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NPM17: Spannende Cases rund ums Marketing auf den neuen Plattformen
Das Docks wurde für einen Tag zum Treffpunkt für Digital Marketer. © Online Marketing Rockstars

NPM17: Spannende Cases rund ums Marketing auf den neuen Plattformen

Tina Bauer | 03.08.17

Die New Platform Marketing Konferenz wartete am Mittwoch mit spannenden Cases erfolgreicher Brands auf und konnte den Teilnehmern Inspiration für den Einsatz der neuen Plattformen geben.

Am 2. August öffnete das Hamburger Docks seine Pforten zur New Platform Marketing Konferenz. Die NPM, der kleine, bodenständige Ableger der OMR, fand bereits zum dritten Mal statt und die Reeperbahn wurde für einen Tag zum Dreh- und Angelpunkt für Digital Marketer, die wissen wollten, was sich derzeit auf den neuen Plattformen tut und welche Strategien wo zu Erfolg verhelfen. Unsere Highlights.

Die besten Learnings

Florian Litterst – Adsventure

Die wichtigsten Fakten zu Instagram Stories Ads.

Florian Litterst, Gründer von Adsventure.de konstatierte in seinem Instagram & Messenger Ads Vortrag, dass, obwohl Facebook nicht mehr zwingend zu den New Platforms gezählt werden könne, Advertisern hier ein extrem dynamisches Umfeld geboten wird, von dem sie noch lange zehren können. Das allerdings muss von den Verantwortlichen erkannt und auch in bestmöglichem Umfang genutzt werden. Litterst beschäftigt sich seit 10 Jahren mit Facebook Advertising und seit Beginn der Plattform auch mit Instagram. Er glaubt, das Bildernetzwerk ist das nächste große Ding, das die Milliardenmarke knackt. Im Schnitt verbringen Nutzer inzwischen 21 Minuten am Tag mit der App, die mit 700 Millionen Menschen weltweit und 15 Millionen deutschen aktiven Usern eine massive Reichweite aufweist. Spannend für Werbetreibende ist aber nicht allein die Reichweite: Die Ads, die neuerdings zwischen den Stories geschaltet werden können, bieten die gesamten Targeting-Möglichkeiten, die Facebook ebenfalls im Repertoire hat.

Kurzgesagt – In a Nutshell

Philipp Dettmer, Gründer eines der erfolgreichsten YouTube-Channels Deutschlands

Philipp Dettmer, Gründer von „Kurzgesagt – In a Nutshell“, einem der größten deutschen YouTube-Accounts, der mit Erklärvideos durch die Decke geht, zeigte, dass man Erfolg nicht planen und mit Gratisinhalten auf YouTube ein zwölfköpfiges Team durchfüttern kann. Die Videos erklären komplexe und schwierige Sachverhalte anschaulich, in die Produktion gehen pro Video etwa 500-800 Stunden.

Wir machen aufwendige Sachen und stellen sie umsonst ins Internet – das ist kein gutes Geschäftsmodell

Als das Team einen unaufgeregten Film über Ebola produzierte, als sich die Epidemie gerade auf dem Höhepunkt befand, wurde Bill Gates auf Kurzgesagt aufmerksam und fördert den Kanal seither mit der Gates Foundation. Kurzgesagt monetarisiert sich darüber hinaus durch Spenden von Usern und Kollaborationen mit anderen Unternehmen.

Der YouTube-Channel hat derzeit 4,4 Millionen Abonnenten und einen Zuwachs von ein- bis zweihundertausend neuen Nutzern pro Monat, die Zielgruppe ist dabei überwiegend männlich und zwischen 20 und 35 Jahren alt. Die Contentstrategie: Die Leidenschaft in den Videos muss zu spüren sein.

Jägermeister

Felix Jahnen,Head of Global Digital Marketing bei Jägermeister © T. Bauer | OnlineMarketing.de

Auch Felix Jahnen von Jägermeister war am Start und gab Einblicke in die Social Media Strategie des Kräuterlikörs, dessen Beliebtheit sicher nicht vom guten Geschmack rührt, sondern irgendwas mit Marketing zu tun haben muss. Als Use Case führte er die „Jäm Bot“-Kampagne aus 2016 an. Die Zielgruppe bestand aus 18 bis 24-Jährigen, die viel Zeit auf Plattformen verbringt. Die Plattform der Wahl war in dem Fall der Facebook Messenger und Eko Fresh sowie Ali As fungierten als „Chatbots“. User versendeten also Nachrichten, die sie ihren Freunden schicken wollten, an den Jäm Bot, die beiden Rapper rappten den Text und schickten ihn als Video zurück.

Über diese spezielle Kampagne hinaus feiert Jägermeister mit den „Weekly Wahnsinn„-Videos auf YouTube große Erfolge und erreicht ihre Zielgruppe der Millennials auf der Plattform sehr zuverlässig. Das Content-Format war 2016 eines der beliebtesten auf YouTube: Insgesamt haben die Nutzer 12 Jahre Zeit mit dem Anschauen verbracht.

Heißer Tipp von Felix:

Definiert euch als Marke und findet euer Alleinstellungsmerkmal. Es gibt nämlich einen riesen Unterschied zwischen einem Produkt und einer Marke.

About You – Influencer Marketing

Julian Jansen von About You über die Content Strategie der Idols.

About You fährt eine 360-Grad Influencer Strategie, bindet die Idols auf der Startseite ein, präsentiert Stories hinter den Outfits, bietet Idols-Profile und Apps, Inspiration und vieles mehr. Zu den Influencern wird eine enge Beziehung aufgebaut und sie haben ein großes Mitbestimmungsrecht. Dass die Relations ernst genommen werden, zahlt sich aus: Zu den About You Awards etwa kamen die Idols freiwillig, haben auf eine Bezahlung verzichtet. Denn es hat sich über die Jahre ein familiäres Gefühl eingestellt, man gehört zusammen und verbringt gern Zeit miteinander. Das Ziel der Veranstaltung war es, medialen Buzz zu erzeugen und die Relations zu den Influencern zu pflegen. Bei Kosten von rund 900.000 Euro war dies im Gegenwert zum Media Value ein voller Erfolg für das Otto-Startup.

Obwohl Instagram sich derzeit als DIE Plattform für Fashion und Lifestyle etabliert, ist sie für die About You Idols nicht das Netzwerk der Wahl. Da Instagram weniger gut konvertiert wie Facebook etwa, eignet es sich in diesem Fall eher fürs Branding.

Fazit

Die vorgestellten Learnings und erfolgreichen Kampagnen lieferten den Teilnehmern Inspiration für die Nutzbarmachung der neuen Plattformen für ihre eigenen Ziele. Wahnsinnig viel Neues gab es für aufmerksame Digital Marketer zwar nicht mitzunehmen. Dafür konnten sie sich von den Use Cases starker Brands anregen lassen und beim Networking mit Gleichgesinnten austauschen.

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