In Deutschland stellt sich die Werbebranche dem Problem der Adblocker, hier bei einer Diskussion auf der d3con 2015 mit Till Faida, CEO der Eyeo GmbH, © d3con

Quelle: Business Insider, Adblock Plus Blog

Kommentare aus der Community

Atilla W. am 20.01.2016 um 19:53 Uhr

Schon alleine das AdBlocker-Panel auf der d3con ist jedes Mal wieder einen Besuch wert. Es hat nicht nur einen hohen Unterhaltungswert, sondern gibt auch interessante Einblicke darüber, wie die AdBlocker-Branche – und wir können das ja alle gemeinsam gerne gut oder schlecht finden – so tickt.

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