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Technologie
Jetzt auch noch Slack: Office Messenger bekommt Story Feature Clips

Jetzt auch noch Slack: Office Messenger bekommt Story Feature Clips

Nadine von Piechowski | 22.09.21

Funktionieren Stories im Arbeitsumfeld? Nachdem bereits LinkedIn an der Integration des Formats gescheitert ist, probiert es nun Slack mit Clips.

Das ging schnell: Nachdem Slack erst im Juli 2021 von Salesforce übernommen wurde, fängt der CRM-Konzern bereits mit der Integration neuer Features an. Zugegeben: Neu ist die Idee, dass das Kommunikations-Tool Stories bekommen soll nicht. Bereits im Oktober 2020 kündigte der Office Manager an, an einer eigenen Version des Formats zu arbeiten. Jetzt – mit Salesforce im Rücken – ist es soweit. Slack launcht in den kommenden Monaten das Story Feature Clips für die kostenpflichtige Version. Wer jetzt befürchtet, künftig auch auf Slack zahlreiche Clips aus dem Privatleben der Kolleg:innen angezeigt zu bekommen, sei beruhigt. Denn die Office-Plattform versichert, dass Clips zwar an Instagram Stories erinnert, diese aber in keiner Weise nachahmen sollen.

Das Story-Format Clips bei Slack, © Slack
Das Story-Format Clips bei Slack, © Slack

Viel mehr sollen die Clips den Usern die Möglichkeit geben, On-Demand-Videos zu erstellen, die lästige Echt-Zeit-Konferenzen ersetzen. So soll das Arbeiten von zu Hause aus noch flexibler werden. Slack erklärt:

Den idealen Zeitpunkt eines Meetings für große oder geografisch verteilte Projekt-Teams zu finden, ist zwar nicht unmöglich, aber auch nicht gerade einfach. Wäre es nicht sinnvoller, sich asynchrone Kommunikation zunutze zu machen und Ideen zu besprechen, wenn es den einzelnen Personen am besten passt? Die Antwort lautet ganz klar: Ja! […] Aufzeichnungen können in Slack immer zur gewünschten Zeit angesehen werden und sind an die individuellen Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer anpassbar.

Video on demand: Ist Slack mit dem Story-Format Clips Vorreiter für die künftige Business-Kommunikation?

Die Idee, Stories auch bei Slack zu integrieren, wurde anfänglich auch von Slack CEO Stewart Butterfiled belächelt. In einem Interview gegenüber dem Online-Magazin The Verge sagte er:

There was a joke going around that soon all software will have it, and I thought that was funny at the time. But especially during the pandemic, and the difference in how we as a company are approaching work, means it’s an idea that’s time has come.

Weiter erklärt Butterfield, dass sich die Kommunikation im Arbeitsumfeld durch die Coronapandemie maßgeblich verändert hat. Und diese Auswirkungen seien voraussichtlich auch noch nach der Bewältigung der Krise spürbar. Deswegen wolle Slack mit Clips einen flexibleren und spontaneren Austausch unter Kolleg:innen ermöglichen.

[…] starting a call or scheduling a call can feel pretty heavy whereas when we were all in the office leaning over or shouting out to someone a couple of desks away with a question feels very lightweight, so we’re trying to recreate that,

erklärt Butterfield weiter. Neben dem Story Feature Clips führt Slack auch eine Audiofunktion ein. Diese kann ebenfalls auf Abruf genutzt werden und soll zu einem persönlicheren Austausch unter den Mitarbeiter:innen beitragen.

Stories im Business-Umfeld: LinkedIn stellte das Format bereits ein

Ob das neue Video-Format wirklich von den Slack Usern genutzt wird, bleibt abzuwarten. Die Kommunikation per Video kann bestimmte Arbeitsprozesse natürlich vereinfachen. Allerdings sind gerade Videos vielleicht für einen Großteil der Mitarbeiter:innen im Home Office nicht der beste Weg, um ihre Meinung mitzuteilen. Schließlich haben sich doch viele an einen legeren Arbeits-Look bei der Heimarbeit gewöhnt. Trotz beinahe zwei Jahren Pandemie gilt in vielen Business-Kontexten immer noch ein bestimmter Dresscode, um einen gewissen Grad von Professionalität auszustrahlen.

Vielleicht ist an diesem Umstand auch die Microsoft-Plattform LinkedIn gescheitert. Denn das Business-Netzwerk nahm das Story-Format nach nur kurzem Bestehen wieder aus dem Feature-Sortiment. Der Grund: Kaum ein User nutze die Funktion. Das könnte zum einen daran gelegen haben, dass Konferenzen, Tagungen und Zusammenkünfte mit Kolleg:innen in den vergangenen Monaten fehlten. Es gab also keinen spannender Content, der gepostet werden konnte. Und zum anderen an dem visuellen Aspekt. Daher liegt die Vermutung nahe, dass das Audio-Feature bei Slack möglicherweise mehr genutzt wird als das Clips-Format. Ob Butterfield mit seiner Vermutung, die Video-Kommunikation werde künftig auch mehr im Arbeitskontext eingebunden, richtig liegt, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

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