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SEA - Suchmaschinenwerbung
Search Alliance: Microsoft und Yahoo!

Search Alliance: Microsoft und Yahoo!

Lars Antrack | 07.05.12

Werbekunden von Microsoft und Yahoo! verwalten nun ihre Kampagnen für die Suchmaschinen beider Unternehmen innerhalb eines Kontos.

Nun ist es soweit. Die lang angekündigte und geplante Kooperation von Microsoft und dem angeschlagenem Internet-Konzern Yahoo! geht einen finalen Schritt. Die Werbetreibenden und Publisher in Großbritannien, Irland und Frankreich können nun ihre Sponsored Links-Kampagnen für Bing und Yahoo! zentral über das Microsoft adCenter verwalten. In einem nächsten Schritt werden auch Werbekunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz von der Zentralisierung profitieren können.

Die selbst ernannte Search Alliance schreibt sich dabei nicht „War on Adwords“ auf die Fahne, sondern argumentiert mit einem Benefit-Paket für Kunden. Durch die Vereinheitlichung der Marktplätze für Bing und Yahoo! verwalten diese ihre Kampagnen innerhalb eines Kontos, erreichen aber Zielgruppen beider Suchmaschinen. Adzine weiß: „Die gemeinsame Vermarktungsplattform enthält in der Kombination einen größeren Pool an Suchanfragen.“ Die Allianz verspricht damit den Zugang für Inserenten zu 494 Millionen Suchmaschinennutzern weltweit. Google selbst wirbt mit einer Reichweite von über eine Milliarde.

Arbeitsteilung

Wer genau was macht, erklärt die Allianz auf der eigene Website wie folgt. Microsoft erwirbt eine 10-Jahres-Lizenz für die Nutzung bestimmter Yahoo!-Suchtechnologien und implementiert diese in die hauseigene Suchmaschine. Für organische und bezahlte Suchergebnisse hat also Software-Riese Microsoft den Hut auf. Yahoo! hingegen übernimmt die Sales-Organisation und ist für die Betreuung  großvolumiger Such-Kunden wie SEO- , SEA-Agenturen sowie der Self-Service Kunden zuständig. Letztere werden jedoch nach dem Plattformwechsel ebenfalls von Microsoft betreut. Aber auch von Konkurrenz ist hier die Rede:

Die Search Alliance von Yahoo! und Microsoft findet keine Anwendung im Bereich Display, anderen Websites oder Produkten von Microsoft und Yahoo!, den E-Mail und Instant Messaging Services bzw. anderen Geschäftsbereichen der beiden Unternehmen.

Im Bereich Display funktionieren also beide Unternehmen weiterhin autark. Weiter heißt es, dass man im Rahmen der Sucherlebnisgestaltung getrennte Wege gehen will. Das Yahoo! und Microsoft also vollends ineinander übergehen werden, ist damit erstmal ausgehebelt. Aber wie ernst ist das zu nehmen, berichtete doch  bereits 2010 die Internetworld, Microsoft würde Yahoo! mit Bing-Suchergebnissen versorgen?

Ein langer Weg

Der Entschluss zur Zusammenarbeit wurde bereits 2009 gefasst. Ein Jahr zuvor klopfte auch Marktführer Google an die Türen Yahoos. Doch die Einwände des US-amerikanischen Werbehüter ließen weitere Pläne einer Kooperation scheitern. Das Interesse von Microsoft am dem Suchmaschinen-Urgestein reicht ins selbe Jahr zurück. 45 Millionen Dollar bot der Software-Riese 2008 für eine Übernahme, doch Yahoo!-Gründer Jerry Yang winkte ab. Dass es ein Jahr später nun doch zu einer Zusammenarbeit kam, brachte die Gerüchteküche zum Brodeln. 2011 berichtete n-tv, dass Yahoo der Option einer möglichen Übernahme nun doch nicht mehr so ablehnend gegenübersteht, was den angeschlagenen Konzern zum einem 10 prozentigen Aktien-Plus verhalf.

Ob die Allianz tatsächlich am Stuhlbein Googles sägen kann, wird sich zeigen. Fakt ist, dass Microsoft sich mit Yahoo! einer Partner mit jahrelanger Erfahrung und Expertise  ins Haus holt. Immerhin gilt der Konzern als Vorreiter für so einige Innovationen, wie das Unternehmen im Zuge der Patentklagen gegen Facebook auch gern selbst darstellt. Yahoo! hingegen kann die Kooperation nur recht sein. Bereits 2010 spekulierte man auf  Jahreseinnahmen in Höhe von 500 Millionen Dollar.

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