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Technologie
Zwei Drittel der User in Deutschland können Cookies erklären

Zwei Drittel der User in Deutschland können Cookies erklären

Niklas Lewanczik | 28.01.20

Viele Verbraucher sind sich laut BVDW über Cookies und digitale Datenerhebung im Klaren. Nun steht aber Aufklärungsarbeit zu Cookie-Alternativen an.

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat im Zuge einer Umfrage ermittelt, dass 61,9 Prozent der Internet-Nutzer nach eigener Einschätzung erklären können, was ein Cookie ist. Die Antworten auf die Frage, woher Browser die Daten für relevante Werbung erhalten, gehen jedoch auseinander.

Datenerhebung im Browser: Von Cookie bis „keine relevante Werbung“

Passend zum Europäischen Datenschutztag liefert der BVDW Insights zum Datenschutz-Know-how der User in Deutschland. Die Erhebung im Auftrag des BVDW wurde von dem Marktforschungsunternehmen Civey durchgeführt. Dabei wurden 2.507 User in Deutschland befragt. Der Großteil gab an, Cookies erklären zu können. Im Detail relativiert sich diese Aussage jedoch. 36,6 Prozent gaben zu der Frage nach der Erklärung des Cookies „eher ja“ an. 25,3 Prozent antworteten mit „ja, auf jeden Fall“ und immerhin 22,1 Prozent mit „eher nein“. Einige User (8,8 Prozent) zeigten sich „unentschieden“, während 7,2 Prozent Cookies „auf keinen Fall“ erklären konnten.

Umfrage des BVDW Können Sie Cookies erklären, Balkendiagramm
Umfrage des BVDW: Können Sie Cookies erklären?, © BVDW

Wenn es darum geht, Angaben darüber zu machen, woher ein Browser die Informationen erhält, die dazu führen, dass den Usern relevante Werbung ausgespielt wird, sind die Antworten divers. Gut die Hälfte (50,2 Prozent) gibt auf die konkrete Frage: „Woher hat Ihr Internet-Browser die Informationen, welche Werbung für Sie relevant sein könnte?“ Cookies als Antwort. Für 23,7 Prozent sind aber auch Logins bei Websites eine Quelle für diese Datenweitergabe. Immerhin fast jeder Fünfte (17,1 Prozent) geht davon aus, dass es diesbezüglich zu einer „Datenerhebung ohne Einwilligung“ gekommen ist. Während noch 1,9 Prozent vage „etwas anderes“ als Auslöser für die Datenweitergabe sehen, wollen 7,1 Prozent gar keine „relevante Werbung“ in ihrem Browser gesehen haben.

Relevanz liegt natürlich im Auge des Betrachters,

erklärt BVDW-Präsident Matthias Wahl.

Die Stärke von digitaler Werbung ist es aber, dass verschiedene Daten genutzt werden können, um eine zielgruppengerechtere Werbung auszuspielen, als dies in klassischen Kanälen der Fall ist. Bestimmungen wie die DSGVO schützen dabei die Daten der Verbraucher sehr umfangreich und zuverlässig.

Nicht jedem ist ganz klar, was Cookies bezwecken

Die meisten Befragten zeigten sich gut informiert darüber, was Cookies eigentlich bewirken. 59,5 Prozent gaben an, dass sie zur Personalisierung von Werbung dienen, 55,2 Prozent, dass darüber Daten gespeichert werden. 43,9 Prozent sagten dazu aus, dass Nutzereinstellungen sowie die Verweildauer auf Websites über Cookies gespeichert werden.

Fälschlicherweise gingen aber auch 4,1 Prozent davon aus, dass Cookies den Zugriff auf private E-Mails erlauben. Insgesamt sind die User also gut unterrichtet.

Es überrascht und erfreut uns zugleich, dass die Verbraucher bereits so viel über Cookies wissen. Das zeigt, dass die Aufklärungsarbeit der letzten Jahre Früchte getragen hat,

so Matthias Wahl weiter. Da Third Party Cookies bei Safari und Firefox aber per Default blockiert werden und bei Google Chrome 2022 ebenso vor dem Aus stehen, gilt es nun, die User auch über Alternativen zu informieren.

Nun kommt es darauf an, die Nutzer auch über Alternativen zum Cookie aufzuklären. Die Umfrage bestätigt zudem, dass Einwilligungen im Digitalen nicht der Königsweg sind. Hier muss es künftig rechtlich und praktisch bessere Lösungen geben können.

Der BVDW klärt in einem Whitepaper und via Podcast über solche Cookie-Alternativen auf. Wie ein Web ohne Cookies aussehen könnte, haben die Experten Sven Bornemann von der European netID Foundation und Jörg Vogelsang von Index Exchange bei uns bereits dargelegt.

Kommentare aus der Community

Marketingmensch am 28.01.2020 um 15:59 Uhr

Hätte ich jetzt nicht gedacht das die aktueller User Generation solch ein „hohes“ wissen zu dem Thema aufweisen können.

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