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Digitalpolitik
Zur Coronakrise: Twitter verbannt irreführende Inhalte

Zur Coronakrise: Twitter verbannt irreführende Inhalte

Niklas Lewanczik | 19.03.20

Auch Twitter verbietet seinen Usern nun das Verbreiten von trügerischen Informationen zum Coronavirus wie das Leugnen von verifizierten Expertenmeinungen.

Der Kurznachrichtendienst Twitter pflegt grundsätzlich eine großzügige Linie in Bezug auf die Freiheit der Rede auf der Plattform zu vertreten. Doch im Kontext der globalen Pandemie des Coronavirus wurden die Regeln nun verschärft. User dürfen keine Inhalte verbreiten, die beispielsweise Fake News zum Thema enthalten, bestätigte Expertenmeinungen widerlegen oder unbestätigte Heilungsmethoden anpreisen.

Nach Facebook auch Twitter: Keine Desinformation mehr zu Corona

Bereits im Januar hatte Facebook angekündigt, auf der eigenen Plattform Inhalte zu entfernen, die Fake News zur Coronakrise oder auch Verschwörungstheorien in diesem Kontext abbilden. Zusätzlich sperrte das Unternehmen Ads, die sich auf das Coronavirus, und beispielsweise Heilungsversprechen, bezogen.

Nun hat auch Twitter reagiert und seine Strategie im Umgang mit dem Coronavirus in einem Blogpost dargelegt. Darin erklären der Matt Derella, Customers Lead, und Vijaya Gadde, Legal, Policy and Trust & Safety Lead, dass Twitter einerseits mehr Machine-Learning-Mechanismen einsetzen werde, um Content zu prüfen. Andererseits wurde die Definition von Inhalten, die gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen, erweitert. So dürfen User ab jetzt diverse Unwahrheiten, unbestätigte Mutmaßungen oder das Leugnen von Maßgaben der offiziellen Behörden nicht mehr teilen. Beispiele für Content, der ab sofort entfernt wird, sind:

  • Das Leugnen von offiziellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Virusausbreitung wie zum Beispiel Social Distancing, etwa: „Social Distancing ist nicht effektiv“
  • Die Beschreibung nicht bestätigter Methoden zur Heilung der Infizierten
  • Die Beschreibung gefährlicher Behandlungsmethoden, die als nicht effektiv gelten können
  • Das Leugnen etablierter wissenschaftlicher Fakten
  • Die Manipulation von Menschen auf Grundlage von Informationen zum Coronavirus
  • Das Suggerieren der Möglichkeit, bestimmte Gruppen von Menschen seien vermutlich eher infiziert oder gar immun gegen das Virus (Rassismus)
  • Propagandistische oder schlicht falsche Informationen zum Virus oder den Krankheitssymptomen, etwa: „Wenn du für zehn Sekunden die Luft anhalten kannst, hast du das Virus nicht“

Neben diesen Aspekten sind noch weitere Inhalte untersagt. Im Blogpost von Twitter findest du die komplette Auflistung. User, die solche Inhalte via Tweet verbreitet haben, sind aufgerufen, diese Tweets zu löschen; andernfalls drohen Account-Sperrungen.

Damit die User in Zeiten der Coronakrise jedoch vertrauenswürdige Informationen auf Twitter erhalten können, hat der Kurznachrichtendienst eine COVID-19 Event Page eingerichtet. Diese liefert relevante und aktuelle Tweets zum Thema, etwa von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, und konkrete Informationen der WHO und anderer Gesundheitsorganisationen.

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