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Social Media Marketing
Reuters prüft jetzt Content auf Facebook und Instagram

Reuters prüft jetzt Content auf Facebook und Instagram

Niklas Lewanczik | 13.02.20

Reuters hat eine Fakt-Checking-Initiative gestartet, über die auch bei Facebook und Instagram Content auf Authentizität geprüft werden soll.

Instagram und Facebook werden von Milliarden Menschen genutzt. Da ist es kaum zu verhindern, dass auch Inhalte auf den Plattformen landen, die den Richtlinien widersprechen oder gar falsche oder verwirrende Botschaften vermitteln. Dagegen geht Facebook mit diversen Mitteln vor. Erst vergangenen Monat gab das Unternehmen Richtlinien für ein unabhängiges Oversight Board bekannt. Jetzt wurde eine Partnerschaft mit Reuters abgeschlossen, das beim Fakten-Check auf den Plattformen helfen soll.

Reuters: Mit Erfahrung für vertrauenswürdigen Content

Die renommierte und international tätige Nachrichtenagentur Reuters gibt in einer Meldung an, eine eigene Initiative zum Fakten-Checking zu starten, die in Kooperation mit Facebooks Third Party Fact Checking Program entstanden ist. Mit dieser Initiative soll Reuters Inhalte auf Social Media prüfen und herausfinden, ob diese Falschinformationen oder irreführende Informationen verbreiten. Dabei sei diese Faktencheck-Initiative eine Fortführung von Reuters’ Streben nach vertrauenswürdigem Content, auf das man sich mit in der Historie der Agentur immer bezogen habe; Reuters wurde bereits 1851 gegründet. Jess April, Director of Global Partnerships bei Reuters, sieht in der wachsenden Menge von Fehlinformationen ein Problem für die (Digital)Gesellschaft:

We are steadfastly recognizing the magnitude of misinformation taking place around the world. It’s a growing issue that impacts society daily and it’s a responsibility for news organizations and platforms to halt the spread of false news. Reuters has a superior track record in sourcing, verifying and clearing user generated content for distribution to thousands of clients globally and we are best placed in using our in-house expertise to fact check social media content.

Wie Fake Content erkannt werden soll

Zunächst wird Reuters Facebook im US-Markt unterstützen. Laut TechCrunch werden je zwei Faktenchecker in Washington, D.C. und Mexiko City arbeiten. Keren Goldshlager, von Facebook Integrity Partnerships, freut sich über die Unterstützung:

Expanding our fact-checking program is an important part of our work to fight misinformation. We are thrilled that Reuters is joining our U.S. partnership, and know we’ll benefit deeply from their expertise in visual verification and user generated content.

Reuters wird, so berichtet Josh Constine bei TechCrunch, Content nach einem bestimmten Maßstab prüfen. Ist der Inhalt womöglich nicht manipuliert, aber dekontextualisiert worden? Ein Beispiel dafür liefern Posts, die vermeintlich den Helikopterabsturz von NBA Star Kobe Bryant im Januar 2020 zeigten. Wie Reuters herausstellte, handelte es sich hierbei jedoch um Aufnahmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten von 2018.

Eine andere Kategorie für Content, der als Falschinformation gilt, sind beispielsweise manipulierte Bilder und Videos, die verlangsamt oder gefiltert wurden. Drastischer sind Inhalte wie Audioaufnahmen, die beispielsweise einem Politiker als O-Ton zugeschrieben werden, das Hinzufügen von Fake Content bei realen Videos oder aber Deepfakes, bei denen computergeneriert Videos erstellt werden, die Personen – meist des öffentlichen Lebens – diskreditieren oder überhaupt ihre Handlungen und Aussagen verfälschen.

User und die Branche sollen auf Falschinformationen vorbereitet werden

Fake News, Deepfakes und Co. komplett von Instagram oder Facebook fernzuhalten, erscheint bei der Anzahl der User und dem riesigen Content-Strom illusorisch. Allerdings hilft auch der Ansatz, dass User und Akteure der Digitalwirtschaft einerseits auf diese Inhalte vorbereitet, andererseits aber auch geschult werden, um diese überhaupt zu erkennen. Darauf setzt Reuters seit 2018. Vor Kurzem kooperierte Reuters bereits mit Facebook, um einen E-Learning-Kurs für Redaktionen weltweit ins Leben zu rufen, der das Erkennen von manipuliertem Content erleichtern soll. Dieser Kurs ist auf Spanisch, Französisch, Englisch und Arabisch verfügbar.

Aber was passiert, wenn Falschinformationen auf Facebook entdeckt werden, beispielsweise auch, weil aufmerksame User diese gemeldet haben? Facebook gibt an, dass durch Dritte verifizierter Fake Content zunächst weiter unten im Feed angezeigt wird. Teilen Seiten derlei Inhalt öfter, verlieren sie das Recht, auf Facebook zu werben. Auch Personen, die Falschmeldungen teilen, werden von Facebook informiert, sobald der Inhalte als Falschinformation eingestuft wurde. Diese Maßnahmen sind noch nicht sehr drastisch und inwieweit die Ersteller von Fake Content dadurch abgeschreckt werden, bleibt fraglich. Umso wichtiger ist demnach die Aufklärung der User über die verschiedenen Arten von Fake Content, damit deren Verbreitung eingeschränkt werden kann.

Wie Falschinformationen erkannt werden können, erklärt Facebook in zehn aufschlussreichen Tipps. Außerdem liefert das Unternehmen Hinweise, wie sich solche Falschmeldungen markieren lassen.

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